16.07.2014 22:50:31
|
MÄRKTE USA/Intel und IBM treiben Wall Street
Intel-Zahlen, Wachstum in China, Beige Book: viel Erfreuliches ist am Mittwoch auf die Wall Street niedergeprasselt, die demzufolge nach oben lief. Der Dow-Jones-Index machte das dritte Rekordhoch in dieser Woche in Folge - bis auf 17.139 Punkte ging es aufwärts. Die mauen Quartalsergebnisse von Yahoo und der Bank of America drückten nur deren Aktien und nicht das allgemeine Sentiment.
Das Beige Book, der Konjunkturbericht der US-Notenbank, zeichnete für Amerikas Ökonomie ein freundliches Bild. Konsum und Arbeitsmarkt entwickelten sich gut, der Häusermarkt allerdings gemischt. Am frühen Morgen hatten bereits Daten zur chinesischen Wirtschaft im zweiten Quartal für eine kleine Überraschung gesorgt, denn mit einem Plus von 7,5 Prozent lagen sie leicht über den Erwartungen.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,4 Prozent auf 17.138 Punkte. Der S&P-500 stieg um 0,4 Prozent auf 1.982 Punkte. Für den Nasdaq-Composite ging es um 0,5 Prozent auf 4.416 Punkte nach unten. Der Umsatz fiel auf 0,67 (Dienstag: 0,73) Milliarden Aktien. Auf die 1.104 (2.001) Kursgewinner kamen 2.030 (1.140) -verlierer, 110 (97) Titel schlossen unverändert.
Die Intel-Aktie sprang um 9,3 Prozent in die Höhe. Der Konzern verblüffte mit seinem Quartalsergebnis. Die Sparte PC Client Group, unlängst noch gebeutelt, sorgte für steigenden Gewinn und Umsatz. Der PC-Markt erholt sich, Intel zeigt sich zuversichtlich auch für den Rest des Jahres und will überdies auch mehr Aktien zurückkaufen. Der Halbleitersektor lag mit plus 3,9 Prozent klar an der Spitze.
Apple und IBM gehen ab sofort als Partner durchs mobile Zeitalter. Die einstigen Erzrivalen wollen jetzt gemeinsam leicht bedienbare Apps für Unternehmen entwickeln sowie iPhones und iPads an die Firmenkunden von IBM verkaufen. Eine klassische Win-Win-Situation, die Aktien von IBM legten 2,1 Prozent zu, die von Apple notierten zunächst ebenfalls im Plus, drehten dann aber 0,6 Prozent ins Minus. Denn der iPhone-Konzern muss möglicherweise bis zu 400 Millionen Dollar wegen des E-Book-Streits zahlen. Der Vorwurf lautet, Apple habe mit Verlagen kooperiert, um höhere Preise durchzudrücken.
Es gab bei den Quartalsberichten aber auch Hiobsbotschaften. So hat Yahoo erneut enttäuscht. Im zweiten Quartal sank der Konzernumsatz leicht, die Erlöse aus der Display-Werbung sogar deutlich. Für viele Beobachter ein beunruhigendes Zeichen. "Ein Umbau dieser Größe wird mehrere Jahre dauern", sagte Yahoo-Chefin Marissa Mayer zu Analysten. Vor drei Monaten hatte es noch ganz anders geklungen. Die Anleger quittierten die Ergebnisse mit einem massiven Abschlag von 5,1 Prozent.
Enttäuschend waren auch die Quartalszahlen der Bank of America, die nach den positiven Ergebnissen von Citigroup, J.P. Morgan und Goldman Sachs aus der Reihe tanzte. Teure Rechtsstreitigkeiten haben der Bank einen herben Gewinneinbruch beschert. Teilnehmer sprachen zwar von überraschenden operativen Verbesserungen im Geschäft mit Anleihen, Devisen und Rohstoffen (FICC) - gegen den Trend bei den Wettbewerbern. Das reichte aber nicht für ein Plus in der Aktie, die 2 Prozent nachgab.
Es hätte eine Titanen-Hochzeit werden können, doch es wurde nichts daraus: Der Versuch von 21st Century Fox, den Wettbewerber Time Warner zu übernehmen, stieß nicht auf Gegenliebe. 80 Milliarden Dollar wollte Fox in die Hand nehmen, doch der Board von Time Warner senkte den Daumen. Deren Aktie dankte es mit plus 17 Prozent, die Fox-Papiere fielen dagegen 6,2 Prozent.
Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar weiter fest. Die Citigroup sieht eine ganze Reihe von Faktoren, die den Euro belasten. Zum einen die Aussagen der Fed-Chefin Janet Yellen vom Dienstag, die in Richtung einer strafferen Geldpolitik interpretiert wurden. Zum zweiten der Zahlungsausfall der Espirito-Santo-Tochter Rio Forte in Portugal, ferner schwache Daten aus der Eurozone und schließlich ein Bericht der EZB, wonach der Euro-Anteil an den weltweiten Währungsreserven 2013 gefallen ist. Der Euro gab über den ganzen Tag kontinuierlich nach und wurde schließlich mit 1,3524 Dollar bezahlt.
Für den Ölpreis ging es mit Wachstumsdaten aus China und Daten zu den Lagerbeständen in den USA wieder nach oben. Die Bestände waren überraschend stark gesunken. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI eroberte die Marke von 100 Dollar zurück, unter die er am Vortag erstmals seit Mai gefallen war. Für ein Barrel WTI mussten 101,20 Dollar bezahlt werden, 1,3 Prozent mehr als am Vorabend. Die Referenzsorte Brent kostete 105,91 Dollar nach zuvor 105,50 Dollar.
Die US-Anleihen mit einer längeren Laufzeit legten leicht zu. Die Sorge um eine baldige Zinserhöhung vom Vortag trat wieder in den Hintergrund. Die Rendite der zehnjährigen Treasurys lag mit 2,54 Prozent leicht unter dem Niveau des Vortages. Der Goldpreis erholte sich von den Verlusten am Dienstag, stieg aber nur vorübergehend über die Marke von 1.300 Dollar, unter die er am Vortag gefallen war. Die Feinunze wurde schließlich mit 1.298 Dollar bezahlt und damit 4 Dollar mehr als noch am Dienstag.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.138,20 0,45 77,52 S&P-500 1.981,57 0,42 8,29 Nasdaq-Comp. 4.425,97 0,22 9,58 Nasdaq-100 3.932,33 0,46 17,88Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-jähr. 100 -1/32 0,492% +1,6Bp 7/8% 3-jähr. 99 21/32 -1/32 0,986% +1,3Bp 1 5/8% 5-jähr. 99 20/32 -1/32 1,701% +1,0Bp 2 1/8% 7-jähr. 99 23/32 -1/32 2,169% +0,4Bp 2 1/2% 10-jähr. 99 21/23 +3/32 2,538% -1,2Bp 3 3/8% 30-jähr. 100 15/32 +10/32 3,349% -1,7Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.22 Uhr Di., 17.22 Uhr EUR/USD 1,3524 -0,33% 1,3569 1,3572 EUR/JPY 137,57 -0,27% 137,95 137,97 EUR/CHF 1,2151 -0,02% 1,2154 1,2152 USD/JPY 101,72 0,02% 101,70 101,66 GBP/USD 1,7136 -0,02% 1,7140 1,7153 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com
DJG/DJN/raz
(END) Dow Jones Newswires
July 16, 2014 16:20 ET (20:20 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 20 PM EDT 07-16-14
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!