MÄRKTE USA/Leichte Gewinnmitnahmen bei Aktien nach neuen Hochs

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Erklimmen erneuter Rekordstände setzten am Montag an der Wall Street leichte Gewinnmitnahmen ein. Doch insgesamt bewegten sich die Indizes kaum. Während der S&P-500 auf ein abermaliges Allzeithoch im Verlauf vorrückte, kletterte der Nasdaq-Composite auf Jahreshoch und verpasste seine Rekordmarke aus dem Vorjahr nur um wenige Punkte. "Frühere Rekordstände sind durch eine extreme Euphorie gezeichnet gewesen. Diese findet man aktuell nicht", sagte Aktienhändler Mike Antonelli von Robert W. Baird & Co. Eine scharfe Öpreisrally verhinderte deutlichere Gewinnmitnahmen. Der Energiesektor stellte mit Aufschlägen von 1,2 Prozent die festeste Branche, Gesundheitswerte zeigten sich dagegen schwach.

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent auf 18.529 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gaben 0,1 bzw. 0,2 Prozent ab. Umgesetzt wurden 793 (Freitag 865) Millionen Aktien. Dabei standen an der NYSE 1.718 (2.174) Kursgewinnern 1.304 (852) -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 109 (108) Titel. Die durch den brummenden Arbeitsmarkt wieder gestiegene Wahrscheinlichkeit einer baldigen Zinserhöhung verstärkte die Neigung zu Gewinnmitnahmen. Doch letztlich sei es die Aussicht auf ein Anziehen der Konjunktur gewesen, die im frühen Handel für die Rekordstände verantwortlich gewesen sei, sagten Händler mit Blick auf die überzeugenden US-Arbeitsmarktdaten vom Wochenschluss.

Opec treibt Ölpreis Am Ölmarkt setzte sich die jüngste Erholung auf ein Zweiwochenhoch fort. Das Barrel der US-Sorte WTI gewann weitere 2,9 Prozent auf 43,02 US-Dollar. Noch am Mittwoch waren im Tief unter 40 Dollar bezahlt worden, bevor ein unerwartet starker Rückgang bei den US-Benzin-Lagerbeständen Schwung in den Markt gebracht hatte. Am Montag kamen frische Hoffnungen auf ein Einfrieren der Produktion der Opec-Länder hinzu. Einige Länder, darunter Venezuela, Ecuador und Kuwait, forderten neue Gespräche zur Stabilisierung der Preise. "Die Opec-Gespräche befeuern die Preisrally aktuell definitiv", sagte Energie-Chefberater Jim Ritterbusch von Ritterbusch & Associates. Die europäische Sorte Brent verteuerte sich um 2,5 Prozent auf 45,39 Dollar.

   Während der Euro wenig verändert um 1,1082 Dollar im späten Geschäft gehandelt wurde, gab der Yen zur US-Devise weiter nach. Zuletzt mussten für den Greenback 102,43 Yen bezahlt werden nach 101,70 am späten Freitagabend. Auslöser für die jüngste Dollarstärke war eine gesteigerte Risikoneigung im Zuge der positiven US-Arbeitsmarktdaten. Denn die japanische Währung verliert als vermeintlich sicherer Hafen an Zuspruch, wenn Marktakteure die Karte Konjunkturerholung spielen.

   Daher war auch der Goldpreis nicht sonderlich gefragt. Laut Commerzbank stieg die Wahrscheinlichkeit einer US-Leitzinsanhebung im laufenden Jahr auf 47 Prozent, was das zinslos gehaltene Gold belastete. Zum Settlement fiel der Goldpreis auf den tiefsten Stand seit dem 28. Juli. Im späten Geschäft kostete das Edelmetall aber mit 1.336 Dollar je Feinunze ungefähr soviel wie am Freitagabend. Am Rentenmarkt tat sich ähnlich wie am Aktienmarkt nicht viel, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stagnierte 1,59 Prozent.

Mattress-Kurs explodiert mit Übernahme Während die Pharmawerte Merck & Co. und Pfizer 1,6 bzw. 1,4 Prozent abgaben, stiegen Exxon Mobil und Chevron befeuert von der Ölpreisrally um 1,2 bzw. 0,7 Prozent. Mattress Firm verbuchten eine Kursexplosion von 114,4 Prozent. Die in Südafrika beheimatete Steinhoff will den Matratzen-Spezialisten kaufen und bietet 64 Dollar je Aktie - ein Aufschlag von 114 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag. Wal-Mart büßten 0,6 Prozent ein. Der US-Einzelhandelskonzern verstärkt sein Online-Geschäft mit einer milliardenschweren Übernahme. Wal-Mart übernimmt den Amazon-Konkurrenten Jet.com für 3,3 Milliarden US-Dollar.

   Tyson Foods stiegen auf Rekordniveau und legten um 0,6 Prozent zu. Der Lebensmittelkonzern hatte Höchststände bei den operativen Margen erzielt. Die Markterwartungen zum dritten Quartal wurden daher problemlos geschlagen. Der Pharmakonzern Allergan hatte im zweiten Quartal zwar mehr umgesetzt, den Verlust in den drei Monaten auf Jahressicht allerdings verdoppelt. Die Titel verloren 2,2 Prozent. Der Popcorn-Anbieter Amplify Snack Brands schluckt Tyrells Group Holdings in Großbritannien. Amplify legten um 3,6 Prozent zu. Vail Resorts, ein Betreiber von Skigebieten, übernimmt Wettbewerber Whistler Blackcomb Holdings in Kanada. Vail Resorts zogen um 8,0 Prozent an, in Toronto ging es für Whistler um 45,8 Prozent gen Norden.

ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/4% 2-jähr. 100 02/32 unv. 0,722% unv. 3/4% 3-jähr. 99 23/32 -1/32 0,850% +0,6 BP 1 1/8% 5-jähr. 99 30/32 -2/32 1,141% +1,0 BP 1 1/4% 7-jähr. 98 29/32 -2/32 1,415% +1,0 BP 1 5/8% 10-jähr. 100 11/32 -1/32 1,587% +0,3 BP 2 1/2% 30-jähr. 104 08/32 +6/32 2,302% -0,9 BP

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:28 Fr, 17.22 Uhr % YTD EUR/USD 1,1082 -0,10% 1,1093 1,1080 +2,0% EUR/JPY 113,5362 +0,22% 113,2861 112,85 -22,8% EUR/CHF 1,0890 +0,16% 1,0873 1,0864 +0,1% EUR/GBP 0,8496 +0,23% 0,8485 1,1796 +15,4% USD/JPY 102,45 +0,32% 102,12 101,85 -12,7% GBP/USD 1,3044 -0,23% 1,3074 1,3070 -11,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 42,88 41,80 +2,6% 1,08 +1,1% Brent/ICE 45,17 44,27 +2,0% 0,90 +4,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.335,22 1.335,60 -0,0% -0,38 +25,9% Silber (Spot) 19,73 19,62 +0,6% +0,12 +42,8% Platin (Spot) 1.150,20 1.145,60 +0,4% +4,60 +29,0% Kupfer-Future 2,16 2,15 +0,3% +0,01 +0,4% === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

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   August 08, 2016 16:14 ET (20:14 GMT)

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