07.05.2019 18:39:46
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MÄRKTE USA/Handelskonflikt schickt Wall Street erneut auf Talfahrt
NEW YORK (Dow Jones)--Die jüngste Eskalation des Handelsstreits der USA mit China belastet die US-Aktienmärkte am Dienstag den zweiten Tag in Folge. Der Handelsbeauftragte der USA, Robert Lighthizer, hat bekräftigt, dass die USA die Drohung von US-Präsident Donald Trump wahrmachen und ab Freitag die Einfuhrzölle auf chinesische Waren im Volumen von 200 Milliarden Dollar anhöben. Als Grund dafür nannte US-Finanzminister Steven Mnuchin das Verhalten der chinesischen Seite. Diese habe sich von einigen schon ausgehandelten Vereinbarungen distanziert. Gegen Mittag US-Ostküstenzeit verliert der Dow-Jones-Index 1,6 Prozent auf 26.009 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen 1,5 bzw. 1,7 Prozent ein. Anders als am Vortag weiten sich die Verluste damit im Verlauf aus.
Ungeachtet der jüngsten Ankündigungen aus Washington will eine chinesische Delegation um Vizepremier Liu He die Reise nach Washington wie geplant in dieser Woche antreten. Das hält die Hoffnung am Leben, dass es doch noch zu einer Einigung kommt, wenn auch nicht schon an diesem Freitag. Allerdings gibt es auch Zweifel: Möglicherweise könnten die Chinesen auf stur schalten, um ihr Gesicht zu wahren, geben Beobachter zu bedenken. "Investoren gehen den hypothetischen Weg und projizieren ein Worst-Case-Szenario für den Handelsstreit. Ich denke, es ist zu früh, für so eine pessimistische Sicht - aber eine ganze Reihe Anleger denkt so", sagt Präsident Craig Callahan von Icon Investments.
Am Devisenmarkt profitiert der Yen erneut etwas von der wieder gestiegenen politischen Unsicherheit. Der Dollar fällt auf Kurse um 110,34 Yen, am Freitag wurden noch über 111 Yen für einen Dollar gezahlt. Der Euro sinkt auf 1,1182 Dollar nach Wechselkursen knapp über 1,12 am Vorabend. Insgesamt ist der Greenback mit steigender Risikoaversion gefragt, der ICE-Dollarindex gewinnt 0,2 Prozent.
Sichere Häfen gesucht
Auch Staatsanleihen bleiben gefragt. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen sinkt um 2,2 Basispunkte auf 2,46 Prozent. Am Rentenmarkt machen schon Zinssenkungsfantasien in den USA die Runde, sollte Trump mit den Zöllen am Freitag ernst machen. Vereinzelt werden auch die gesenkten Wachstumsprognosen der EU als Grund für die Stärke des Rentenmarkts genannt.
Der Goldpreis legt derweil um 0,3 Prozent zu auf 1.284 Dollar je Feinunze. Auch der Goldpreis wird gestützt von der Ungewissheit um den Fortgang der Handelsgespräche - trotz steigender Dollarkurse. Auch die Verlegung von US-Kriegsschiffen in die Golfregion wegen der Spannungen mit Iran stützten Gold, heißt es. Vor allem die Nachfrage aus Indien dürfte in diesem Zusammenhang anziehen, so Händler.
Abwärts geht es unterdessen mit den Ölpreisen. Sie leiden unter der Befürchtung, dass eine neuerliche Eskalation des Handelsstreits die chinesische Ölnachfrage mindern werde. Das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI verbilligt sich um 1,4 Prozent auf 61,35 Dollar. Brentöl gibt um 1,6 Prozent auf 70,11 Dollar nach.
AIG nach guten Zahlen gesucht
Abseits vom Handelskonflikt ist die Nachrichtenlage dünn. Auf der Unternehmensseite hat der Versicherer AIG Geschäftszahlen vorgelegt, die besser als erwartet ausfielen. Der Aktienkurs springt um 7,6 Prozent nach oben.
Der Autovermieter Hertz hat zwar einen geringer als befürchtet ausgefallenen Verlust ausgewiesen, dies hilft dem Kurs aber nicht. Dieser dreht 3,7 Prozent ins Minus. Halbleiterausrüster KLA Tencor hat ebenfalls besser abgeschnitten als erwartet, doch im Vergleich zum Vorjahr einen Gewinneinbruch verzeichnet. Die Aktie verliert 6,3 Prozent.
Die Aktie des Düngemittelkonzerns Mosaic bricht um 8,6 Prozent ein, nachdem das Unternehmen seine Jahresziele gesenkt hat - und das, obwohl Mosaic im ersten Quartal mehr verdient hatte als erwartet.
Allergan geben nach Vorlage von eigentlich guten Erstquartalszahlen 4,3 Prozent ab. Das Unternehmen denkt über eine Aufspaltung nach. Mylan stürzen um 17,1 Prozent ab, der Pharmakonzern enttäuschte mit der Erlösentwicklung. Crocs ziehen um 1,2 Prozent an, der Hersteller von Plastikschuhwerk legte positive Geschäftszahlen vor.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 26.009,38 -1,62 -429,10 11,50
S&P-500 2.887,75 -1,53 -44,72 15,19
Nasdaq-Comp. 7.989,14 -1,65 -134,15 20,40
Nasdaq-100 7.659,76 -1,72 -134,33 21,01
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,27 -2,4 2,30 107,2
5 Jahre 2,26 -1,7 2,28 33,4
7 Jahre 2,35 -2,7 2,38 10,7
10 Jahre 2,46 -2,2 2,48 1,8
30 Jahre 2,88 -2,2 2,90 -19,1
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:08 Mo, 17.15 % YTD
EUR/USD 1,1170 -0,23% 1,1212 1,1195 -2,6%
EUR/JPY 123,25 -0,54% 124,03 124,17 -2,0%
EUR/CHF 1,1412 +0,14% 1,1397 1,1401 +1,4%
EUR/GBP 0,8563 +0,16% 0,8545 0,8555 -4,9%
USD/JPY 110,35 -0,30% 110,62 110,92 +0,6%
GBP/USD 1,3044 -0,38% 1,3121 1,3086 +2,2%
Bitcoin
BTC/USD 5.873,88 +3,27% 5.886,76 5.652,51 +57,9%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 61,48 62,25 -1,2% -0,77 +31,0%
Brent/ICE 70,26 71,24 -1,4% -0,98 +27,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.284,61 1.280,33 +0,3% +4,28 +0,2%
Silber (Spot) 14,90 14,93 -0,2% -0,03 -3,8%
Platin (Spot) 870,95 875,00 -0,5% -4,05 +9,4%
Kupfer-Future 2,80 2,84 -1,3% -0,04 +6,2%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/cln
(END) Dow Jones Newswires
May 07, 2019 12:40 ET (16:40 GMT)
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