16.01.2019 14:49:45

MÄRKTE USA/Gute Goldman-Zahlen dürften Wall Street stützen

NEW YORK (Dow Jones)--Mit kleinen Kursgewinnen dürfte die Wall Street am Mittwoch in den Handel starten, nachdem mehrere Unternehmen, darunter die Bank Goldman Sachs, überzeugende Quartalsausweise vorgelegt haben. Der Future auf den S&P-500 steigt vorbörslich um 0,2 Prozent. Im Fokus stehen neben Unternehmenszahlen weiter der andauernde Haushaltsstreit und die mit dem Regierungsstillstand ("Shutdown") einhergehenden ökonomischen Kosten.

Daneben dürften sich die Blicke auf Großbritannien richten. Nachdem das britische Parlament das von Premierministerin Theresa May ausgehandelte Brexit-Abkommen abgelehnt hat, ist die Zukunft der Regierungschefin ungewiss. Oppositionschef Jeremy Corbyn beantragte für Mittwoch ein Misstrauensvotum gegen ihre Regierung.

Konjunkturseitig wurden vorbörslich die Dezemberdaten zu den Import- und Exportpreisen veröffentlicht. Die Importpreise sanken im vergangenen Monat um 1 Prozent. Ökonomen hatten einen Rückgang um 1,5 Prozent gegenüber dem Vormonat erwartet. Die ursprünglich ebenfalls auf der Agenda stehende Bekanntgabe von Dezemberdaten zum Einzelhandelsumsatz entfällt wegen des "Shutdown". Die Veröffentlichung der Novemberdaten zu den Lagerbeständen ist aus dem gleichen Grund unsicher.

Zahlen von Bank of America und Goldman überraschen positiv

Noch vor Handelsbeginn haben mit Bank of America (BoA) und Goldman Sachs zwei weitere Banken über den Verlauf des vierten Quartals berichtet. Beide überraschten positiv. Für die Aktie der Bank of America geht es vorbörslich um 4,6 Prozent nach oben, Goldman gewinnen 3 Prozent.

Schon am Dienstag nach US-Börsenschluss hat United Continental Holdings Zahlen vorgelegt. Die Fluggesellschaft hat im Schlussquartal 2018 von einer regen Nachfrage nach Inlandsflügen profitiert und die Erwartungen bei Umsatz und Gewinn übertroffen. Zudem erreichte die Airline ein Wachstum von 5 Prozent bei den Einnahmen pro geflogenem Sitzplatzkilometer, eine wichtige Kennziffer bei Airlines. Das wird mit einem Kursplus von fast 5 Prozent honoriert.

Für Snap geht es hingegen um fast 11 Prozent abwärts. Der Facebook-Wettbewerber verliert einen weiteren Topmanager, weil Finanzchef Tim Stone seinen Posten nach weniger als einem Jahr aufgeben will. Stone war erst im Mai vergangenen Jahres von dem Onlinehändler Amazon zu dem Social-Media-Unternehmen gekommen. Wann der Manager seinen letzten Arbeitstag bei Snap haben wird, steht noch nicht fest.

Abseits der Bilanzsaison zieht eine Übernahme das Interesse auf sich. Fiserv will First Data für 22 Milliarden Dollar in Aktien übernehmen. Die First-Data-Aktie springt um fast 20 Prozent nach oben, während der Kurs von Fiserv um 4,6 Prozent nachgibt.

Kaum Interesse an sicheren Häfen

Mit der Aussicht auf neuerliche Kursgewinne an den Aktienmärkten sind "sichere Häfen" weniger gefragt. Am Anleihemarkt treiben sinkende Notierungen die Renditen nach oben. Die Zehnjahresrendite steigt um 1 Basispunkt auf 2,73 Prozent. Der Preis für die Feinunze Gold zeigt sich kaum verändert bei 1.291 Dollar.

Am Devisenmarkt sackte das Pfund nach der Brexit-Abstimmung zunächst ab, hat sich zwischenzeitlich aber wieder erholt. Die Analysten von MUFG glauben, dass das britische Parlament trotz des negativen Abstimmungsergebnisses die Situation nun besser im Griff hat. Einen Brexit ohne Austrittsvereinbarung werde das Parlament nicht zulassen, erklären die Analysten die Erholung des Pfund. Der Euro notiert derweil knapp unter 1,14 Dollar und damit auf dem Niveau, auf das er nach Äußerungen von EZB-Präsident Mario Draghi am Mittwoch gefallen war. In seiner Rede vor dem EU-Parlament hatte Draghi eine eher pessimistische Einschätzung der Wirtschaftslage gegeben.

Gewinnmitnahmen lassen die Ölpreise etwas nachgeben. Sie hatten am Dienstag von chinesischen Wirtschaftsstimuli und der Aussicht auf eine Verschärfung der Sanktionen gegen den Iran profitiert. Nun warten die Akteure gespannt auf die wöchentlichen Daten zu den Ölvorräten der USA im späteren Verlauf des Tages. Am Dienstagabend hatte der US-Branchenverband API von einem etwas stärkeren Abbau der Rohöllagerbestände berichtet als bislang erwartet, allerdings seien die Vorräte an Benzin und Mitteldestillaten deutlicher gestiegen. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI ermäßigt sich um 1 Prozent auf 51,60 Dollar. Brentöl gibt um 0,6 Prozent auf 60,28 Dollar nach.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,55 1,6 2,53 134,3

5 Jahre 2,54 0,8 2,53 61,6

7 Jahre 2,62 0,6 2,61 36,9

10 Jahre 2,73 1,1 2,72 28,3

30 Jahre 3,09 1,9 3,07 2,6

DEVISEN zuletzt +/- % Mi., 8.29 Uhr Di, 17.20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1390 -0,15% 1,1405 1,1478 -0,7%

EUR/JPY 123,89 -0,10% 123,84 124,22 -1,5%

EUR/CHF 1,1268 -0,08% 1,1277 1,1257 +0,1%

EUR/GBP 0,8862 -0,12% 0,8866 0,8919 -1,5%

USD/JPY 108,77 +0,11% 108,46 108,22 -0,8%

GBP/USD 1,2851 -0,08% 1,2847 1,2865 +0,7%

Bitcoin

BTC/USD 3.632,37 +1,59% 3.599,41 3.664,25 -2,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 51,60 52,11 -1,0% -0,51 +13,6%

Brent/ICE 60,28 60,64 -0,6% -0,36 +11,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.290,85 1.289,49 +0,1% +1,36 +0,6%

Silber (Spot) 15,55 15,59 -0,2% -0,04 +0,4%

Platin (Spot) 800,00 799,00 +0,1% +1,00 +0,4%

Kupfer-Future 2,67 2,63 +1,3% +0,04 +1,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err/cln/mgo

(END) Dow Jones Newswires

January 16, 2019 08:50 ET (13:50 GMT)

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