06.09.2018 15:48:42

MÄRKTE USA/Kaum Bewegung an der Wall Street

NEW YORK (Dow Jones)--Seit Börsenschluss am Vorabend hat sich das Marktumfeld an der Wall Street nicht verändert. Auch am Donnerstag beschäftigen sich Anleger mit dem Handelsstreit zwischen China und den USA und der Neuverhandlung des nordamerikanischen Freihandelsabkommens zwischen Kanada und den USA. Hier verhandeln die Delegationen seit Mittwoch wieder. Im Tagesverlauf soll eine Wasserstandsmeldung über den Stand der Gespräche in Form einer Pressekonferenz geliefert werden. Anleger dürften sich im Vorfeld am Aktienmarkt kaum exponieren. Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,1 Prozent auf 26.003 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite stagnieren. Die technologielastige Nasdaq, die am Vortag heftig unter die Räder gekommen war, zeigt sich damit stabilisiert.

Am Donnerstag läuft zudem die Frist ab, während der Verbände, Unternehmen und Marktteilnehmer sich zu den Regierungsplänen zu weiteren Strafzöllen öffentlich äußern können. Es geht um die Absicht, Strafzölle auf China-Importe im Umfang von weiteren 200 Milliarden US-Dollar zu verhängen. Der Konflikt könnte daher schon bald eine neue und bisher nicht gekannte Eskalationsstufe erreichen. Denn Berichten zufolge könnte US-Präsident Donald Trump bereits in der laufenden Woche Ernst machen und die Zölle im genanntem Umfang erheben.

"In den nächsten zwei Tagen wird der Schwerpunkt auf Präsident Trump liegen, der voraussichtlich eine weitere Zollrunde für chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar ankündigen wird. Das Fortfahren mit dieser Zollpolitik deutet darauf hin, dass ein ausgewachsener Handelskrieg gerade beginnt und mehr Schmerzen auf der ganzen Welt zu spüren sein werden. Der gestrige große Zuwachs des US-Handelsdefizits zeigt, dass Trumps 'America First'-Politik noch nicht einmal annähernd seine Ziele erreicht hat. Das lässt vermuten, dass weitere Zölle fast unvermeidlich sind", urteilt Chefmarktstratege Hussein Sayed von FXTM.

Arbeitsmarkt mit uneinheitlichen Signalen

Zugleich haben Anleger eine Flut an Daten zu verarbeiten, die aber bislang kaum für Bewegung sorgen. Die US-Unternehmen haben im August weniger Stellen geschaffen als erwartet, wie der Arbeitsmarktdienstleister ADP berichtete. "Obwohl es eine kleine Abschwächung beim Jobwachstum gab, bleibt der Arbeitsmarkt unglaublich dynamisch", sagte Ahu Yildirmaz, Co-Leiter des ADP-Forschungsinstitutes.

Die wöchentlichen Daten am Arbeitsmarkt präsentieren sich dagegen besser als erwartet. In den USA sind sehr viel weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden, der Wert erreichte den niedrigsten Stand seit Ende 1969. Im Sitzungsverlauf steht noch die Zweitlesung des Markit-Einkaufsmanagerindexes für August im Dienstleistungsgewerbe, das wichtige ISM-Pendant in erster Lesung sowie der Juli-Auftragseingang der Industrie auf der Agenda.

Unter den Einzelaktien fallen Facebook um 1,4 Prozent. Das soziale Netzwerk will über 1 Milliarde US-Dollar in ein Datenzentrum in Singapur investieren. Nach den deutlichen Verlusten wegen der Anhörung vor einem Senatsausschuss am Vortag gibt der Kurs damit weiter nach. Chevron ermäßigen sich nach einer Abstufung durch Bank of Amerika-Merrill Lynch um 1,2 Prozent.

Dell Technologies gewinnen 0,4 Prozent. Bei Vorlage der Zweitquartalszahlen hat der Rechnerkonzern die Jahresprognose für Umsatz und Gewinn angehoben. Überraschend gute Geschäftszahlen verhelfen der Aktie des Software-Anbieters Verint zu einem Kurssprung von 6,5 Prozent. Das Unternehmen hat mit den Geschäftszahlen zum zweiten Geschäftsquartal die Erwartungen übertroffen. Auch der Ausblick liegt über den Prognosen der Analysten.

Cloudera springen gar um 18,3 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat bei der Vorlage von über den Erwartungen liegenden Quartalszahlen seinen Ausblick erhöht. Dagegen sinken Guidewire Software um 0,9 Prozent. Das Unternehmen hat einen enttäuschenden Ausblick auf das Geschäftsjahr geliefert. Nach gut aufgenommenen Geschäftszahlen steigen Navistar um 1,9 Prozent. Zudem hat das Unternehen die Prognose für den Umsatz angahoben.

Am Devisenmarkt zeigt sich der ICE-Dollarindex 0,1 Prozent im Minus. Der Wechselkurs Euro zu Dollar bewegt sich kaum - trotz schwacher Daten aus Deutschland. Der Euro legt nach den schwächer als erwartet ausgefallenen ADP-Daten minimal gegenüber dem Vorabend zu und gibt die Miniaufschläge anschließend wieder ab. Aktuell geht er bei 1,1637 Dollar um.

Renten drehen ins Plus

Am Rentenmarkt drehen die Notierungen mit den ADP-Daten ins Plus, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verliert 0,5 Basispunkte auf 2,90 Prozent. Zudem werde der Markt vom hohen Angebot am Primärmarkt für Unternehmensanleihen beeinflusst, was tendenziell belaste, heißt es.

Die Ölpreise erholen sich etwas nach ihrem Vortagesfall auf den tiefsten Stand seit einer Woche. Der Tropensturm Gordon hat nur zu sehr geringen Produktionsausfällen im Golf von Mexiko geführt. Im Blick stehen die wöchentlichen US-Öllagerbestandsdaten, die im Sitzungsverlauf veröffentlicht werden. Die bereits veröffentlichten und separat erhobenen Daten des privaten American Petroleum Institute zeigen einen Lagerabbau. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI steigt um 0,1 Prozent auf 68,80 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent um 0,4 Prozent auf 77,58 Dollar.

Der Goldpreis klettert indes um 0,6 Prozent auf 1.204 Dollar. Die Feinunze profitiert von der übergeordnet bestehenden Dollarschwäche und dem sich zuspitzenden Handelskonflikt mit China. Die chinesische Regierung hat die USA erneut vor Gegenzöllen gewarnt, sollte Washington weitere Abgaben auf chinesische Importe in Höhe von 200 Milliarden Dollar erheben.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 26.002,87 0,11 27,88 5,19

S&P-500 2.888,34 -0,01 -0,26 8,03

Nasdaq-Comp. 7.993,28 -0,02 -1,89 15,79

Nasdaq-100 7.520,50 -0,04 -2,76 17,57

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,65 -0,4 2,65 144,7

5 Jahre 2,77 -0,2 2,77 84,3

7 Jahre 2,84 -1,4 2,85 58,9

10 Jahre 2,90 -0,5 2,90 45,3

30 Jahre 3,07 -0,4 3,07 0,3

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:25 Mi, 17:28 % YTD

EUR/USD 1,1637 +0,03% 1,1627 1,1612 -3,1%

EUR/JPY 129,38 -0,25% 129,50 129,52 -4,4%

EUR/CHF 1,1270 -0,28% 1,1282 1,1282 -3,8%

EUR/GBP 0,8993 -0,19% 0,9007 0,9005 +1,2%

USD/JPY 111,18 -0,28% 111,38 111,54 -1,3%

GBP/USD 1,2941 +0,23% 1,2909 1,2897 -4,2%

Bitcoin

BTC/USD 6.435,31 -7,6% 6.437,57 7.026,29 -52,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 68,80 68,72 +0,1% 0,08 +17,2%

Brent/ICE 77,58 77,42 +0,4% 0,31 +20,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.203,77 1.196,70 +0,6% +7,07 -7,6%

Silber (Spot) 14,23 14,19 +0,3% +0,04 -16,0%

Platin (Spot) 792,40 785,00 +0,9% +7,40 -14,8%

Kupfer-Future 2,64 2,60 +1,4% +0,04 -21,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

September 06, 2018 09:49 ET (13:49 GMT)

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