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20.11.2013 22:55:32

MÄRKTE USA/Fed-Protokoll drückt die Kurse an der Wall Street

Von Thomas Rossmann Die Wall Street stand zur Wochenmitte im Bann der Notenbanken. Dabei sorgte das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank für Abgaben und drückte den Dow-Jones-Index auf ein Tagestief bei 15.865 Punkten - den tiefsten Stand seit rund einer Woche. Die US-Währungshüter diskutierten auf ihrer Sitzung Ende Oktober darüber, das 85 Milliarden Dollar schwere Kaufprogramm in den "kommenden Monaten" zu drosseln. Zudem haben die Ratsmitglieder eine umfangreiche Diskussion darüber geführt, wie das Ziel erreicht werden kann, die kurzfristigen Zinsen niedrig zu halten, auch lange nachdem das Kaufprogramm beendet ist.

   Nach Meinung aus dem Handel haben die Aussagen nur wenig mehr Klarheit darüber gebracht, wann die Fed mit dem Einstieg in den Ausstieg aus ihrer ultralockeren Geldpolitik beginnt. Die US-Notenbank sei weiter in einem "Wait-and-See-Modus", so ein Teilnehmer. Man wolle erst weitere Konjunkturdaten abwarten, um dann eine Entscheidung zu treffen, wann eine Drosselung der Wertpapierkäufe beginnen soll.

   "Die Drosselung wird kommen, ob diese dann im Dezember oder aber erst im März beginnt, ist nicht entscheidend", so Analyst Will Braman von Ballentine Partners. Die Analysten von Barron's rechnen frühestens im ersten Quartal 2014 mit einer Reduzierung. Zumal auch die designierte US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen eine Anhängerin einer ultralockeren Geldpolitik sei.

   Am Devisenmarkt legte der Dollar nach den Aussagen der US-Notenbank leicht zu. Die "Musik" spielte allerdings eindeutig im Euro. Neuerliche Spekulationen um die Einführung eines negativen Einlagezinses durch die Europäische Zentralbank (EZB) brachten die Gemeinschaftswährung unter Druck und sorgten für einen Fall unter die Marke von 1,35 Dollar. Ein solcher Schritt würde zu verstärkten Umschichtungen in risikoreichere Anlageklassen, wie zum Beispiel Aktien, führen, merkte ein Analyst an. Im späten US-Handel notierte der Euro bei 1,3432 Dollar, nach einem Tageshoch bei 1,3577 Dollar.

   Für den Dow-Jones-Index ging es um 0,4 Prozent auf 15.901 Punkte nach unten. Der S&P-500 reduzierte sich um 0,4 Prozent auf 1.781 Punkte. Der Nasdaq-Composite verzeichnete einen Abschlag von 0,3 Prozent auf 3.921 Punkte. Das Handelsvolumen fiel auf 0,62 (Dienstag: 0,65) Milliarden Aktien. Auf 1.034 (965) Kursgewinner kamen 2.056 (2.112) -verlierer, während 89 (106) Titel unverändert schlossen.

   Die Inflation in den USA ist nach wie vor moderat, so dass die Notenbank von dieser Seite nicht gezwungen sein dürfte, die Zinsschraube anzuziehen. Die Verbraucherpreise sind im Oktober insgesamt und in der Kernrate (ohne Nahrung und Energie) um jeweils 0,1 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung lag im Rahmen der Ökonomenprognosen.

   Die Konsumfreude der US-Bürger war unterdessen überraschend hoch. Im Oktober stiegen die Einzelhandelsumsätze insgesamt um 0,4 Prozent und ohne Kfz-Umsätze um 0,2 Prozent. Ökonomen hatten beide Werte nur um 0,1 Prozent steigen sehen. Die Daten zum Einzelhandel finden starke Beachtung, weil der private Konsum etwa 70 Prozent der US-Wirtschaft ausmacht.

   Am Anleihemarkt gaben die Notierungen nach dem Fed-Protokoll deutlich nach. Im Gegenzug kletterte die Rendite zehnjähriger Papiere auf 2,79 Prozent und damit den höchsten Stand seit zwei Monaten. "Die Frage, wann die Fed mit der Drosselung der Wertpapierkäufe beginnt, bleibt das Top-Thema für den Anleihemarkt", sagte Analyst Jim Sarni von Payden & Rygel. Nach Aussage des Fed-Präsidenten von St. Louis, James Bullard, ist Tapering bei der nächsten Notenbank-Sitzung im Dezember "auf dem Tisch". Ein guter November-Arbeitsmarktbericht würde die Wahrscheinlichkeit für eine beginnende Reduzierung der monatlichen Anleihekäufe erhöhen, sagte der Notenbanker.

   Der Goldpreis gab weiter nach notierte zum Settlement bei 1.258 Dollar je Feinunze, ein Abschlag von 1,2 Prozent. Im elektronischen Handel nach dem Fed-Protokolls fiel er bis auf 1.245 Dollar, den niedrigsten Stand seit Anfang Juli. "Die guten US-Konjunkturdaten unterstützen nach Ansicht der Fed einen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik, was die Nachfrage für den 'sicheren Hafen' Gold weiter zurückgehen lassen könnte", sagte Analyst Charles Nedoss von Kingsview Financial.

   Der Ölpreis zeigte sich mit einer kaum veränderten Tendenz. Zum Settlement fiel der Preis für ein Barrel der Sorte WTI um 0,01 Dollar auf 93,33 Dollar. Auch hier hätten die Aussagen des Fed-Protokolls zur möglichen Drosselung der Wertpapier-Käufe belastet. In der Folge gab der Ölpreis seine Gewinne wieder vollständig ab. Zuvor hatte ein geringerer Anstieg der wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten für Zugewinne gesorgt. Während Analysten bei den Lagerbestandsdaten mit einer Zunahme um 700.000 Barrel gerechnet hatten, fiel das Plus mit 375.000 nur gut halb so hoch aus.

   Auf der Unternehmensseite profitierten die Aktien des Landmaschinenherstellers Deere von den überraschend guten Zahlen zum vierten Geschäftsquartal. Die Titel legten um 2,1 Prozent zu. Auch der Quartalsausweis des Einzelhändlers JC Penney kam am Markt gut an. Die Papiere schossen um 8,4 Prozent in die Höhe.

   Leicht negativ wurden dagegen die Zahlen von Staples aufgenommen, obwohl der Anbieter von Bürobedarf dank Kostensenkungen im dritten Quartal in die Gewinnzone zurückgefunden und mit dem Ergebnis je Aktie die Erwartung erfüllt hat. Für die Aktie ging es um 1,6 Prozent nach unten. Die Titel von Philip Morris reduzierten sich um 2,4 Prozent. Das Wachstum im Jahr 2014 dürfte hinter den Erwartungen des Marktes und den eigenen Zielsetzungen zurückbleiben, teilte der Konzern mit.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.900,82 -0,41 -66,21 S&P-500 1.781,37 -0,36 -6,50 Nasdaq-Comp. 3.921,27 -0,26 -10,28 Nasdaq-100 3.367,17 -0,32 -10,97

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 30/32 up 1/32 0,278% -1,6 Bp 5/8% 3-Year 100 6/32 up 1/32 0,562% -1,5 Bp 1 1/4% 5-year 99 13/32 dn 2/32 1,375% +1,7 Bp 2% 7-Year 97 22/32 dn 11/32 2,110% +5,7 Bp 2 1/2% 10-year 99 19/32 dn 23/32 2,795% +8,3 Bp 3 5/8% 30-year 97 10/32 dn 1 23/32 3,903% +9,9 Bp

DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.41 Uhr Di, 17.35 Uhr EUR/USD 1,3432 -0,78% 1,3538 1,3530 EUR/JPY 134,3034 -0,84% 135,4399 135,4272 EUR/CHF 1,2308 -0,17% 1,2328 1,2331 USD/JPY 99,9880 -0,05% 100,0370 100,1050 GBP/USD 1,6106 -0,13% 1,6126 1,6114 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

DJG/DJN/ros (END) Dow Jones Newswires

   November 20, 2013 16:22 ET (21:22 GMT)

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