09.12.2015 22:44:47
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MÄRKTE USA/Leichter - Zwischen Ölpreisschwäche und Fusionsfantasie
NEW YORK (Dow Jones)--Erneut hat am Mittwoch ein nachgebender Ölpreis die Anleger an der Wall Street auf die Verkäuferseite getrieben. Seit Montag bereits drückt die Rohstoffschwäche auf die Aktienkurse. Nach den kräftigen Verlusten der jüngsten Zeit erholten sich zwar die Energie- und Rohstoffsektoren. Doch der niedrige Ölpreis wirft generell Fragen über die Lage der Weltkonjunktur auf. Außerdem gefährdet er das Erreichen des Inflationsziels der US-Notenbank. Sarke Einbußen verzeichneten Technologie-, Konsum- und Finanzwerte.
Der Dow-Jones-Index verringerte sich um 0,4 Prozent auf 17.492 Punkte. Die Verluste im Dow wurden vom zweistelligen Anstieg bei Dupont im Zaum gehalten. Der S&P-500 fiel um 0,8 Prozent auf 2.048 Punkte. Der Nasdaq-Composite gab um 1,5 Prozent nach auf 5.023 Punkte. Der Umsatz stieg auf 1.018 (Dienstag: 971) Millionen Aktien. Dabei standen an der NYSE 1.257 (1.047) Kursgewinnern 1.901 (2.106) -verlierer gegenüber, 85 (87) Titel schlossen unverändert.
Mit neuen Daten zu den Lagerbeständen in Amerika hatte der Ölpreis zunächst an Boden gewonnen und die Aktienindizes ins Plus getrieben. Denn immerhin wurde erstmals seit zehn Wochen ein Abbau bei den Rohölbeständen verzeichnet, wogegen Analysten mit einer weiteren Zunahme gerechnet hatten. Doch die Bullen am Ölmarkt hielten nicht lange durch, die Skepsis wegen des Überangebots dominierte wieder. Ein Barrel der Sorte WTI verlor 0,9 Prozent auf 37,16 Dollar. Im Tageshoch war der Preis bis auf 38,99 Dollar gestiegen.
Zweites Hauptthema war eine mögliche spektakuläre Fusion im Chemiebereich. Die beiden Konzerne Dow Chemical und Dupont seien in fortgeschrittenen Gesprächen über einen Zusammenschluss, berichteten mehrere Informanten. Durch eine Fusion entstünde ein Unternehmen im Wert von knapp 120 Milliarden US-Dollar. Die Ankündigung eines Zusammenschlusses könne bereits in den kommenden Tagen erfolgen, hieß es von den Informanten. Es sei eine Fusion unter Gleichen zu erwarten, so dass Aktionäre nicht auf eine hohe Kaufprämie hoffen können, hieß es von einigen der Informanten.
Angedacht sei nach der Fusion eine Aufspaltung des Riesenkonzerns in drei Bereiche, wie einige der informierten Personen weiter berichten. Es sollten jeweils separate Unternehmen für Agrarprodukte, Kunststoff und Spezialchemie entstehen. Analysten sind schon lange Freunde eines Zusammenschlusses der beiden Chemiekonzerne im Bereich Agrar. Beide zusammen kommen bei Pestiziden auf einen Marktanteil von 17 Prozent, bei Pflanzenschutzmitteln sind beide zusammen der drittgrößte Anbieter. Eine Fusion ermöglichte hier Synergien. Für die Aktien von Dupont und Dow Chemical ging es um jeweils rund 12 Prozent nach oben.
Der Internetkonzern Yahoo will seine profitable Beteiligung am chinesischen Onlinehändler Alibaba nun doch nicht verkaufen. Angesichts der Bedenken von Aktionären, dass die US-Regierung für den Deal Steuerzahlungen in Milliardenhöhe fordern könnte, gab Yahoo das Vorhaben auf. Stattdessen kündigte der Internetkonzern am Dienstag an, andere Optionen zu prüfen. Dazu gehöre unter anderem auch ein möglicher Transfer von anderen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in ein neues Unternehmen. Die Aktien von Yahoo, die in den vergangenen zwölf Monaten um 30 Prozent eingebrochen sind, fielen um weitere 1,3 Prozent.
Halliburton stiegen um 5,6 Prozent. Der Öldienstleister will einige Teile seines Bohr-Geschäfts an General Electric (GE) veräußern, wie Medien berichteten. GE gewannen 0,9 Prozent.
Massive Bewegungen gab es am Devisenmarkt. Der Euro setzte seinen jüngsten Aufwärtslauf fort und kletterte erstmals seit Anfang November wieder über 1,10 Dollar. Die Stärke rührt noch vom vergangenen Donnerstag her, als die Europäische Zentralbank mit ihren Maßnahmen zur geldpolitischen Lockerung hinter den Erwartungen des Markts zurückblieben. Allerdings sagte Esther Reichelt von der Commerzbank, es handle sich mehr um eine Schwäche des Dollar. Die US-Währung gebe auch gegen andere Valuta nach, vor allem gegen den Yen, aber auch zum britischen Pfund und australischen und neuseeländischen Dollar. Der Euro notierte bei 1,1018 Dollar.
Auf Kaufinteresse stieß der sichere Hafen Anleihen, zumal eine Auktion zehnjähriger Papiere solide Nachfrage verzeichnete. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um drei Basispunkte auf 2,21 Prozent. Der Goldpreis drehte nach Gewinnen im frühen US-dominierten Geschäft leicht ins Minus. Die Feinunze kostet 1.073 Dollar, ein Abschlag von 0,2 Prozent. "Die Umsätze sind im Vorfeld der in der kommenden Woche anstehenden Fed-Sitzung allerdings sehr dünn", sagte Analyst David Govett von Marex Spectron. Es wird mehrheitlich mit einer Zinserhöhung gerechnet, die Gold, das keine Zinsen abwirft, unattraktiver machen würde.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.492,30 -0,43 -75,70 S&P-500 2.047,62 -0,77 -15,97 Nasdaq-Comp. 5.022,87 -1,48 -75,38 Nasdaq-100 4.622,14 -1,55 -72,63Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 7/8% 2-jähr. 99 29/32 +1/32 0,923% -2,4Bp 1 1/4% 3-jähr. 100 2/32 +3/32 1,226% -3,6Bp 1 5/8% 5-jähr. 99 31/32 +7/32 1,632% -4,6Bp 2% 7-jähr. 100 4/32 +8/32 1,978% -4,1Bp 2 1/4% 10-jähr. 100 12/32 +9/32 2,208% -3,2Bp 3% 30-jähr. 100 26/32 +10/32 2,960% -1,6Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.06 Uhr Di, 17.13 Uhr EUR/USD 1,1018 0,86% 1,0924 1,0875 EUR/JPY 133,77 -0,21% 134,05 133,67 EUR/CHF 1,0840 0,04% 1,0836 1,0808 USD/JPY 121,41 -1,05% 122,70 122,92 GBP/USD 1,5180 1,01% 1,5029 1,4992 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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December 09, 2015 16:14 ET (21:14 GMT)
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