21.12.2015 22:52:46
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MÄRKTE USA/Leichte Erholung an der Wall Street zu Wochenbeginn
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Mit Aufschlägen hat die Wall Street den Handel am Montag beendet. Nachdem die Indizes anfängliche Gewinne im Verlauf wieder abgegeben hatten, zogen sie gegen Handelsende wieder an. Doch die Verluste von Donnerstag und Freitag vergangener Woche konnten nur zum Teil wieder aufgeholt werden. Sorgen um die weltweite Konjunktur, die Verwerfungen bei den US-Hochzinsanleihen und die immer weiter fallenden Ölpreise hatten den Dow-Jones-Index um gut 600 Punkte einbrechen lassen. Und die Sorgen bestehen weiter, so ein Teilnehmer.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,7 Prozent auf 17.252 Punkte. Der S&P-500 legte um 0,8 Prozent auf 2.021 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite erhöhte sich um 0,9 Prozent auf 4.969 Punkte. Der Umsatz ging zu Beginn der verkürzten Handelswoche deutlich zurück auf 0,92 (Freitag: 2,52) Milliarden Aktien. Dabei standen an der NYSE den 2.058 (1.110) Kursgewinnern 1.077 (2.049) -verlierer gegenüber, 92 (69) Titel schlossen unverändert.
Die Ölpreise neigten erneut zur Schwäche. Rohöl der Sorte Brent fiel im Verlauf auf den niedrigsten Stand seit Juli 2004. WTI rutschte erstmals seit 2009 kurzzeitig unter die Marke von 34 Dollar. Hinter dem weiter anhaltenden Preisverfall stecken steigende Förderquoten, die zu weltweit immer größeren Angebotsüberschüssen führen und damit die Preise weiter nach unten drücken. Zudem hat sich erstmals seit vier Wochen die Zahl der US-Ölförderanlagen wieder erhöht. Die bereits am Freitag veröffentlichten Daten belasteten weiter. Der auslaufende Januar-Kontrakt des WTI konnte seine Verluste komplett aufholen und schloss zum US-Settlement unverändert bei 34,74 Dollar. Der ab Dienstag führende Februar-Kontrakt gab dagegen um 0,7 Prozent auf 35,81 Dollar nach. Ein Fass der Referenzsorte Brent lag mit 36,35 Dollar 1,4 Prozent niedriger.
Über die Frage, ob eine Weihnachtsrally noch ansteht, herrschte unter den Analysten keine Einigkeit. "Eine Rally ist immer schwierig in Zeiten solch hoher Volatilität", merkte Stratege Colin Cieszynski von CMC Markets an. Er hat daher Zweifel ob es in diesem Jahr noch eine Weihnachtsrally geben wird. "Typischerweise müsste eine Weihnachtsrally jetzt starten und sollte bis in die ersten Tage des Januar dauern", sagte Analyst Jeffrey Saut von Raymond James. "Wir können nur hoffen, dass die Abgaben am Donnerstag und Freitag dem großen Verfall geschuldet waren", fügte der Marktteilnehmer hinzu. Auch seien die Entwicklungen an den Rohstoffmärkten weiter wichtig für die Kursentwicklung.
An Konjunkturdaten stand zu Wochenbeginn lediglich der Chicago Fed National Activity Index auf der Agenda, der allerdings keinen größeren Einfluss auf den Handel hatte. Der Indikator wies im November bereits zum vierten Mal in Folge einen negativen Wert auf. Was Wirtschaftsdaten angeht, wird es nach Meinung von Marktbeobachtern erst am Mittwoch interessant, wenn unter anderem der Auftragseingang bei langlebigen Wirtschaftsgütern, Daten zu persönlichen Einkommen und Ausgaben sowie das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan auf der Agenda stehen.
Die US-Staatsanleihen traten auf der Stelle. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen zeigte sich unverändert bei 2,19 Prozent. Die Gewinne vom Freitag konnten damit verteidigt werden. Die Impulse kämen aktuell vor allem von den Entwicklungen am Ölmarkt, so ein Händler. "Mit der kurzen Weihnachtswoche, nur wenigen anstehenden Konjunkturdaten und daher recht dünnen Umsätzen ist mit einer Seitwärtsbewegung bis zum Jahresende zu rechnen", sagte Analyst Ian Lyngen von CRT Capital Group.
Kräftig aufwärts ging es für den Goldpreis. Zum US-Settlement wurden für die Feinunze 1.081 Dollar bezahlt, ein Plus von 1,5 Prozent. Es war der höchste Preis seit Anfang Dezember. Es habe sich dabei allerdings überwiegend um Short-Eindeckungen gehandelt, so ein Teilnehmer. Übergeordnet bleiben die Analysten Gold gegenüber weiter negativ eingestellt. So rechnet Barclays mit einem Fall des Goldpreises in Richtung 1.043 bis 1.033 Dollar. In den kommenden Wochen und Monaten könne auch ein Fall unter die psychologisch wichtige Marke von 1.00 Dollar nicht ausgeschlossen werden, so die Analysten weiter.
Am Devisenmarkt kletterte der Euro wieder deutlicher über die Marke von 1,09 Dollar. Der Wahlausgang in Spanien und die damit wieder gestiegene Risikoscheu habe die Gemeinschaftswährung gestützt, so ein Händler. Im späten US-Handel notierte der Euro bei 1,0923 Dollar.
Im Übernahmekampf zwischen Bridgestone und Icahn um die Autowerkstattkette Pep Boys hat US-Investor Carl Icahn sein Gebot auf 16,50 US-Dollar je Aktie oder 919 Millionen Dollar erhöht. Pep Boys teilte mit, der Verwaltungsrat betrachte die Offerte von Icahn Enterprises als das "überlegene Angebot", und gab dem japanischen Reifenhersteller bis zum Mittwochnachmittag Zeit, um zu reagieren. Pep Boys gewannen 6,9 Prozent auf 16,85 Dollar.
Trotz des Rekord-Kinostarts von "Das Erwachen der Macht" aus der Star-Wars-Reihe am Wochenende stand die Disney-Aktie leicht unter Abgabedruck und verlor 1,0 Prozent. Die Schwäche sei möglicherweise das Ergebnis der relativen Stärke, welche die Disney-Aktie seit Jahresbeginn gezeigt hat, so ein Marktteilnehmer. Während Medienwerte im Spätsommer zu kämpfen hatten, liegt der Disney-Kurs seit Anfang 2015 um 13 Prozent im Plus und rangiert damit innerhalb des Dow-Jones-Index im oberen Drittel.
Die Twitter-Aktie verzeichnete bereits den dritten Handelstag in Folge ein Minus und verlor 3,7 Prozent. Hier belasten erneut die Sorgen über die weiteren Wachstunsaussichten des Unternehmens, hieß es. Seit Monatsbeginn haben die Titel bereits 13 Prozent eingebüßt, seit dem Jahreshoch Anfang April hat die Aktie bereits knapp 60 Prozent verloren.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.251,62 0,72 123,07 S&P-500 2.021,15 0,78 15,60 Nasdaq-Comp. 4.968,92 0,93 45,84 Nasdaq-100 4.560,55 1,01 45,73Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 7/8% 2-year 99 27/32 flat 0,956% flat 1 1/4% 3-year 99 29/32 flat 1,277% flat 1 5/8% 5-year 99 26/32 up 1/32 1,666% -1,0 Bp 2% 7-year 100 up 1/32 2,000% -0,7 Bp 2 1/4% 10-year 100 15/32 flat 2,197% flat 3% 30-year 101 15/32 dn 11/32 2,926% +1,8 Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9.24 Uhr Fr, 17.57 Uhr EUR/USD 1,0923 0,51% 1,0867 1,0848 EUR/JPY 132,28 0,26% 131,93 131,50 EUR/CHF 1,0830 0,23% 1,0805 1,0780 USD/JPY 121,11 -0,24% 121,40 121,25 GBP/USD 1,4884 -0,16% 1,4909 1,4910 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros
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December 21, 2015 16:22 ET (21:22 GMT)
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