Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
08.10.2014 22:42:31

MÄRKTE USA/Fed verursacht Kaufrausch

   Die US-Notenbank hat am Mittwoch die Stimmung an der Wall Street gerettet. Am Tag nach dem größten Kurssturz seit Juli hat sie die Börsianer in massive Käufe getrieben. Die Vortagesverluste wurden komplett eliminiert, nachdem die Bank die Hoffnung auf eine länger währende lockere Geldpolitik genährt hatte. Denn sie zeigt sich besorgt, dass das Wachstum in Europa und Asien zu flau sein könnte. Außerdem könne der starke Dollar die Wirtschaft in den USA wegen der Exporte treffen und das Inflationsziel gefährden. Mit diesen Aussagen liefen die Kurse steil nach oben, während der Dollar nachgab.

   Der Dow-Jones-Index stieg 1,6 Prozent auf 16.994 Punkte, der S&P-500 gewann 1,7 Prozent und der Nasdaq-Composite 1,9 Prozent. Der Umsatz stieg auf 0,92 (Dienstag: 0,79) Milliarden Aktien. 2.549 (723) Kursgewinnern standen an der NYSE 639 (2.434) -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 71 (105) Titel.

   Mit der globalen Wachstumsschwäche sprach die Fed eine Sorge an, die am Dienstag den Markt massiv nach unten gedrückt hatte. Teilnehmer zeigten sich verwundert, dass die Bedenken wegen des starken Dollars und der flauen Weltwirtschaft in der Stellungnahme nach der Sitzung am 17. September überhaupt keine Rolle gespielt hatten. Die jetzigen Aussagen "gäben Raum, nochmals über den weiteren Weg der Fed nachzudenken", sagte Stuart Ive von OM Financial.

   Thomas Roth von Mitsubishi UFJ Securities USA meinte, "es klingt so, als ob die erste Zinsanhebung zeitlich nach hinten verschoben wird, sofern die Weltkonjunktur nicht anzieht". Konkreter wurde Camilla Sutton von der Scotiabank: die Markterwartung für die erste Zinsanhebung habe sich von Juli auf August verschoben.

   Am Devisenmarkt geriet der Greenback mit den Fed-Aussagen unter Druck. Erstmals seit acht Handelstagen stieg der Euro wieder über 1,27 Dollar und lief weiter bis 1,2738 Dollar. Auch gegenüber dem Yen und anderen Währungen zeigte die US-Devise Schwäche. Allerdings rechnet der Markt noch weithin mit einem wieder anziehenden Dollar. Die Analysten von Bank of America-Merrill Lynch sehen die aktuelle Dollarschwäche als eine Kaufgelegenheit.

   Am Anleihenmarkt wurden vor allem die Papiere mit kürzerer Laufzeit im Gefolge der Fed-Aussagen gekauft. Die Spekulation auf länger niedrige Zinsen macht deren aktuelle Rendite attraktiver. Auch Titel mit längerer Laufzeit erholten sich. Sie waren zunächst mit einer lauen Auktion zehnjähriger Treasurys nach unten gelaufen. Am Ende sank aber die Rendite der zehnjährigen um zwei Basispunkte auf 2,33 Prozent, das war die niedrigste Schluss-Rendite seit Juni 2013.

   Der Ölpreis rutschte weiter ab. Zum Settlement verlor der Preis für ein Barrel der Sorte WTI 1,7 Prozent auf 87,31 Dollar. Bei 86,90 Dollar hat er ein neues Jahrestief markiert. Neue Öllager-Daten aus den USA wiesen einen kräftigen Anstieg der Bestände aus. Im Handel ist weiterhin von einer Überversorgung des globalen Ölmarktes in Verbindung mit der Aussicht auf eine lahmende Weltkonjunktur die Rede.

   Gold profitierte von der Hoffnung auf eine lockere Geldpolitik. Der Preis für die Feinunze stieg auf 1.222 Dollar je Feinunze, rund 13 Dollar mehr als am Dienstag.

   Im Dow gewannen elf der 30 Werte mehr als zwei Prozent. Die Aktie von J.C. Penney geriet während eines Investorentreffens massiv unter Druck. Das Einzelhandels-Unternehmen hat die Umsatzprognose für das vierte Quartal gesenkt. Die Aktie verlor knapp 11 Prozent. Mit der Aktie des Wettbewerbers Sears ging es ebenfalls nach unten. Medienberichten zufolge hält ein Lieferant seine Lieferposten zurück. Die Zulieferer zeigen sich zunehmend besorgt über die Finanzlage des Unternehmens. Die Aktie fiel 4,8 Prozent.

   Nach Börsenschluss berichtet Alcoa als erstes größeres US-Unternehmen über das dritte Quartal. Die Aktie blieb mit einem Plus von 0,8 Prozent hinter dem Gesamtmarkt zurück. Seit Jahresbeginn hat sie aber schon über 50 Prozent gewonnen. Analysten sind für die anstehende Berichtssaison zuversichtlich. Vor dem Hintergrund der konjunkturellen Erholung in den USA sei mit einigen positiven Überraschungen zu rechnen, erwartet Analyst Burt White von LPL Financial. Ein guter Verlauf der Berichtssaison dürfte dann auch den Aktienmarkt beflügeln, so der Teilnehmer weiter.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.993,38 1,64 273,99 S&P-500 1.968,83 1,74 33,73 Nasdaq-Comp. 4.468,59 1,90 83,39 Nasdaq-100 4.041,12 2,08 82,53

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-jähr 100 2/32 +4/32 0,460% -5,2BP 7/8% 3-jähr 99 28/32 +7/32 0,915% -7,9BP 1 5/8% 5-jähr 100 27/32 +10/32 1,571% -6,6BP 2% 7-jähr 100 23/32 +10/32 2,013% -4,9BP 2 3/8% 10-jähr 100 12/32 +6/32 2,331% -2,3BP 3 1/8% 30-jähr 101 11/32 unv. 3,056% unv.

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.15 Uhr Di, 17.13 Uhr EUR/USD 1,2738 0,84% 1,2632 1,2626 EUR/JPY 137,75 0,57% 136,97 136,70 EUR/CHF 1,2125 0,06% 1,2117 1,2127 USD/JPY 108,15 -0,28% 108,45 108,27 GBP/USD 1,6168 0,66% 1,6062 1,6081 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com

   DJG/DJN/raz

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   October 08, 2014 16:11 ET (20:11 GMT)

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