13.12.2024 14:59:40

MÄRKTE USA/Gute Stimmung an Wall Street dank Broadcom

DOW JONES--Nach den Gewinnmitnahmen am Vortag stehen die Chancen an der Wall Street am Freitag für eine Erholung gut. Der Aktienterminmarkt lässt auf eine freundliche Handelseröffnung am Kassamarkt schließen. Inflationssorgen und Schwächesignale des US-Arbeitsmarktes träten in den Hintergrund, heißt es im Handel. Für gute Laune sorgt Broadcom: der Halbleiterkonzern glänzt mit Quartalszahlen oberhalb der Markterwartung und befeuert vor allem mit einer starken Absatzprognose die Stimmung. Die Nachfrage im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz bleibe hoch, resümieren Marktakteure. Vorbörslich schießt der Broadcom-Kurs um 17,5 Prozent in die Höhe - an der Nasdaq könnte es dank Broadcom daher deutlicher nach oben gehen als am breiten Markt. Auch andere Sektorwerte wie Marvell (+6,4), Nvidia (+1,5%) oder Advanced Micro Devices (+1,4%) ziehen an.

Obwohl die Daten "etwas kaltes Wasser auf den Wirtschaftsausblick gossen", änderten sie nicht die Marktsicht, dass die US-Notenbank bei ihrem Treffen nächste Woche die Zinssätze um 25 Basispunkte senken werde, erläutert Analyst Derren Nathan von Hargreaves Lansdown die Einschätzung zu den Preis- und Arbeitsmarktdaten des Vortages. Gestützt wird die Sicht von Importpreisen für November unter Marktprognose. Der Zinsterminmarkt preist eine Zinsreduzierung um 25 Basispunkte für den 18. Dezember mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp 97 Prozent ein - der Finanzmarkt ist sich damit sicher, dass diese kommen wird.

Am Rentenmarkt ziehen die Renditen weiter an, wenn auch mit weniger Schwung als am Vortag. Zwar gilt eine Zinssenkung am Mittwoch als ausgemachte Sache. Doch rechnen Akteure im Anschluss daran eher mit einem verhaltenerem Zinssenkungszyklus. Der angekündigte Protektionismus des designierten US-Präsidenten Donald Trump spreche für steigende Inflationsraten und in der Folge auch mit einem höheren Zinsniveau als bislang veranschlagt, räumen Rentenstrategen ein. "Mit Trumps Sieg wird die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft im Jahr 2025 kombiniert mit dem Potenzial für höhere Inflation durch Zölle wahrscheinlich dazu führen, dass die Fed einen vorsichtigeren Ansatz bei Zinssenkungen verfolgt", mutmaßen die BMI-Analysten.

Euro fest - Dollar schwächelt

Der Dollar neigt trotz dieser Aussichten zur Schwäche, der Dollar-Index verliert 0,2 Prozent. Allerdings scheint hier die Euro-Stärke die treibende Kraft zu sein. Laut einem Kreisebericht will die EZB im laufenden Zyklus zunächst keine großen Zinsschritte wie zuletzt die Schweizerische Notenbank um 50 Basispunkte vornehmen. Der Bericht sei zwar vom Vorabend, werde aber am Markt noch immer herumgereicht, heißt es. Der Euro steigt um 0,4 Prozent und springt klar über die Marke von 1,05 US-Dollar.

Die gedämpften Zinssenkungserwartungen an Fed und EZB belasten den Goldpreis. Die Erdölpreise ziehen dagegen leicht an. US-Finanzministerin Janet Yellen hat erneut härtere Russland-Sanktionen ins Spiel gebracht. Zudem sucht Trump nach Möglichkeiten, wie er den Iran am Bau einer Atomwaffe hindern kann. Wie Personen aus seinem Umfeld berichten, zählen dazu auch präventive Luftangriffe. Beide Schritte gegen die Ölländer Russland und Iran könnten das Angebot verknappen.

Boeing will Hochlauf des Dreamliners beschleunigen

Unter den Einzelwerten steigen Boeing um 0,6 Prozent. Der Flugzeugbauer will 1 Milliarde Dollar in sein Werk in South Carolina investieren. Damit soll die Fertigung des Flugzeugmodells 787 Dreamliner am Standort beschleunigt werden.

Beim Chiphersteller Intel (+0,4%) soll auch nach dem Rückzug von Konzern-CEO Pat Gelsinger stark in Chip-Design investiert und nach neuen Kunden für die Chip-Auftragsfertigung gesucht werden. Auf einer Investorenkonferenz versprachen die neuen Co-Chefs David Zinsner und Michelle Johnston Holthaus, das angeschlagene Unternehmen wieder auf ein ausgeglichenes Fundament zu stellen.

RH schnellen um 13,3 Prozent in die Höhe. Der Heimausstatter schreibt wieder schwarze Zahlen. EVgo ziehen um 12,4 Prozent an, das Elektrofahrzeugladeunternehmen hat eine Kreditfazilität über 1,25 Milliarden US-Dollar vom US-Energieministerium erhalten.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,20 +1,3 4,19 -21,5

5 Jahre 4,20 +2,7 4,18 20,4

7 Jahre 4,28 +2,4 4,25 30,7

10 Jahre 4,35 +1,8 4,33 46,8

30 Jahre 4,57 +2,1 4,55 59,7

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:08 Do, 17:01 % YTD

EUR/USD 1,0518 +0,5% 1,0456 1,0474 -4,8%

EUR/JPY 161,26 +0,9% 159,79 159,51 +3,6%

EUR/CHF 0,9379 +0,4% 0,9342 0,9309 +1,1%

EUR/GBP 0,8303 +0,5% 0,8276 0,8253 -4,3%

USD/JPY 153,31 +0,5% 152,82 152,28 +8,8%

GBP/USD 1,2667 -0,1% 1,2634 1,2691 -0,4%

USD/CNH (Offshore) 7,2774 +0,0% 7,2884 7,2754 +2,2%

Bitcoin

BTC/USD 100.242,25 -0,3% 99.660,50 102.040,75 +130,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,42 70,02 +0,6% +0,40 +0,7%

Brent/ICE 73,80 73,41 +0,5% +0,39 -0,2%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 42,58 42,55 +0,1% +0,03 +11,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.662,01 2.680,91 -0,7% -18,91 +29,1%

Silber (Spot) 30,50 30,98 -1,5% -0,48 +28,3%

Platin (Spot) 931,25 934,75 -0,4% -3,50 -6,1%

Kupfer-Future 4,18 4,20 -0,5% -0,02 +5,7%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf

(END) Dow Jones Newswires

December 13, 2024 09:00 ET (14:00 GMT)

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