17.12.2013 23:04:30
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MÄRKTE USA/Leichte Abgaben vor der Entscheidung der US-Notenbank
Von Thomas Rossmann
Am Tag vor der Fed-Entscheidung waren alle Augen weiterhin auf die US-Notenbank gerichtet. Die Anleger wagten sich nicht aus der Deckung und hielten sich zurück, während die Mitglieder des Offenmarktausschusses am Dienstag ihre Sitzung begannen. Es herrschte weiterhin Unklarheit, ob die Notenbanker um Chairman Ben Bernanke mit einer Drosselung der monatlichen Wertpapierkäufe von 85 Milliarden Dollar bereits jetzt beginnen oder erst im kommenden Jahr.
Die Mehrheit der Analysten geht weiterhin davon aus, dass erst im kommenden Jahr der Einstieg in den Ausstieg erfolgt. Zwar gebe es eine deutlichere Erholung des US-Arbeitsmarktes, doch befinde sich die Inflation weiter unterhalb der Zielmarke der US-Notenbank, sagte Analyst Colin Cieszynski von CMC Markets.
Dies wurde durch die Verbraucherpreise für November bestätigt. Sie zeigten mit einem unveränderten Stand keinen Inflationsdruck an, wobei allerdings die Kernrate mit plus 0,2 Prozent etwas höher als erwartet ausfiel. Das Defizit der US-Leistungsbilanz ist im dritten Quartal auf den niedrigsten Wert seit Herbst 2009 gesunken.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent auf 15.875 Punkte. Der S&P-500 Index fiel um 0,3 Prozent auf 1.781 Punkte. Der Nasdaq-Composite verzeichnete einen Abschlag von 0,1 Prozent auf 4.024 Punkte. Dabei standen 1.443 (Montag: 2.085) Gewinnern 1.657 (1.038) Verlierer und 112 (96) unveränderte Aktien gegenüber. Umgesetzt wurden dabei 0,66 (0,68) Milliarden Aktien.
Auch an den anderen Märkten herrschte überwiegend gespannte Zurückhaltung. Der Euro bewegte sich weiter innerhalb seiner Spanne zwischen 1,37 und 1,38 Dollar. Sollte die Fed tatsächlich ihre Wertpapierkäufe drosseln, dürfte dies den Greenback stützen. Im späten US-Handel lag die Gemeinschaftswährung bei 1,3767 Dollar.
Der Ölpreis für ein Barrel der Sorte WTI gab leicht nach und notierte zum Settlement bei 97,22 Dollar, ein Minus von 0,3 Prozent. Neben der Fed-Sitzung war der Blick der Investoren vor allem auf die US-Lagerbestandsdaten gerichtet. Hier werde mit Spannung darauf gewartet, ob es den dritten Rückgang in Folge gibt.
Für den Goldpreis ging es nach zwei Handelstagen mit Gewinnen leicht abwärts. Zum Settlement kostete die Feinunze 1,230,10 Dollar, ein Abschlag von 1,2 Prozent. Hier überlagerte die anstehende Fed-Entscheidung ebenfalls alles. Die Frage sei nicht nur, ob die Fed eine Senkung beschließt, sondern auch in welchem Umfang, so Analyst Fawad Razaqzada von Forex.com.
Am US-Anleihemarkt kam es zu einer leichten Erholung von den Verlusten des Vortages. Auslöser war eine gut verlaufene Auktion zweijähriger Papiere mit einem Volumen von 32 Milliarden Dollar. Die Zeichnungsquote sprang mit 3,77 auf den höchsten Stand seit November 2012. Übergeordnet bestimmte aber erneut Zurückhaltung vor der Entscheidung der US-Notenbank das Geschehen. Die Rendite zehnjähriger Titel reduzierte sich um vier Basispunkte auf 2,84 Prozent.
Die Boeing-Aktie profitierte von den aktionärsfreundlichen Beschlüssen des Flugzeugbauers und legte um 0,9 Prozent zu. Das Board des Unternehmens hatte zusätzlich 10 Milliarden Dollar für das seit 2007 laufende Aktienrückkauf-Programm bewilligt, dessen Restvolumen bei 800 Millionen Dollar liegt. Außerdem wurde eine Dividendenerhöhung um rund die Hälfte auf 73 Cent je Aktie beschlossen.
Facebook musste beim Versuch, Bewegtbild-Werbung auf seine Plattformen zu bringen, etliche Rückschläge einstecken. Dies scheint nun überwunden: Noch in dieser Woche will das soziale Netzwerk offenbar mit dem Verkauf von Werbefilmen beginnen, so mit der Sache vertraute Personen. Die Aktie kletterte um 1,9 Prozent.
AT&T verkauft einen Teil des Festnetzgeschäfts für 2 Milliarden Dollar. Die Aktie reagierte mit einem Abschlag von 0,9 Prozent auf die Nachricht. Die Papiere von 3M waren mit plus 2,9 Prozent Tagesgewinner im Dow-Jones-Index. Das Unternehmen hebt die Quartalsdividende um 35 Prozent an. Zudem wurde ein positiver Ausblick auf das kommende Jahr gegeben. Und das Volumen der Aktienrückkäufe dürfte im Zeitraum 2013 bis 2017 über den Erwartungen der Analysten liegen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.875,26 -0,06 -9,31 S&P-500 1.781,00 -0,31 -5,54 Nasdaq-Comp. 4.023,68 -0,14 -5,84 Nasdaq-100 3.469,32 -0,19 -6,48Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 27/32 up 0/32 0,322% -0,8 Bp 5/8% 3-year 99 30/32 up 2/32 0,649% -2,4 Bp 1 1/4% 5-year 98 26/32 up 5/32 1,498% -3,3 Bp 2% 7-year 98 22/32 up 9/32 2,205% -4,4 Bp 2 3/4% 10-year 99 7/32 up 10/32 2,839% -3,8 Bp 3 3/4% 30-year 97 38/32 up 13/32 3,872% -2,4 Bp
DEVISEN zuletzt '+/- % Di. 8.03 Uhr Mo, 17.36 Uhr EUR/USD 1,3767 -0,03% 1,3772 1,3764 EUR/JPY 141,3092 -0,40% 141,8835 141,6863 EUR/CHF 1,2183 -0,23% 1,2210 1,2208 USD/JPY 102,6400 -0,35% 103,0035 102,9280 GBP/USD 1,6267 -0,33% 1,6321 1,6309 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.de
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December 17, 2013 16:32 ET (21:32 GMT)
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