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27.01.2017 22:42:44

MÄRKTE USA/Maue Konjunkturdaten lassen Anleger kalt

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem 20.000er-Gipfelsturm am Mittwoch haben sich die Anleger an der Wall Street am Freitag auf dem Erreichten ausgeruht und für einen sehr ruhigen Wochenausklang gesorgt. Die Blicke sind weiter nach vorne gerichtet und auf eine weiter wirtschaftsfreundlich erwartete Politik des neuen Präsidenten Donald Trump.

   Das zeigte sich im Handelsverlauf daran, dass enttäuschende US-Konjunkturdaten die Kurse nicht belasteten. Die US-Wirtschaft wuchs im vierten Quartal nur um 1,9 Prozent, wohingegen Experten mit 2,2 Prozent gerechnet hatten. Außerdem stiegen die Auftragseingänge für langlebige Güter im Dezember nicht wie gedacht deutlich, sondern sanken sogar.

   Wie schon am Vortag tendierten die Indizes seitwärts und verteidigten ihre jüngsten Rekordhochs weitgehend. Der Dow-Jones-Index liegt weiter komfortabel über der 20.000er Marke, die er am Mittwoch zum ersten Mal überhaupt hinter sich ließ. Zum Handelsende stand er 7 Punkte im Minus bei 20.094 Punkten, rund 20 Punkte unter dem frühen Tageshoch. Der S&P-500 gab um 0,1 Prozent nach, die Nasdaq-Indizes schlossen gut behauptet. Umgesetzt wurden an der NYSE 751(Donnerstag: 829) Millionen Aktien. Auf 1.286 (1.441) Kursgewinner kamen dabei 1.701 (1.559) -verlierer, unverändert schlossen 112 (105) Titel.

   "Vor allem die Auftragseingänge sind enttäuschend, aber mit Blick auf die mit dem Wahlsieg von Trump verbundenen Unsicherheiten vielleicht doch verständlich", meinte ein Händler. Und die Ökonomen von HSBC Trinkaus & Burkhardt kommentieren, manche Experten sähen die Zahlen als "Schnee von gestern. Viel zu sehr gilt das eigentliche Interesse bereits dem Ausmaß des möglichen Trump-Effekts in den kommenden Quartalen". Die Aussicht auf ein großes Konjunkturpaket - ungewöhnlich zu einem Zeitpunkt, an dem die US-Konjunktur ohnehin bereits auf einem guten Weg sei -, habe die Kapitalmärkte in Euphorie versetzt. Dazu passte auch, dass das von der Uni Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen auf ein 13-Jahreshoch gestiegen ist.

Zahlen von Microsoft kommen gut an ... Auf Unternehmensseite galt es erneut, eine Flut von Zahlen zu verdauen. Schon am Donnerstag nach Börsenschluss öffneten Intel, Microsoft und die Google-Mutter Alphabet ihre Bücher. Alphabet blieb im vierten Quartal hinter den Erwartungen zurück. Microsoft verdiente dagegen mehr als erwartet. Auch Intel übertraf mit Umsatz und bereinigtem Gewinn die Analystenschätzungen.

   Die Analysten von Morgan Stanley stuften die Aktie darauf auf "Equalweight" von "Underweight" hoch. Der Kurs stieg um 1,1 Prozent. Die Microsoft-Aktie legte um 2,3 Prozent zu. Alphabet gaben passend zu den enttäuschenden Zahlen um 1,4 Prozent nach. Chevron verbilligten sich in Reaktion auf die eigenen Geschäftszahlen um 2,4 Prozent. Der Ölkonzern kehrte im vierten Quartal zwar in die schwarzen Zahlen zurück, verfehlte die Markterwartungen aber dennoch klar.

... die von American Airlines nicht American Airlines verbilligten sich um 5,3 Prozent. Die Fluglinie übertraf beim Umsatz und bereinigten Gewinn die Erwartungen zwar, dem Markt stieß aber eine höhere Kostenprognose auf, die neuen Tarifverträgen und Gewinnbeteiligungen der Piloten geschuldet ist.

   Der Umsatz von Colgate-Palmolive ging belastet von einem festeren Dollar stärker als erwartet zurück. Die Aktie des Konsumgüterherstellers reagiert darauf mit einem Minus von 5,2 Prozent. Die Kaffeehauskette Starbucks gab eine Umsatzwarnung aus, die den Kurs um 4,0 Prozent absacken ließ.

   Positive Analystenkommentare in Reaktion auf die Quartalsausweise vom Vortag gaben Ford und Caterpillar Auftrieb. Sie verbesserten sich um 1,0 bzw. 1,8 Prozent.

Peso erholt sich Am Devisenmarkt tat sich wenig, was die großen Währungen untereinander betrifft. Der Dollar gab in Reaktion auf die unter Erwarten ausgefallen Wirtschaftsdaten tendenziell leicht nach. Der Euro eroberte die Marke von 1,07 Dollar zurück, konnte sie aber nicht ganz halten.

   Der mexikanische Peso holte derweil die Verluste vom Vortag zum Dollar wieder auf, nachdem das Weiße Haus beim ins Gespräch gebrachten Einfuhrzoll von 20 Prozent für Waren aus Mexiko zurückgerudert ist. Die Zölle, mit denen Präsident Trump den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko finanzieren will, seien "nur eine von mehreren Optionen, die auf dem Tisch liegen", hieß es nun beschwichtigend. Zusätzlicher Rückenwind kam von einem als "konstruktiv und produktiv" bezeichneten Telefonat, dass die Präsidenten beider Staaten am Freitag führten und das Hoffnungen auf eine Annäherung schürte. Zuletzt kostete der Dollar nur noch 20,90 Peso, im Tageshoch waren es knapp 21,40.

   Wenig tat sich nach den Konjunkturdaten bei Anleihen und Gold. Die Anleihen erholten sich etwas von den jüngsten kräftigen Verlusten, ausgelöst von der Euphorie am Aktienmarkt. Die Zehnjahresrendite gab um knapp 2 Basispunkte nach auf 2,48 Prozent. Gold kostete zuletzt gut 1.190 Dollar.

Ölpreise wieder auf dem Weg nach unten Am Ölmarkt ging es auf dem inzwischen deutlich erhöhten Niveau weiter volatil zu. Nach den kräftigen Vortagesgewinnen fielen die Preise wieder. Dass in der vergangenen Woche 15 weitere Ölförderanlagen in den USA in Betrieb gingen, wie im späten Handel bekannt wurde, belastete die Ölpreise nicht weiter, nachdem sie zuvor schon unter Druck standen. Tatsächlich lösten sie sich darauf sogar von den Tagestiefs. US-Öl kostete zuletzt 53,12 Dollar, 1,2 Prozent weniger als am Donnerstag.

   Die Zunahme der Förderung in den USA komme nicht überraschend, hieß es. Denn nachdem sich der Ölpreis seit einiger Zeit bereits auf einem höheren Niveau angesiedelt hat, ist die Förderung von Schieferöl in den USA für viele Unternehmen wieder profitabel geworden.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.093,78 -0,04 -7,13 1,68 S&P-500 2.294,69 -0,09 -1,99 2,50 Nasdaq-Comp. 5.660,78 0,10 5,61 5,16 Nasdaq-100 5.168,06 0,22 11,14 6,26

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,22 -0,8 1,22 1,4 5 Jahre 1,95 -1,6 1,97 2,5 7 Jahre 2,28 -1,1 2,30 3,6 10 Jahre 2,48 -1,8 2,50 4,0 30 Jahre 3,06 -2,5 3,08 -0,7

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.36 Uhr Do, 17.20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0698 +0,31% 1,0664 1,0660 +1,7% EUR/JPY 123,1329 +0,23% 122,8443 122,30 +0,2% EUR/CHF 1,0688 +0,01% 1,0687 1,0684 -0,2% EUR/GBP 0,8522 +0,48% 0,8499 1,1792 -0,0% USD/JPY 115,10 -0,09% 115,20 114,74 -1,5% GBP/USD 1,2553 +0,05% 1,2547 1,2570 +1,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,13 53,78 -1,2% -0,65 -2,8% Brent/ICE 55,45 56,24 -1,4% -0,79 -2,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.191,46 1.188,57 +0,2% +2,89 +3,5% Silber (Spot) 17,13 16,79 +2,0% +0,34 +7,6% Platin (Spot) 984,20 977,75 +0,7% +6,45 +8,9% Kupfer-Future 2,69 2,67 +0,6% +0,02 +7,3% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/gos

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   January 27, 2017 16:11 ET (21:11 GMT)

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