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07.08.2019 15:58:43

MÄRKTE USA/Konjunkturskepsis wirft Wall Street wieder zurück

NEW YORK (Dow Jones)--Wie gewonnen so zerronnen: Nach der Erholung vom Dienstag geht es zur Wochenmitte an den US-Börsen schon wieder deutlich nach unten. Die Vortagesgewinne gehen dabei im frühen Geschäft mehr als verloren. Konjunktursorgen werden als Grund für die kräftigen Abgaben genannt und dazu auf die auffallende Betriebsamkeit bei den Notenbanken verwiesen. So wurden am Dienstag in Neuseeland, Thailand und Indien die Leitzinsen gesenkt. Vom eigentlichen Auslöser der Konjunktursorgen, dem Handelsstreit zwischen den USA und China, gibt es derweil nichts Neues, also auch keine Fortschritte.

Dazu verweisen Marktteilnehmer auf den US-Anleihemarkt, wo die Zinsstrukturkurve weiter stark invers ist, was in der Vergangenheit sehr häufig ein zuverlässiger Indikator für eine folgende Rezession war.

Kurz nach der Startglocke verliert der Dow-Jones-Index 1,6 Prozent auf 25.574 Punkte. Der S&P-500 gibt um 1,5 Prozent nach und der Nasdaq-Composite um 1,3 Prozent.

Auf der Devisenseite herrscht relative Ruhe. China hat seine Währung am Mittwoch zwar erneut niedriger gefixt, aber immer noch knapp unterhalb der kritischen Marke von 7 Yuan je US-Dollar. Das wurde am Markt mit Erleichterung aufgenommen. Der Yuan wertet zum Greenback gleichwohl wieder etwas ab nach der Zwischenerholung am Dienstag. Der Dollar kostet 7,0590 Yuan.

Unternehmensseitig hat der Unterhaltungskonzern Disney mit den am Dienstag nach Börsenschluss vorgelegten Zahlen zum dritten Geschäftsquartal die Erwartungen verfehlt. Die Aktie büßt 6,5 Prozent ein.

Besser lief es dagegen für Weight Watchers. Der Anbieter von Produkten zur Gewichtsreduktion hob überdies den Ausblick an. Das wird mit einem Kurssprung um 33 Prozent belohnt.

Der Autovermieter Hertz meldete Erlöse auf Rekordniveau und die Rückkehr in die Gewinnzone. Die Aktie verteuert sich um 4,4 Prozent.

"Sichere Häfen" gesucht - Gold steigt auf 1.500 Dollar

Dass die Anleger zunächst nicht an eine Erholung der Aktienmärkte glauben, zeigt sich auch daran, dass sichere Häfen weiter regen Zulauf verzeichnen. Der Goldpreis steigt erstmals seit etwa sechs Jahren auf 1.500 Dollar. Das Edelmetall profitiert nicht nur von der Risikoaversion der Anleger, sondern auch davon, dass immer mehr Zentralbanken ihre Geldpolitik lockern und in der Folge immer mehr Staatsanleihen negative Renditen aufweisen. Damit wird das zinslos gehaltene Gold für Investoren attraktiver.

Auch Staatsanleihen bleiben gefragt. Steigende Notierungen drücken die Rendite zehnjähriger US-Titel um 8 Basispunkte auf 1,63 Prozent. Das ist der tiefste Stand in diesem Jahr.

Die Konjunktursorgen drücken auch die Preise an den Rohstoffmärkten. Unter anderem gibt der Preis für Eisenerz um fast 5 Prozent nach, womit sich das Minus im bisherigen Wochenverlauf auf gut 11 Prozent summiert.

Deutlich fällt auch der Preisrückgang beim Öl aus. Das Barrel der US-Sorte WTI ermäßigt sich um 3,5 Prozent auf 51,77 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent gibt um 2,5 Prozent auf 57,49 Dollar nach. Positive Daten zu den US-Ölvorräten helfen nicht. Am Vorabend hatte der Branchenverband API einen etwas stärkeren Abbau der US-Lagerbestände gemeldet als erwartet. Nun warten die Akteure gespannt auf die offiziellen Daten des US-Energieministeriums.

Kiwi spürt Zinssenkung

Am Devisenmarkt hat die neuseeländische Zentralbank (RBNZ) mit einer überraschend deutlichen Zinssenkung eine Diskussion über einen Abwertungswettlauf in Gang gesetzt. Dass zufällig auch die Notenbanken von Indien und Thailand die Zinsen senkten, unterfüttert entsprechende Spekulationen. Mittlerweile werden drei Zinssenkungen durch die Fed bis Jahresende eingepreist. Mit Blick auf die EZB wird erwartet, dass der Einlagensatz im September gesenkt wird.

Der Euro legt in dieser Gemengelage zur US-Währung leicht zu auf 1,1220 Dollar. Der Yen profitiert noch etwas von seinem Ruf als Fluchtwährung in Krisenzeiten. Mit 105,75 Yen notiert der Dollar in der Nähe seines Tagestiefs. Der Neuseeland-Dollar, der in einer ersten Reaktion auf die Zinssenkung um 2 Prozent zum US-Dollar abwertete, verringert sein Minus auf 1,4 Prozent. Der Kiwi kostet 0,6438 US-Dollar. Im Tagestief waren es 0,6378.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 25.625,31 -1,55 -404,21 9,85

S&P-500 2.846,50 -1,22 -35,27 13,55

Nasdaq-Comp. 7.747,89 -1,09 -85,38 16,77

Nasdaq-100 7.437,81 -1,11 -83,51 17,50

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,52 -6,9 1,59 32,2

5 Jahre 1,45 -7,2 1,52 -47,6

7 Jahre 1,53 -7,3 1,60 -71,9

10 Jahre 1,63 -7,8 1,71 -81,6

30 Jahre 2,15 -8,2 2,23 -91,6

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 08:44 Uhr Di, 17:15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1224 +0,19% 1,1205 1,1203 -2,1%

EUR/JPY 118,70 -0,45% 119,04 119,05 -5,6%

EUR/CHF 1,0909 -0,24% 1,0934 1,0945 -3,1%

EUR/GBP 0,9238 +0,36% 0,9223 0,9213 +2,7%

USD/JPY 105,76 -0,63% 106,25 106,27 -3,5%

GBP/USD 1,2150 -0,16% 1,2149 1,2161 -4,8%

USD/CNY 7,0582 +0,45% 7,0456 7,0235 +2,6%

Bitcoin

BTC/USD 12.070,00 +6,22% 11.609,25 11.716,25 +224,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 51,77 53,63 -3,5% -1,86 +8,2%

Brent/ICE 57,49 58,94 -2,5% -1,45 +3,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.498,60 1.474,25 +1,7% +24,35 +16,8%

Silber (Spot) 16,96 16,46 +3,0% +0,50 +9,4%

Platin (Spot) 851,32 853,00 -0,2% -1,68 +6,9%

Kupfer-Future 2,55 2,56 -0,4% -0,01 -3,7%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/gos

(END) Dow Jones Newswires

August 07, 2019 09:59 ET (13:59 GMT)

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