07.08.2019 14:56:43
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MÄRKTE USA/Konjunktursorgen dürften Wall Street bremsen
NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Erholung vom Dienstag zeichnen sich zur Eröffnung an den US-Börsen zur Wochenmitte kleine Verluste ab. Händler nennen Konjunktursorgen als Grund dafür, dass die Futures auf die wichtigen Aktienindizes nunmehr ins Minus gedreht haben und eine etwas leichtere Eröffnung am Kassamarkt andeuten. Indikator hierfür sei die stark inverse US-Zinsstrukturkurve. In der Vergangenheit sei dies häufig ein zuverlässiger Hinweis auf eine Rezession gewesen.
Kein neues Störfeuer kommt derweil vom Handelsstreit zwischen den USA und China. Beide Parteien haben sich zuletzt Worte oder Taten verkniffen, die die Nervosität unter den Anlegern befeuern könnten, heißt es.
Auch auf der Devisenseite herrscht im Moment relative Ruhe. China hat seine Währung am Mittwoch zwar erneut niedriger gefixt, aber immer noch knapp unterhalb der kritischen Marke von 7 Yuan je US-Dollar. Das wurde am Markt mit Erleichterung aufgenommen. Der etwas freier gehandelte Offshore-Yuan wertete zum Greenback gleichwohl um 0,3 Prozent ab auf 7,0744 je Dollar.
Da im US-chinesischen Handelskonflikt derzeit eine Art Waffenruhe zu herrschen scheint und auch keine Konjunkturdaten von Rang zur Veröffentlichung anstehen, können sich die Investoren auf die Bilanzsaison konzentrieren. Hier hat der Unterhaltungskonzern Disney mit den am Dienstag nach Börsenschluss vorgelegten Zahlen zum dritten Geschäftsquartal die Erwartungen verfehlt. Die Aktie büßt im vorbörslichen Handel am Mittwoch 4,7 Prozent ein.
Besser lief es dagegen für Weight Watchers. Der Anbieter von Produkten zur Gewichtsreduktion hob überdies den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr an. Das wird mit einem Kurssprung um 22 Prozent belohnt.
Der Autovermieter Hertz meldete Erlöse auf Rekordniveau und die Rückkehr in die Gewinnzone. Die Aktie verteuert sich um 5 Prozent.
"Sichere Häfen" gesucht - Gold nähert sich 1.500-Dollar-Marke
Dass die Anleger nicht an eine nachhaltige Erholung der Aktienmärkte glauben, zeigt sich daran, dass auch (vermeintlich) sichere Häfen noch immer regen Zulauf verzeichnen. Der Goldpreis rückt dicht an die Marke von 1.500 Dollar heran. Aktuell verteuert sich die Feinunze um 1,4 Prozent auf 1.494 Dollar. Das Edelmetall profitiert nicht nur von der Risikoaversion der Anleger, sondern auch davon, dass immer mehr Zentralbanken ihre Geldpolitik lockern und in der Folge immer mehr Staatsanleihen negative Renditen aufweisen. Damit wird das zinslos gehaltene Gold für Investoren attraktiver.
Auch Staatsanleihen bleiben gefragt. Steigende Notierungen drücken die Rendite zehnjähriger US-Titel um 6 Basispunkte auf 1,65 Prozent. Das ist der bisher tiefste Stand in diesem Jahr.
Konjunktursorgen drücken derweil die Preise an den Rohstoffmärkten. Unter anderem gibt der Preis für Eisenerz um fast 5 Prozent nach, womit sich das Minus im bisherigen Wochenverlauf auf gut 11 Prozent summiert.
Deutlich fällt auch der Preisrückgang beim Öl aus. Das Barrel der US-Sorte WTI ermäßigt sich um 2,0 Prozent auf 52,58 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent gibt um 1,2 Prozent auf 58,26 Dollar nach. Positive Daten zu den US-Ölvorräten vermögen den Preisrutsch nicht aufzuhalten. Am Vorabend hat der Branchenverband API einen etwas stärkeren Abbau der US-Lagerbestände gemeldet als erwartet. Nun warten die Akteure gespannt auf die offiziellen Daten des US-Energieministeriums.
Am Devisenmarkt hat die neuseeländische Zentralbank (RBNZ) mit ihrer überraschend deutlichen Zinssenkung am Mittwoch eine Diskussion über einen Abwertungswettlauf in Gang gesetzt. Dass zufällig auch die Notenbanken von Indien und Thailand die Zinsen senkten, unterfütterte entsprechende Spekulationen. Mittlerweile werden drei Zinssenkungen durch die Fed bis Jahresende eingepreist. Mit Blick auf die EZB wird erwartet, dass der Einlagensatz im September gesenkt wird.
Der Euro tendiert in dieser Gemengelage zur US-Währung wenig verändert bei 1,12 Dollar. Der Yen profitiert noch etwas von seinem Ruf als Fluchtwährung in Krisenzeiten. Im Tagestief rutschte der US-Dollar auf 105,70 Yen, aktuell zeigt er sich leicht erholt bei rund 106 Yen. Auch der Neuseeland-Dollar, der in einer ersten Reaktion auf die Zinssenkung der RBNZ um 2 Prozent zum US-Dollar abgewertet hat, verringert sein Minus auf 1,4 Prozent. Der Kiwi kostet 0,6436 US-Dollar. Im Tagestief waren es 0,6378.
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US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 1,55 -4,0 1,59 35,1
5 Jahre 1,47 -5,2 1,52 -45,7
7 Jahre 1,55 -4,9 1,60 -69,5
10 Jahre 1,65 -5,7 1,71 -79,5
30 Jahre 2,18 -5,8 2,23 -89,2
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 08:44 Uhr Di, 17:15 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1199 -0,02% 1,1205 1,1203 -2,3%
EUR/JPY 118,68 -0,46% 119,04 119,05 -5,6%
EUR/CHF 1,0926 -0,08% 1,0934 1,0945 -2,9%
EUR/GBP 0,9233 +0,30% 0,9223 0,9213 +2,6%
USD/JPY 105,97 -0,44% 106,25 106,27 -3,4%
GBP/USD 1,2130 -0,32% 1,2149 1,2161 -5,0%
USD/CNY 7,0534 +0,38% 7,0456 7,0235 +2,5%
Bitcoin
BTC/USD 11.740,00 +3,32% 11.609,25 11.716,25 +215,7%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 52,58 53,63 -2,0% -1,05 +9,9%
Brent/ICE 58,26 58,94 -1,2% -0,68 +5,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.494,04 1.474,25 +1,3% +19,79 +16,5%
Silber (Spot) 16,90 16,46 +2,7% +0,44 +9,1%
Platin (Spot) 853,44 853,00 +0,1% +0,44 +7,2%
Kupfer-Future 2,56 2,56 0% 0 -3,3%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/smh
(END) Dow Jones Newswires
August 07, 2019 08:56 ET (12:56 GMT)
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