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07.08.2019 18:45:43

MÄRKTE USA/Konjunktursorgen geben wieder den Takt vor

NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Zwischenerholung am Dienstag haben die weltweiten Konjunktursorgen den US-Aktienmarkt wieder voll im Griff. Die Vortagesgewinne gehen wieder mehr als verloren, obwohl sich die Indizes von den frühen Tagestiefs bereits deutlich lösen konnten. Da hatte der Dow-Jones-Index schon über 2 Prozent im Minus gelegen.

Befeuert werden die Ängste vor einer globalen Wirtschaftsflaute und möglicherweise auch einem Abwertungswettlauf von der Betriebsamkeit der Notenbanken. Allein am Dienstag wurden in Neuseeland, Thailand und Indien die Leitzinsen gesenkt und das teils aggressiv und stärker als erwartet. Erst in der Vorwoche hatte die US-Notenbank den Leitzins gesenkt. Am US-Zinsterminmarkt wird mittlerweile die Wahrscheinlichkeit für eine weitere, diesmal große Zinssenkung in den USA im September um einen halben Prozentpunkt bei 35 Prozent gesehen, verglichen mit 2 Prozent vor Wochenfrist.

Dass die Erwartung einer drastischen Zinssenkung steige, spiegele wider, welchen konjunkturellen Schaden viele Anleger von den ab 1. September angekündigten zusätzlichen 10-prozentigen Strafzöllen auf chinesische Importe im Wert von 300 Milliarden Dollar befürchteten, heißt es im Handel. Vom eigentlichen Auslöser der Konjunktursorgen, dem Handelsstreit zwischen den USA und China, gibt es derweil nichts Neues.

Zur New Yorker Mittagszeit verliert der Dow-Jones-Index 1,1 Prozent auf 25.752 Punkte. Der S&P-500 gibt um 0,8 Prozent nach und die Nasdaq-Indizes um je 0,6 Prozent.

Auf der Devisenseite wertet der Yuan nach der Stabilisierung am Vortag wieder leicht ab. China hat seine Währung am Mittwoch zwar erneut niedriger gefixt, aber immer noch knapp unterhalb der als kritisch geltenden Marke von 7 Yuan je US-Dollar. Das sorgt am Markt neben der relativ verhaltenen Kursbewegung des Yuan für etwas Erleichterung. Der Dollar kostet 7,0602 Yuan. Am Vorabend waren es 7,0264.

Disney-Minus macht Dow zum Tagesverlierer

Auf Unternehmensseite hat der Unterhaltungskonzern Disney mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen verfehlt, vor allem weil sich die von Fox übernommenen Entertainment-Aktiva bislang als Bremsklotz erweisen. Die Aktie büßt 5,7 Prozent ein und macht damit den Dow unter den großen Indizes bislang zum Tagesverlierer.

Hinter Disney ist JP Morgan mit minus 3,7 Prozent größter Dow-Verlierer. Sie können sich dem Verkaufsdruck im Banksektor nicht entziehen, denn die Banken gelten zum einen als konjunkturempfindlich aber auch Leidtragende des niedrigen Zinsniveaus, das die Kreditmargen schmälert. Der S&P-Bankenindex ist mit minus 3,7 Prozent das Schlusslicht.

Zu den größeren Branchenverlierern gehören auch Aktien aus dem Energiesektor. Sie werden angesichts des sich fortsetzenden Verfalls der Ölpreise verkauft. Der entsprechende Subindex gibt um 1,9 Prozent nach.

Gefeiert wird der Quartalsbericht von Weight Watchers an. Der Anbieter von Produkten zur Gewichtsreduktion hat überdies den Ausblick angehoben. Der Aktienkurs schießt um fast 40 Prozent nach oben.

Im Technologiesektor gewinnen Microchip Technology 1,8 Prozent. Das Unternehmen hat einen zuversichtlichen Ausblick gegeben.

Für die Aktie von Teva, dem weltgrößten Herstellers von Nachahmerarzneien, geht es um 2,8 Prozent nach unten. Teva ist zwar tiefer in die roten Zahlen gerutscht, allerdings nicht so tief, wie von Analysten befürchtet. Bereinigt und je Aktie fiel das Ergebnis sogar besser aus als gedacht. Teva teilte aber außerdem mit, seinen Finanzvorstand zu verlieren.

Flucht in Sicherheit treibt Goldpreis auf 1.500 Dollar

Weiter angesteuert werden von den Anlegern sichere Häfen. Dazu zählen am Devisenmarkt der Yen und der Franken, daneben Anleihen und das Gold. Der Goldpreis steigt erstmals seit gut 6 Jahren auf über 1.500 Dollar, aktuell um 34 Dollar auf 1.508. Seit Donnerstag der Vorwoche ist der Preis damit um über 100 Dollar gestiegen. Das Edelmetall profitiert nicht nur von der Risikoaversion der Anleger, sondern auch davon, dass immer mehr Zentralbanken ihre Geldpolitik lockern und in der Folge immer mehr Staatsanleihen negative Renditen aufweisen. Damit wird das zinslos gehaltene Gold attraktiver.

Am Anleihemarkt steigen die Kurse weiter, die Rendite zehnjähriger US-Titel sinkt im Gegenzug um 8 Basispunkte auf 1,63 Prozent. Das ist der niedrigste Stand in diesem Jahr.

Die Ölpreise fallen deutlich, weil ein schwächere Konjunktur auch die Ölnachfrage drücken dürfte. Hinzu kommt, dass die US-Ölvorräte in der vergangenen Woche überraschend und erstmals seit einigen Wochen wieder gestiegen sind. Das Barrel der US-Sorte WTI ermäßigt sich um 5 Prozent auf 50,94 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent gibt um 4,4 Prozent auf 56,35 Dollar nach.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 25.752,14 -1,07 -277,38 10,39

S&P-500 2.856,56 -0,87 -25,21 13,95

Nasdaq-Comp. 7.786,92 -0,59 -46,34 17,36

Nasdaq-100 7.471,38 -0,66 -49,94 18,03

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,52 -6,9 1,59 32,2

5 Jahre 1,45 -6,8 1,52 -47,3

7 Jahre 1,54 -6,4 1,60 -70,9

10 Jahre 1,63 -7,8 1,71 -81,5

30 Jahre 2,14 -9,7 2,23 -93,1

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 08:44 Uhr Di, 17:15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1232 +0,27% 1,1205 1,1203 -2,0%

EUR/JPY 118,70 -0,44% 119,04 119,05 -5,6%

EUR/CHF 1,0902 -0,31% 1,0934 1,0945 -3,2%

EUR/GBP 0,9242 +0,41% 0,9223 0,9213 +2,7%

USD/JPY 105,68 -0,71% 106,25 106,27 -3,6%

GBP/USD 1,2153 -0,14% 1,2149 1,2161 -4,8%

USD/CNY 7,0602 +0,48% 7,0456 7,0235 +2,6%

Bitcoin

BTC/USD 11.584,75 +1,95% 11.609,25 11.716,25 +211,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 51,07 53,63 -4,8% -2,56 +6,8%

Brent/ICE 56,49 58,94 -4,2% -2,45 +2,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.508,41 1.474,25 +2,3% +34,16 +17,6%

Silber (Spot) 17,11 16,46 +3,9% +0,65 +10,4%

Platin (Spot) 867,89 853,00 +1,7% +14,89 +9,0%

Kupfer-Future 2,57 2,56 +0,6% +0,02 -2,7%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/cln

(END) Dow Jones Newswires

August 07, 2019 12:46 ET (16:46 GMT)

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Teva Pharmaceutical Industries Ltd. (spons. ADRs) 15,90 0,00% Teva Pharmaceutical Industries Ltd. (spons. ADRs)
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