16.12.2013 22:53:30
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MÄRKTE USA/Leichte Erholung - Twitter-Aktie stürzt nach Allzeithoch ab
Von Thomas Rossmann
Nach den Abgaben der Vorwoche haben sich die Kurse an der Wall Street am Montag leicht erholt. Doch über allem schwebte weiterhin die Sitzung der US-Notenbank. Es herrschte weiter Uneinigkeit, ob die Fed noch vor Weihnachten mit dem Einstieg in den Ausstieg aus ihren monatlichen Wertpapierkäufen im Volumen von 85 Milliarden Dollar beginnen wird. Teilnehmer sagten, der Markt erhoffe sich vom Statement der Federal Reserve am Mittwoch vor allem Klarheit über die künftige Geldpolitik.
"Ich gehe davon aus, dass die Fed erst im Februar oder März mit einer Senkung der monatlichen Anleihekäufe beginnt", so Stratege Kent Engelke von Capitol Securities Management. Die Fed wolle erst sicher gehen, dass die US-Konjunkturdaten weiter an Stärke gewinnen, bevor es zu einer geldpolitischen Veränderung kommt, begründete der Teilnehmer seine Einschätzung.
Dem hielt Analyst Zach Pandl von Columbia Management entgegen, dass die drei wichtigsten Gründe, die gegen eine Reduzierung sprechen, mittlerweile nicht mehr vorhanden seien. Er verwies auf die verbesserten Konjunkturdaten, schwindende fiskalpolitische Unsicherheiten mit der Einigung im US-Haushaltsstreit und bessere finanzielle Rahmenbedingungen. Er rechnet fest mit einer Ankündigung des "Tapering" am Mittwoch.
Die US-Konjunkturdaten des Tages lieferten kein einheitliches Bild. Der Empire-State-Index fiel schwächer, die Industrieproduktion besser aus als erwartet. Der Dow-Jones-Index gewann 0,8 Prozent auf 15.885 Punkte. Der S&P-500 Index erhöhte sich um 0,6 Prozent auf 1.787 Punkte. Der Nasdaq-Composite stieg um 0,7 Prozent auf 4.030 Punkte. Dabei standen den 2.085 (Freitag: 1.764) Gewinnern 1.038 (1.308) Verlierer und 96 (113) unveränderte Aktien gegenüber. Umgesetzt wurden 0,68 (0,64) Milliarden Aktien.
Bei den Einzelwerten stand die Twitter-Aktie im Fokus. Nachdem die Papiere des Kurznachrichtendienstes im frühen Handel mit 60,24 Dollar ein Allzeithoch markiert hatten, ging es danach mit zwei negativen Analysten-Kommentaren deutlich nach unten. So hat Wells Fargo die Einstufung auf "Underperform" gesenkt. Twitter habe sich zwar als ein führender Kanal für soziale Kommunikation etabliert und dürfte rasch einige bessere Werbemöglichkeiten schaffen, doch unterschätzten die Investoren etliche Herausforderungen. Die Analysten von SunTrust Robinson Humphrey haben die Twitter-Titel auf "Neutral" gesenkt. Die Aktie reduzierte sich um 4,1 Prozent auf 56,61 Dollar.
Im Dow-Jones-Index waren die Aktien von IBM gesucht. Mit einem Aufschlag von 2,9 Prozent waren diese Tagesgewinner. Die Titel haben sich von allen Dow-Mitgliedern im Jahr 2013 am schwächsten entwickelt, sagte ein Analyst. Daher gebe es hier noch deutliches Nachholpotenzial. AIG-Aktien kletterten um 1,1 Prozent. Das Unternehmen hat nach mehreren Jahren einen Käufer für ihre Flugzeugleasingsparte gefunden. Die Transaktion hat ein Gesamtvolumen von 5,4 Milliarden Dollar.
Leicht abwärts ging es mit dem Kurs des US-Mobilfunkunternehmens Sprint. Nach dem Plus von über 6 Prozent zum Wochenausklang folgt nun ein kleiner Rücksetzer um 1,4 Prozent. Wie kurz vor Ende des US-Handels am Freitag bekannt geworden war, bereitet Sprint einem Bericht des Wall Street Journal zufolge ein Übernahmeangebot für T-Mobile vor. Das Transaktionsvolumen könnte sich auf mehr als 20 Milliarden Dollar belaufen, wie mit den Vorgängen vertraute Personen sagten. Der Kurs von T-Mobile US gab mit einem Minus von 4,5 Prozent gut die Hälfte seiner Freitagsgewinne wieder ab.
Der Euro setzte nach einer zweitägigen Auszeit seine Rally fort, auch wenn die Gemeinschaftswährung nach den guten Daten zur US-Industrieproduktion einen Teil der Gewinne wieder abgab. Im späten US-Handel notierte der Euro bei 1,3764 Dollar. Auch am US-Anleihemarkt herrschte Zurückhaltung vor den Aussagen der US-Notenbank. Für die Notierungen am langen Ende des Marktes ging es leicht abwärts. Der Handel habe sich bei dünnen Umsätzen in engen Bahnen vollzogen, merkte ein Teilnehmer an. Die Rendite zehnjähriger Papiere erhöhte sich um zwei Basispunkte auf 2,88 Prozent.
Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte WTI erholte sich von den jüngsten Verlusten und verzeichnete zum Settlement ein Aufschlag von 0,9 Prozent auf 97,48 Dollar. Der Handel sei insgesamt mit Blick auf die Fed-Sitzung recht zurückhaltend verlaufen, so ein Marktteilnehmer. Berichte über Verzögerungen bei der Wiedereröffnung wichtiger libyscher Ölhäfen hätten den Ölpreis etwas nach oben getrieben.
Der Goldpreis legte den zweiten Handelstag in Folge zu. Für die Feinunze mussten zum Settlement 1.244,40 Dollar bezahlt werden, ein Plus von 0,8 Prozent. Auch hier habe unter den Investoren gespannte Ruhe vor der Entscheidung der US-Notenbank geherrscht, berichtete ein Teilnehmer.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.884,57 0,82 129,21 S&P-500 1.786,54 0,63 11,22 Nasdaq-Comp. 4.029,52 0,71 28,54 Nasdaq-100 3.475,79 0,56 19,39Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 27/32 flat 0.330% flat 5/8% 3-Year 99 27/32 flat 0.675% flat 1 1/4% 5-year 98 21/32 flat 1.534% flat 2% 7-Year 98 12/32 dn 2/32 2.254% +1,3 Bp 2 3/4% 10-year 98 27/32 dn 4/32 2.883% +1,5 Bp 3 3/4% 30-year 97 12/32 dn 13/32 3.899% +2,4 Bp
DEVISEN zuletzt '+/- % Mo. 8.13 Uhr Fr, 17.13 Uhr EUR/USD 1,3764 0,04% 1,3758 1,3728 EUR/JPY 141,8002 0,30% 141,3739 141,6919 EUR/CHF 1,2213 -0,05% 1,2219 1,2230 USD/JPY 103,0145 0,23% 102,7760 103,2190 GBP/USD 1,6306 -0,06% 1,6315 1,6283 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com
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December 16, 2013 16:20 ET (21:20 GMT)
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