20.12.2013 23:01:31
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MÄRKTE USA/Gute US-Daten schicken Dow & Co auf neue Rekordhochs
Von Thomas Rossmann
Gute US-Konjunkturdaten haben zum Wochenausklang an der Wall Street für eine kleine Weihnachtsrally gesorgt. Die Wirtschaft in den USA ist im dritten Quartal um 4,1 Prozent gewachsen, der höchste Zuwachs seit Ende 2011. Dies ging aus der dritten Veröffentlichung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) hervor. Damit hat sich das US-Wachstum im Jahresverlauf beschleunigt. Im zweiten Quartal war das BIP um 2,5 Prozent gewachsen, im ersten um 1,1 Prozent. Zu der Aufwärtsrevision trugen vor allem die Verbraucher bei, die im Sommer ihren Konsum kräftig steigerten.
Die guten Wachstumsdaten belegten die Erholung der US-Konjunktur, was gute Nachrichten für den Aktienmarkt seien, so ein Händler. "Nachdem der Markt nun alle Unsicherheiten, wie Tapering und den Haushaltsstreit, hinter sich gelassen hat, können sich die Investoren wieder auf die fundamentalen Daten fokussieren", sagte Analyst Drew Wilson von Fenimore Asset Management.
Im späten Handel kamen die Indizes aber wieder etwas von ihren Höchstständen zurück. Der Dow-Jones-Index erhöhte sich um 0,3 Prozent auf 16.221 Punkte. Das neue Allzeithoch liegt bei 16.288 Punkten. Der S&P-500 Index schloss mit einem Plus von 0,5 Prozent bei 1.818 Punkten. Hier wurde ein Rekordhoch bei 1.824 Punkten markiert. Der Nasdaq-Composite stieg um 1,2 Prozent auf 4.105 Punkte. Dabei standen 2.362 (Donnerstag: 1.315) Gewinnern 764 (1.797) Verlierer und 80 (82) unveränderte Aktien gegenüber. Der Umsatz stieg mit dem großen Verfall auf 1,95 (0,70) Milliarden Aktien.
Beim Goldpreis kam es zu einer leichten Erholung von den Vortagesverlusten. Die Marke von 1.200 Dollar wurde dabei wieder zurückerobert. Zum Settlement kostete die Feinunze 1.203,70 Dollar, ein Plus von 0,9 Prozent. Marktteilnehmer sprachen aber lediglich von einer technischen Erholung. Am Donnerstag war das Edelmetall zum Settlement mit 1.193,60 Dollar auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren gefallen. Gold wird als Inflationsschutz und als Zufluchtsort in unruhigen Zeiten für Anleger zunehmend uninteressant.
Nach zwei Tagen mit Aufschlägen legte der Dollar eine Pause ein. Im späten US-Handel stand der Euro bei 1,3681 Dollar, am Vortag waren es noch 1,3658 Dollar. Seit die Fed eine Senkung ihrer Wertpapierkäufe angekündigt hatte, zeigte der Dollar Stärke. Die jüngsten Nachrichten seien alle positiv für den Greenback gewesen, sagte ein Teilnehmer. Der Rückgang, trotz der guten BIP-Daten, wurde von Analysten mit der Anpassung von Positionen vor den Weihnachtsfeiertagen begründet.
Der Ölpreis setzte seine Aufwärtstendenz fort. Das beschlossene "Tapering" durch die Fed wurde weiter als Signal für eine an Dynamik gewinnende Erholung der US-Konjunktur gewertet, was zu einer höheren Nachfrage für Öl führen dürfte. Dies wurde durch die Wachstumsdaten für das dritte Quartal untermauert. Ein Barrel der Sorte WTI kostete zum Settlement mit 99,32 Dollar so viel wie seit zwei Monaten nicht mehr. Ein Plus von 0,3 Prozent.
Bei den US-Anleihen erholten sich zehnjährige Papiere trotz der guten BIP-Daten etwas von den Verlusten des Vortages. Die Rendite reduzierte sich um vier Basispunkte auf 2,88 Prozent. Am Vortag hatte sie mit 2,92 Prozent noch den höchsten Stand seit mehr als drei Monaten erreicht. Händler verwiesen auch hier auf Positionsanpassungen vor den Weihnachtstagen.
Auch Unternehmensnachrichten traten wieder stärker in den Vordergrund. Dabei standen Blackberry im Fokus. Denn Abschreibungen in Milliardenhöhe haben das Unternehmen im dritten Quartal tief in die Verlustzone gedrückt. Dieser war mit 4,4 Milliarden Dollar fast vier Mal so hoch wie der Umsatz, der stark einbrach. Doch gleichzeitig mit den Quartalszahlen kündigte der kriselnde Konzern eine Partnerschaft mit dem taiwanischen Auftragsfertiger Foxconn an. Die Anleger honorieren die Allianz mit einem Kursplus von 15,7 Prozent.
Nike hatte am Vortag nach Handelsende einen über den Erwartungen ausgefallenen Gewinn und einen knapp unterhalb der Konsensschätzung liegenden Umsatz für das zweite Quartal veröffentlicht. Allerdings sei das Nordamerika-Geschäft schwächer als erwartet gelaufen, merkten Analysten an. Zudem habe die Aktie seit Beginn des Jahres bereits um 52 Prozent zugelegt. Dies sorgte für einen Abschlag von 1,2 Prozent.
Im Dow-Jones-Index waren vor allem die Finanz- und Industriewerte gesucht. Mit einem Plus von 1,6 Prozent waren Caterpillar der Tagesgewinner. Die Papiere von J.P.Morgan stiegen um 0,8 Prozent. Goldman Sachs verzeichneten einen Aufschlag von 0,2 Prozent.
Ein Gewinnanstieg im dritten Quartal um 50 Prozent bescherte der Aktie von Red Hat ein Plus von 14,5 Prozent. Red Hat hat von einer starken Nachfrage nach seinen Kernprodukten Linux und JBoss Middleware berichtet. Für die Papiere der im Cloud-Geschäft agierenden Tibco ging es dagegen um zehn Prozent nach unten. Hier bemängelten Händler einen schlechter als erwartet ausgefallenen Ausblick auf das laufende Quartal.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.221,14 0,26 42,06 S&P-500 1.818,31 0,48 8,71 Nasdaq-Comp. 4.104,74 1,15 46,61 Nasdaq-100 3.531,19 0,93 32,56Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 24/32 dn 1/32 0,376% +0,8 Bp 5/8% 3-Year 99 22/32 dn 3/32 0,731% +3,2 Bp 1 1/2% 5-year 99 5/32 dn 4/32 1,673% +2,9 Bp 2 3/8% 7-Year 100 6/32 up 3/32 2,343% -1,7 Bp 2 3/4% 10-year 98 27/32 up 11/32 2,885% -4,0 Bp 3 3/4% 30-year 98 21/32 up 1 10/32 3,825% -7,5 Bp
DEVISEN zuletzt '+/- % Fr. 8.38 Uhr Do, 17.37 Uhr EUR/USD 1,3681 0,37% 1,3630 1,3661 EUR/JPY 142,3472 0,02% 142,3192 142,3142 EUR/CHF 1,2251 -0,05% 1,2257 1,2252 USD/JPY 104,0635 -0,36% 104,4400 104,1850 GBP/USD 1,6343 0,05% 1,6336 1,6379 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com
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December 20, 2013 16:28 ET (21:28 GMT)
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