10.05.2016 22:50:46

MÄRKTE USA/Kräftiger Ölpreisanstieg beflügelt Wall Street

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Steigende Ölpreise haben am Dienstag für ein kräftiges Plus an der Wall Street gesorgt. Die Indizes verzeichneten dabei ihre stärksten Tagesgewinne seit fast zwei Monaten und schlossen in der Nähe ihrer Tageshochs. Allerdings wollten Teilnehmer die positive Entwicklung nicht überbewerten. "Die heutigen Aufschläge sollten im Kontext eines Marktes gesehen werden, der sich weiterhin seitwärts entwickelt", sagte Analyst Michael Antonelli von R.W Baird & Co. Die Indizes bewegten sich im Anschluss an die Aufschläge aus dem frühen Handel mangels weiterer Impulse seitwärts. Zudem waren die Umsätze weiterhin niedrig.

   Investoren hätten grundsätzlich Schwierigkeiten, die jüngste Erholung mit der eher ereignislosen Berichtsperiode und den Sorgen über den Zustand der globalen Konjunktur in Einklang zu bringen. "Der Markt hat es derzeit nicht leicht zu steigen. Ich sehe ganz ordentliche Geschäftsberichte und Bewertungen. Aber es gibt nichts in dieser Welt der Unsicherheiten, das Anleger mehr für Aktien ausgeben lässt", sagte Marktstratege David Lafferty von Natixis Global Asset Management. In gewisser Weise sei der uneinheitliche Vortagestrend als durchaus typisch für die Verunsicherung unter den Anlegern anzusehen, hieß es im Handel.

   Der Dow-Jones-Index stieg um 1,3 Prozent auf 17.928 Punkte. Der S&P-500 erhöhte sich um 1,2 Prozent auf 2.084 Punkte. Der Nasdaq-Composite verzeichnete ein Plus von 1,3 Prozent auf 4.810 Punkte. Der Umsatz fiel auf 854 (Montag: 966) Millionen Aktien. Es gab dabei 2.358 (1.438) Kursgewinner und 717 (1.646) -verlierer. Mit einer unveränderten Tendenz schlossen 108 (98) Titel.

Ölpreise legen kräftig zu Die Ölpreise legten deutlich zu, glichen damit allerdings nur die Verluste des Vortages wieder aus. Es wurde von Marktteilnehmern auf eine Vielzahl von Gründen verwiesen. So kommen von der Opec Signale einer geänderten Förderpolitik. Analyst Abdulaziz Al Attar von der Kuwait Petroleum Company äußerte die Erwartung, dass die Opec die Strategie hoher Förderquoten zur Verteidigung von Marktanteilen fallenlassen könnte. Zudem geht Amin Nasser, CEO der saudischen Ölgesellschaft Aramco, von einer steigenden Nachfrage aus. Hinzu kamen globale Störungen auf der Angebotsseite, unter anderem in Libyen und Nigeria, wo Spannungen und gewalttätige Konflikte für Probleme beim Ölexport sorgen.

   Auch die anhaltenden Waldbrände in Kanada stützen die Preise. Laut Schätzung von Energy Aspects betragen die Ausfälle allein in der wichtigen Förderregion Alberta 1,6 Millionen Barrel pro Tag. Zudem hat die US-Energiebehörde EIA ihre Prognosen für den Ölpreis in diesem und dem kommenden Jahr deutlich nach oben genommen. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI erhöhte sich zum US-Settlement um 2,8 Prozent auf 44,66 Dollar. Für Brent ging es 4,3 Prozent auf 45,52 Dollar nach oben.

Dollar legt zum Yen weiter zu Am Devisenmarkt hielt der Höhenflug des Dollar zum Yen weiter an. Erneut hat der japanische Finanzminister Taro Aso verbal interveniert, indem er den jüngsten Yen-Anstieg als "exzessiv" bezeichnete. Der Dollar stieg auf ein Zweiwochenhoch. Im späten US-Handel lag der Dollar bei 109,29 Yen nach 108,40 Yen am Vorabend. Der Euro zeigte sich dagegen wenig verändert bei 1,1371 Dollar.

   Nach der Talfahrt des Vortages gab der Goldpreis zum US-Settlement leicht um 0,1 Prozent auf 1.265 Dollar nach. Als Belastungsfaktor wurde auf den weiterhin starken Dollar verwiesen. Zudem habe mit der erhöhter Risikobereitschaft der Investoren die Nachfrage für den "sicheren Hafen" Gold nachgelassen.

   Die US-Anleihen zeigten sich unverändert. Die solide Nachfrage bei der Auktion dreijähriger Titel wurde durch die Gewinne am Aktienmarkt wieder kompensiert. Bei der Auktion kletterte die Zahl der indirekten Gebote, die vor allem ausländische Investoren beinhaltet, auf den höchsten Stand seit Januar. Zudem lege das Ergebnis nahe, dass die Anleger mit einem langsamen Tempo der US-Notenbank bei der Anhebung der Zinsen rechnen, hieß es. "Es gibt große Zweifel, dass die Fed noch in diesem Jahr das Zinsniveau weiter anheben wird", so Analyst Thomas Simons von Jefferies. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen lag unverändert bei 1,76 Prozent.

Amazon-Aktie schließt auf Allzeithoch Mehr Musik spielte bei der Kursentwicklung ausgewählter Einzelaktien. Für die Amazon-Aktie ging es um 3,5 Prozent auf 703,25 Dollar nach oben. Die Papiere schlossen damit auf einem Allzeithoch. Positiv wirkte sich vor allem eine Studie von Bernstein aus. Die Analysen halten die Aktie für unterbewertet und haben das Kursziel auf 1.000 Dollar von zuvor 770 Dollar angehoben. Amazon bietet zudem ab sofort einen ähnlichen Videodienst an wie der Internetriese Google. Auf Video Direct können Nutzer ähnlich wie auf Youtube Videos hochladen.

   Dagegen brach die Aktie von SolarCity um 20,8 Prozent ein. Das Unternehmen bekommt die Kosten nicht in den Griff. Deshalb rutschte Solarcity, dessen Chairman Tesla-Gründer Elon Musk ist, im ersten Quartal überraschend stark in die Verlustzone. Auch der Ausblick auf das Geschäftsjahr enttäuschte.

   Hertz gewannen 0,2 Prozent. Zwar verfehlte der Autoverleiher mit den Zahlen für das erste Quartal die Erwartungen des Marktes, doch hält er an seinem operativen Ergebnisziel für das laufende Geschäftsjahr fest. Dem Preisdruck in der Branche will Hertz mit verstärkten Kostensenkungen begegnen.

   Der für den Faltenglätter Botox bekannte Pharmakonzern Allergan hat im ersten Quartal trotz schwacher Umsätze die Markterwartungen beim Gewinn übertroffen. Zudem kündigte der Konzern einen Aktienrückkauf im Volumen von bis zu 10 Milliarden US-Dollar an. Der Kurs legte um 5,3 Prozent zu.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.928,35 1,26 222,44 2,89 S&P-500 2.084,39 1,25 25,70 1,98 Nasdaq-Comp. 4.809,88 1,26 59,67 -3,94 Nasdaq-100 4.402,04 1,40 60,81 -4,16

ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/4% 2-jähr. 100 1/32 dn 1/32 0,726% +1,2 Bp 7/8% 3-jähr. 100 1/32 flat 0,867% flat 1 3/8% 5-jähr. 100 26/32 flat 1,204% flat 1 5/8% 7-jähr. 100 23/32 flat 1,516% flat 1 5/8% 10-jähr. 98 25/32 flat 1,760% flat 2 1/2% 30-jähr. 97 21/32 up 5/32 2,613% -0,8 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:36 Mo, 17.33 Uhr % YTD EUR/USD 1,1371 -0,17% 1,1390 1,1403 +4,7% EUR/JPY 124,27 +0,31% 123,89 123,49 -2,6% EUR/CHF 1,1096 +0,32% 1,1061 1,1057 +2,0% GBP/EUR 1,2701 +0,34% 1,2658 1,2633 -6,5% USD/JPY 109,29 +0,47% 108,78 108,29 -6,9% GBP/USD 1,4442 +0,18% 1,4416 1,4406 -2,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,70 43,44 +2,9% 1,26 +9,8% Brent/ICE 45,62 43,63 +4,6% 1,99 +10,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.266,53 1.263,96 +0,2% +2,58 +19,4% Silber (Spot) 17,11 17,03 +0,5% +0,08 +23,8% Platin (Spot) 1.052,92 1.043,50 +0,9% +9,42 +18,1% Kupfer-Future 2,10 2,11 -0,33% -0,01 -2,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros

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   May 10, 2016 16:20 ET (20:20 GMT)

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