09.03.2015 14:48:31
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MÄRKTE USA/Keine echte Erholung an Wall Street in Sicht
Von Florian Faust
Nach dem Ausverkauf zum Wochenschluss im Zuge von Zinserhöhungsspekulationen sieht es am Montag an der Wall Street nicht nach einer echten Erholung aus. Der Aktienterminmarkt deutet auf lediglich gut behauptete Eröffnungskurse am Kassamarkt hin. Überraschend positive Arbeitsmarktdaten hatten zum Wochenschluss das Schreckgespenst einer frühen Zinsanhebung durch die US-Notenbank wiederaufleben lassen. Der S&P-500 hatte daraufhin den tiefsten Fall seit zwei Monaten verbucht. Seit dem 9. März 2009, als der marktbreite Index seinen jüngsten Boden bei 677 Punkten gefunden hatte, hat der S&P aber um über 200 Prozent zugelegt. Händler sprechen nach diesem sechsjährigen Bullenmarkt von der zunehmenden Sorge vor einer Blasenbildung. Auf die Kursfindung zur Handelseröffnung sollte diese Furcht jedoch keinen Einfluss haben.
"Der Absturz am Freitag war übertrieben. Es darf überhaupt keinen Zweifel daran geben, dass der Arbeitsmarkt recht solide ausgefallen ist. Allerdings fehlt noch das Bindeglied", sagt Chefvolkswirt Peter Cardillo von Rockwell Global Capital mit Blick auf die mäßigen Lohnsteigerungen. Dieser Umstand könne der Federal Reserve einen zeitlichen Puffer bis zur Zinswende verschaffen. Letztlich bedürfe es einfach Zeit, bis der Aktienmarkt eine Normalisierung der Geldpolitik eingepreist habe, so Stimmen aus dem Handel. Da keine frischen Konjunkturdaten zur Veröffentlichung anstünden, wirkten der Arbeitsmarktbericht und die Zinsangst vom Freitag vermutlich noch nach.
Mit etwas Sorge blicken Anleger derweil auch nach Europa, wo Griechenland mit Drohgebärden aufwartet. Finanzminister Yanis Varoufakis brachte Neuwahlen oder ein Referendum über den Verbleib in der Eurozone ins Spiel, sollten seine Euro-Kollegen seinen Reformplan am Montag nicht akzeptieren.
Am Rentenmarkt fallen die Renditen nach ihrer Freitagsrally wieder leicht. Zehnjährige US-Staatsanleihen werfen mit 2,21 Prozent rund 3 Basispunkte weniger ab als noch zum Wochenschluss. Der Goldpreis erholt sich leicht von seinem Freitagseinbruch auf 1.172 US-Dollar je Feinunze nach Preisen klar unter 1.170 Dollar am Freitagabend. Der Euro stagniert bei 1,09 Dollar. US-Anleihen, Euro und Gold waren am Freitag mit den Zinsspekulationen massiv unter Druck geraten. Am Rohölmarkt verbilligt sich das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI um 0,6 Prozent auf 49,32 Dollar. Dollarstärke und steigende US-Vorräte setzen dem Ölpreis zu.
Am Aktienmarkt ziehen Apple vorbörslich um 1,1 Prozent an. Nachdem die Aktie des Technologieriesens in die erste Börsenliga des Dow-Jones-Indexes aufgestiegen ist, warten Anleger bereits auf den nächsten Höhepunkt der Erfolgssaga. Am Abend hat der Konzern zu einem Treffen mit Medienvertretern geladen, um vermutlich die lange angekündigte iWatch vorzustellen.
Derweil schießen RTI um 41,7 Prozent in die Höhe und Alcoa sinken um 3,8 Prozent. Der Aluminiumkonzern Alcoa verstärkt sich mit dem Kauf des Automobil- und Luftfahrtzulieferers RTI International Metals. Das Unternehmen wird bei der Transaktion mit 1,5 Milliarden US-Dollar bewertet. Mit dem Kauf eigener Aktie für 5 Milliarden US-Dollar bis Ende kommenden Jahres zeigt General Motors (GM), dass dem Autohersteller viel daran liegt, seine Aktionäre bei Laune zu halten und die vielen Rückrufaktionen sowie die damit verbundenen Rechtsstreitigkeiten vergessen zu machen. GM will alle Überschüsse aus dem Cashflow in Form von Aktienrückkäufen oder Dividenden an die Aktionäre weitergeben. GM klettern um 2,6 Prozent. Tesla Motors ziehen um 0,1 Prozent an. Der Hersteller von Elektroautomobilen streicht Stellen in China und reagiert damit auf das schwache Geschäft in der Volksrepublik.
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March 09, 2015 09:18 ET (13:18 GMT)
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