Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
08.09.2014 22:43:32

MÄRKTE USA/Gewinnmitnahmen an der Wall Street

   Von Claudia Nehrbaß

   Gewinnmitnahmen haben an den US-Börsen den Start in die neue Woche geprägt. Der Technologiesektor hielt sich dank einer positiven Nachrichtenlage besser als die Standardwerte. Überrascht haben dürften die Verluste an der Wall Street kaum jemanden: Nachdem die Indizes in der Vorwoche neue Rekordstände erklommen hatten, wird die Luft nun sehr dünn. Es war zudem die fünfte Woche in Folge, in der es aufwärts gegangen war.

   Chinesische Importdaten animierten auch nicht zu Aktienkäufen, waren sie doch niedriger ausgefallen als erwartet. An den europäischen Märkten, voran in London, drückte zudem noch das Gespenst der schottischen Unabhängigkeit. Denn am Wochenende hat erstmals eine Umfrage eine Mehrheit für den künftigen Alleingang des Landes ergeben.

   Die Deutsche Bank traut den US-Börsen gleichwohl noch Potenzial zu. Ein moderates, aber stetiges Wirtschaftswachstum und niedrige Zinsen bilden nach Meinung der Bank ideale Voraussetzungen für weitere Kursgewinne. Die Analysten sehen den S&P-500 am Ende dieses Jahres nunmehr bei 2.050 Punkten. Ende des kommenden Jahres dürfte der Index bei 2.150 und Ende 2016 bei 2.300 Punkten stehen, so die Bank.

   Am Montag fiel der Index erst einmal um 0,3 Prozent auf 2.002 Punkte zurück. Für den Dow-Jones-Index ging es um 0,2 Prozent auf 17.111 Punkte nach unten. Der Nasdaq-Composite legte dagegen um 0,2 Prozent ein. Das Umsatzvolumen war mit 0,60 (Freitag: 0,61) Milliarden gehandelten Aktien eher mäßig. Auf 1.204 Kursgewinner kamen 1.933 -verlierer, während 112 Titel unverändert schlossen.

   Im Übrigen machten Unternehmensmeldungen die Kurse. Im Blickpunkt stand die Yahoo-Aktie, die deutlich um 5,6 Prozent zulegte. Hier half der bevorstehende Alibaba-Börsengang in den USA, denn Yahoo hält an dem chinesischen Pendant zu Amazon.com über 20 Prozent. Am späten Freitag hatte Alibaba die Konditionen für den größten Börsengang aller Zeiten präzisiert. Demzufolge liegt die Spanne für den Emissionspreis bei 60 bis 66 Dollar.

   Der Einstieg ins Verkaufsgeschäft ließ die Twitter-Aktie um 2,6 Prozent steigen. Nutzer des Kurzmitteilungsdienstes sollen künftig Einkäufe über Twitter erledigen können. Erste Tests laufen laut Unternehmensangaben schon und sollen nach und nach auf einen größeren Nutzerkreis ausgedehnt werden.

   Aktien von General Electric (GE) gaben um 0,1 Prozent nach. Der Mischkonzern verkauft seine Haushaltsgerätesparte an die schwedische Electrolux. Dafür bekommen die Amerikaner 3,3 Milliarden US-Dollar in bar. Für GE bedeutet der Verkauf den Abschied von seiner nach Umsatz drittkleinsten Industriesparte. Das Unternehmen stößt gegenwärtig Geschäftsbereiche mit niedrigen Margen ab.

   Verluste verbuchte auch die Aktie von Apple, die um 0,6 Prozent nachgab. Hier warteten der Markt wie die Kunden auf die Präsentation des neuen iPhone am Dienstag. Das neue Gerät dürfte ein größeres Display haben und in dieser Hinsicht mit Konkurrenten gleichziehen.

   Auch Analystenkommentare bewegten Einzelwerte. Tesla-Aktien gewannen 1,7 Prozent, nachdem FBN Securities die Beobachtung der Titel mit "Overweight" aufgenommen hatte. Auch GoPro und SanDisk wurden von FBN mit "Overweight" eingestuft, was die Kurse um 8,1 Prozent und 1,1 Prozent nach oben trieb.

   Der Kurs des Autoherstellers Ford fiel dagegen um 2,0 Prozent zurück. Morgan Stanley hatte die Aktien mit der Abstufung von "Overweight" nach "Underweight" gleichsam vom Himmel in die Hölle befördert.

   Titel von Multimedia Games schossen 30 Prozent in die Höhe. Der Hersteller von elektronischen Spielen soll von Global Cash Access Holdings für 1,2 Milliarden Dollar übernommen werden. Deren Aktie sank um 0,4 Prozent.

   Am Devisenmarkt stand das Pfund Sterling im Fokus. Mit der drohenden Abspaltung Schottlands fiel es im späten US-Handel um 1,3 Prozent auf rund 1,6110 Dollar, und auch zum Euro ging es kräftig abwärts. Beobachter warnten, dass eine Loslösung von Großbritannien auch andernorts separatistischen Bewegungen Rückenwind geben könnte. Der Greenback legte auf breiter Front zu. Für einen Euro wurden im späten US-Handel nur noch knapp unter 1,29 Dollar gezahlt. Zur japanischen Währung stieg der Dollar in der Spitze auf 106,10 Yen - den höchsten Stand seit sechs Jahren.

   Der starke Dollar drückte den Goldpreis, der daneben noch von den Entspannungssignalen aus der Ukraine belastet wurde. Die Feinunze kostete zum Settlement 1.254,30 Dollar und damit 1,0 Prozent weniger als am Freitag.

   Das anfängliche Interesse an US-Anleihen ließ im Verlauf nach. Bevorstehende Treasury-Auktionen verdrängten die Themen Schottland und Ukraine. In den kommenden drei Tagen wird das US-Finanzministerium neue Anleihen im Volumen von 61 Milliarden Dollar verkaufen. In Erwartung dieses großen Angebots hielten sich die Anleger lieber zurück. Aufsehen erregte überdies eine Studie der Federal Reserve von San Francisco. Sie legte nahe, dass der Markt mit seinen Erwartungen an die Zinswende in den USA falsch liegt. Laut der Studie erwartet die Öffentlichkeit von der US-Notenbank eine "akkommodierendere" Politik, als der Offenmarktausschuss der Fed im Visier hat. Sinkende Kurse trieben die Rendite zehnjähriger Treasurys um einen Basispunkte auf 2,47 Prozent nach oben.

   Der Ölpreis stand aufs Neue unter Druck. Erstmals seit 15 Monaten kostete Brentöl zeitweise wieder weniger als 100 Dollar je Fass. Zum Settlement stand der Preis bei 100,20 Dollar - 0,62 Dollar bzw 0,6 Prozent niedriger als am Freitag. Bedenken wegen der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung und Angst vor einer geringeren Nachfrage belasteten ebenso wie die friedlichere Lage in der Ostukraine. WTI-Öl verbilligte sich um 0,7 Prozent bzw 0,63 Dollar auf 92,66 Dollar.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.111,42 -0,15 -25,94 S&P-500 2.001,53 -0,31 -6,18 Nasdaq-Comp. 4.592,29 0,20 9,39 Nasdaq-100 4.095,46 0,14 5,55

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-year 99 30/32 dn 1/32 0,528% +1,6BP 7/8% 3-year 99 21/32 dn 3/32 0,991% +2,9BP 1 5/8% 5-year 99 18/32 dn 4/32 1,715% +2,6BP 2% 7-year 99 dn 3/32 2,153% +1,5BP 2 3/8% 10-year 99 6/32 dn 3/32 2,469% +0,9BP 3 1/8% 30-year 98 up 4/32 3,230% -0,7BP

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.06 Uhr Fr, 17.35 Uhr EUR/USD 1,2897 -0,31% 1,2937 1,2961 EUR/JPY 136,65 0,47% 136,01 135,98 EUR/CHF 1,2060 -0,02% 1,2063 1,2053 USD/JPY 105,97 0,80% 105,13 104,92 GBP/USD 1,6108 -0,43% 1,6177 1,6315 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/cln

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   September 08, 2014 16:12 ET (20:12 GMT)

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