MÄRKTE USA/Gewinnmitnahmen nach Rekordlauf an der Wall Street

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Rekordlauf des Vortages werden an der Wall Street am Dienstag Gewinne eingefahren. Insbesondere die Marke von 5.000 Punkten im Nasdaq-Composite dürfte im Sitzungsverlauf nur schwer zu halten sein, heißt es im Handel. Die Marke hatte der Index am Vortag erstmals seit der Dotcom-Ära im März 2000 wieder erklommen. Auf dem aktuellen Stand ist das Allzeithoch auf Schlusskursbasis nur noch etwas mehr als 1 Prozent entfernt. Frische Impulse gibt es kaum und wichtige Konjunkturdaten stehen ebenfalls nicht zur Veröffentlichung an, beide Faktoren dürfte die Bereitschaft für Gewinnmitnahmen fördern.

   Im frühen Geschäft verliert der Dow-Jones-Index 0,5 Prozent auf 18.204 Punkte, der Nasdaq-Composite sinkt um 0,6 Prozent auf 4.977 Zähler und der marktbreite S&P-500 fällt um 0,6 Prozent. Kurzfristig sei das Sentiment für US-Aktien weiterhin positiv, heißt es im Handel. Mittelfristig träten positives Sentiment und hohe Bewertungen aber in einen Wettstreit miteinander. Die Renditen seien nicht mehr so attraktiv wie in früheren Bullenmärkten, sagt Marktstratege Stephen Wood von Russell Investments. Er präferiert daher europäische Werte. "Der Aktienmarkt bleibt eine Welt der Notenbanken. Und die Europäische Zentralbank versucht gerade, den Erfolg der US-Notenbank in Sachen quantitative Lockerungen zu kopieren", so Wood weiter.

   Angesichts der leeren Agenda trauen Händler den Verkaufszahlen der Autobauer noch das größte Kurspotenzial zu. Volkswirte gehen angesichts anspringender Konjunktur und günstiger Spritpreise von steigenden Kfz-Absätzen im Februar in den USA aus.

   Am Rentenmarkt setzen sich die Vortagesverluste fort, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen zieht um weitere zwei Basispunkte auf 2,10 Prozent an und bewegt sich damit am Jahreshoch. Die harte Konkurrenz von Unternehmensanleihen belaste die Schuldpapiere des Staates, heißt es im Rentenhandel. Im Blick steht die 20 Milliarden Dollar schwere Transaktion von Actavis, die auf großes Interesse stößt. Für Gold muss mehr bezahlt werden. Die Feinunze verteuert sich auf 1.212 nach 1.207 US-Dollar am Vorabend in New York. Anders der Ölpreis, der keine klare Tendenz aufweist.

   Während sich das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI um 0,1 Prozent auf 49,56 Dollar verbilligt, zieht Nordseeöl der Sorte Brent nach dem Vortageseinbruch um 2,5 Prozent auf 61,01 Dollar pro Barrel an. Am Markt wird auf die zunehmende Gewalt im Förderland Libyen verwiesen. Meldungen über Luftangriffe heizen Spekulationen an, dass Krisenland könne kurzfristig als Förderland ausfallen. Dies stützt im Wesentlichen Brent, das globaler gehandelt wird. Händler warnen aber, dass das Problem der Überversorgung keineswegs gelöst sei. Wenig Bewegung zeigt sich am Devisenmarkt, der Euro verharrt unter der Marke von 1,12 Dollar.

   Am Aktienmarkt steigen Citigroup um 0,2 Prozent. Die Bank verkauft ihre Subprime-Tochter OneMain Financial für 4,25 Milliarden US-Dollar an Springleaf Holdings. Die Aktien des Käufers springen dagegen um 31,1 Prozent empor. Im Handel ist mit Blick auf Best Buy von besser als erwartet ausgefallenen Gewinnkennziffern im vierten Quartal die Rede. Gut kommt auch die Einmalausschüttung und die Wiederaufnahme des 5 Milliarden Dollar schweren Aktienrückkaufs an. Das Papier legt daher um 3,1 Prozent zu.

   Überzeugende Geschäftszahlen verhelfen der Aktie von McDermott International zu einem Kurssprung von 26,1 Prozent. AutoZone klettern um 2,8 Prozent, der Autoteile-Einzelhändler wartete mit Geschäftszahlen über Markterwartung auf.

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.13 Uhr Mo, 18.30 Uhr EUR/USD 1,1189 -0,17% 1,1209 1,1184 EUR/JPY 133,73 -0,28% 134,10 134,28 EUR/CHF 1,0729 0,09% 1,0720 1,0696 USD/JPY 119,51 -0,11% 119,65 120,07 GBP/USD 1,5384 -0,07% 1,5395 1,5357 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

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   March 03, 2015 10:05 ET (15:05 GMT)

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