17.09.2014 22:42:31

MÄRKTE USA/Fed befeuert Dollar und vorübergehend Aktien

   Die US-Notenbank hat die Wall Street am Mittwoch zwar auf neue Rekordhöhen getrieben. Doch im späten Geschäft schmolz das Gros der Gewinne wieder ab. Die Fed hält daran fest, dass die Zinsen "noch für eine beträchtliche Zeit" niedrig bleiben. Über diese Passage war im Vorfeld heftig spekuliert worden. Wäre sie weggefallen, hätte dies eine Zinserhöhung bereits im Frühjahr signalisiert. Allerdings zeigte der kräftig steigende Dollar, dass am Devisenmarkt eher die "strafferen" Faktoren gesehen wurden. Dazu gehörte, dass mit Richard Fisher und Charles Plosser immerhin zwei Ratsmitglieder für einen schärferen Kurs eingetreten waren.

   Vor allem aber sehen elf Mitglieder des Offenmarktausschusses den Leitzins bis Ende 2015 nun bei 1,375 Prozent oder niedriger. Beim letzten Mal war ein Satz von 1,125 Prozent anvisiert worden. "Das ist keine große Änderung", sagte Gary Pollack von der Deutschen Bank: "Aber es erinnert daran, dass wir uns einer Zinserhöhung nähern." Händler sagten auch, dass die alten Gründe für die Dollarrally - straffere US-Geldpolitik versus Lockerung in Frankfurt und Tokio - weiter Gültigkeit hätten.

   Der Dow-Jones-Index stieg um 0,2 Prozent auf 17.157 Punkte. Ein neues Rekordhoch wurde bei 17.221 Punkten erreicht. Der S&P-500 gewann 0,1 Prozent auf 2.002 Punkte und näherte sich im Verlauf bis auf einen halben Punkt seinem Allzeithoch. Der Nasdaq-Composite kletterte um 0,2 Prozent. Mit 0,67 (Dienstag: 0,65) Milliarden Aktien legten die Umsätze leicht zu. Den 1.637 (2.028) Kursgewinnern standen 1.521 (1.121) Kursverlierer gegenüber. Unverändert gingen 95 (103) Titel aus dem Handel.

   Mit den ersten Aussagen der Geldhüter reagierten die Märkte nervös. Die Aktienindizes zeigten sich volatil, drehten ins Minus und wieder ins Plus. Der Euro fiel unter 1,29 Dollar, holte einen Teil der Verluste auf, sackte dann wieder ab. Am Ende wurde der Euro mit 1,2874 Dollar bezahlt, während er vor den Fed-Aussagen um 1,2960 Dollar gependelt hatte. Dort hatte er auch am späten Dienstag notiert. Zugleich stieg der Greenback über 108 Yen und damit auf ein neues Sechs-Jahreshoch.

   Auch der Anleihemarkt zeigte sich launisch. Am Ende hörte man dort aber eher die harscheren Fed-Töne heraus, denn die Renditen legten zu. Für die zehnjährigen Treasurys lagen sie bei 2,62 Prozent und damit um drei Basispunkte höher als am späten Dienstag.

   Am Aktienmarkt standen Adobe unter Abgabedruck, nachdem das Unternehmen mit seinem Umsatz im dritten Geschäftsquartal die Erwartungen ganz knapp verfehlt hatte. Dass der bereinigte Gewinn den Analystenkonsens übertraf, fiel kaum ins Gewicht. Die Aktie verlor 4,8 Prozent. Gut kam dagegen der Strategiewechsel von U.S. Steel an. Der Konzern wird unter anderem sein verlustreiches Kanada-Geschäft aus der Bilanz nehmen. In der Folge soll das Ergebnis im dritten Quartal deutlich über der aktuellen Konsensschätzung liegen. Die Aktie schoss gut 10 Prozent in die Höhe.

   Im Fokus standen auch DuPont. Der Investor Trian Fund Management kämpft offen für eine Aufspaltung des Chemieunternehmens. Das DuPont-Management hatte zuvor Trian und seinen Vorschlägen zum Konzernumbau wiederholt im Stillen einen Korb gegeben. Nun sucht der Investor öffentlich nach Mitstreitern. Für die Aktie ging es 5,2 Prozent nach oben. Die FedEx-Aktie gewann 3,3 Prozent. Das Logistikunternehmen hat bei Gewinn und Umsatz die Erwartungen übertroffen.

   Der Ölpreis kam nach seinem deutlichen Vortagesgewinn und mit neuen Lagerbestandsdaten zurück. Die wöchentlichen Rohölbestände in den USA sind deutlich gestiegen, was die Nachfragesorgen wieder befeuert. Eine Senkung der Fördergrenze durch die OPEC scheint indes unwahrscheinlich. Nach Aussage von Delegierten sind eine Kürzung durch einzelne Mitgliedsländer oder aber ein gemeinsamer Schritt des Förderkartells nicht zu erwarten. Am Vortag hatten Spekulationen um eine mögliche Kürzung um 500.000 Barrel dem Ölpreis der Sorte WTI noch den höchsten Tagesgewinn seit Mitte Juli beschert. Für ein Barrel mussten 94,42 Dollar gezahlt werden, ein Minus von 0,5 Prozent.

   Der Goldpreis fiel um 13 Dollar auf 1.222 Dollar je Feinunze. Teilnehmer begründeten dies mit der weiteren Rückführung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank und mit dem gestiegenen Dollar. Auch hätten Börsianer Gold verkauft, um in die Aktienmärkte zu gehen.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.156,85 0,15 24,88 S&P-500 2.001,57 0,13 2,59 Nasdaq-Comp. 4.562,19 0,21 9,43 Nasdaq-100 4.073,57 0,15 6,29

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 10.17 Uhr Di, 17.14 Uhr EUR/USD 1,2874 -0,72% 1,2967 1,2941 EUR/JPY 139,34 0,23% 139,02 138,71 EUR/CHF 1,2110 0,03% 1,2106 1,2089 USD/JPY 108,23 0,93% 107,24 107,18 GBP/USD 1,6278 -0,31% 1,6328 1,6212 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com

   DJG/DJN/raz

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   September 17, 2014 16:12 ET (20:12 GMT)

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