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15.08.2023 22:14:41

MÄRKTE USA/Konjunktur- und Zinssorgen belasten - Bankenwerte Schlusslicht

NEW YORK (Dow Jones)--Belastet von Konjunktur- und Zinssorgen hat sich die Wall Street am Dienstag mit Abgaben gezeigt. Die trüben Konjunkturaussichten in China und ihre Auswirkungen auf die globale Wirtschaft lasteten auf den Indizes. Nach abermals schwachen Konjunkturdaten in China hatte die Notenbank überraschend die Zinsen gesenkt. Der Schritt offenbarte die wirtschaftliche Schwäche der Volksrepublik. Da die chinesische Führung zuletzt lediglich punktuelle Stützungsmaßnahmen für einzelne Branchen angedeutet hatte, kam der gesamtwirtschaftliche Schritt für manche Marktteilnehmer daher unerwartet.

Der Dow-Jones-Index verlor 1,0 Prozent auf 34.946 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite fielen um 1,2 bzw. 1,1 Prozent. Dabei standen 492 (Montag: 1.166) Kursgewinnern 2.445 (1.766) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 65 (85) Titel. "Chinas überraschende Zinssenkung lässt Befürchtungen aufkommen, dass die chinesischen Immobilienbewertungen und die Wirtschaft in größeren Schwierigkeiten stecken könnten als ohnehin befürchtet", sagte US-Chefmarktstratege David Sekera von Morningstar.

Einen zusätzlichen Belastungsfaktor lieferten US-Daten, die eher auf eine Fortsetzung der Zinserhöhungen durch die US-Notenbank hindeuteten. Besonders die US-Einzelhandelsumsätze im Juli gefielen oberhalb der Markterwartung. Dazu verdeutlichten gestiegene Einfuhrpreise in den USA erneut das Inflationsdilemma. Die enttäuschende Geschäftsaktivität der Industrie im Großraum New York sowie gesunkene Stimmungsparameter am Immobilienmarkt fielen kaum ins Gewicht. Denn auch die Fed befeuerte die Zinsfantasien: Für Fed-Präsident Neel Kashkari aus Minneapolis ist die Inflation trotz gemachter Fortschritte noch immer zu hoch.

Renditen auf neuen Hochs

Die Anleihen vollführten eine Berg- und Talbahn. Letztlich sanken die Notierungen und die Renditen stiegen mehrheitlich - am langen Ende des Marktes auf die höchsten Stände seit rund zehn Monaten. Händler sahen als Belastung für die US-Staatsanleihen die starken Einzelhandelsdaten.

Der Dollar folgte den Rentenrenditen. Nach deren Erholung drehte der Dollar-Index hauchdünn ins Plus und kam somit von den Tagestiefs zurück.

Die Ölpreise nahmen indes Fahrt nach unten auf. Zur Begründung wurde auf die erneut schwachen Konjunkturdaten aus China verwiesen - die Volksrepublik ist der größte Erdölimporteur der Welt. Die neuen Daten deuteten auf eine anhaltende Abschwächung der Ölnachfrage hin, hieß es.

Bankenwerte schwach

Der US-Bankensektor stellte den schwächsten Sektor mit Abschlägen von 2,8 Prozent. JP Morgan und Goldman Sachs gaben im Dow 2,5 bzw. 1,6 Prozent ab. Händler verwiesen auf die Ratingagentur Fitch, die davor gewarnt hatte, dass Banken noch nicht über den Berg seien. Analyst Chris Wolfe warnte, Fitch könne gezwungen sein, die Bonität vieler US-Banken abzustufen. Darüber hinaus wurde der Sektor vom Vorsitzenden des Einlagensicherungsfonds FDIC, Martin Gruenberg, belastet. Er stellte für große Regionalbanken neue Regeln und eine strengere Aufsicht in Aussicht.

Home Depot hatte sich im zweiten Quartal trotz rückläufiger Umsätze und Gewinne besser geschlagen als am Finanzmarkt erwartet und einen milliardenschweren Aktienrückkauf angekündigt. Der Kurs des Baumarktbetreibers kletterte um 0,7 Prozent.

Die Papiere von Getty Images knickten um 6,6 Prozent ein. Die Bildagentur hatte rote Zahlen geschrieben. Dazu senkte das Unternehmen auch mit Blick auf den Streik der Autoren und Schauspieler in Hollywood den Ausblick.

Tesla sanken um 2,8 Prozent. Der Elektroautobauer bringt zwei abgespeckte Modellversionen in Nordamerika auf den Markt, die deutlich günstiger zu haben sein werden. Damit versucht das Unternehmen erneut, mit Preissenkungen zu punkten, was am Markt kritisch beäugt wird. Auch die Titel anderer Branchenunternehmen litten darunter, Lucid und Rivian verbilligten sich um 5,3 bzw. 3,6 Prozent.

D.R. Horton kletterten 2,9 Prozent. Das Anlagevehikel Berkshire Hathaway von Anlegerlegende Warren Buffett steigt beim Hausbauer ein. Auch bei den Wettbewerbern Lennar (+1,8%) und NVR (+0,5%) beteiligt sich Berkshire Hathaway.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 34.946,39 -1,0% -361,24 +5,4%

S&P-500 4.437,86 -1,2% -51,86 +15,6%

Nasdaq-Comp. 13.631,05 -1,1% -157,28 +30,2%

Nasdaq-100 15.037,65 -1,1% -167,94 +37,5%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,95 -1,7 4,96 52,8

5 Jahre 4,37 +0,5 4,36 36,9

7 Jahre 4,32 +1,3 4,30 34,6

10 Jahre 4,22 +2,4 4,19 33,7

30 Jahre 4,32 +3,3 4,29 35,2

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:02 Uhr Mo, 17:03 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0904 -0,0% 1,0915 1,0908 +1,9%

EUR/JPY 158,73 +0,0% 158,81 158,57 +13,1%

EUR/CHF 0,9579 +0,0% 0,9577 0,9588 -3,2%

EUR/GBP 0,8584 -0,1% 0,8584 0,8613 -3,0%

USD/JPY 145,56 +0,0% 145,46 145,37 +11,0%

GBP/USD 1,2703 +0,1% 1,2708 1,2667 +5,0%

USD/CNH (Offshore) 7,3234 +0,6% 7,2980 7,2820 +5,7%

Bitcoin

BTC/USD 29.164,19 -0,7% 29.332,20 29.481,76 +75,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 80,97 82,51 -1,9% -1,54 +2,7%

Brent/ICE 84,91 86,21 -1,5% -1,30 +2,7%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 40,00 34,43 +16,2% +5,57 -56,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.902,61 1.908,30 -0,3% -5,69 +4,3%

Silber (Spot) 22,54 22,58 -0,2% -0,04 -6,0%

Platin (Spot) 892,88 906,50 -1,5% -13,63 -16,4%

Kupfer-Future 3,66 3,73 -1,7% -0,06 -4,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf

(END) Dow Jones Newswires

August 15, 2023 16:14 ET (20:14 GMT)

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