27.01.2016 22:52:46
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MÄRKTE USA/Fed-Aussagen sorgen für Abgaben an der Wall Street
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Notenbank hat am Mittwoch die Ölpreisentwicklung als Taktgeber für die Wall Street abgelöst. Die Fed hat zwar wie erwartet den Leitzins in der Bandbreite von 0,25 bis 0,50 Prozent bestätigt, doch äußerten sich die Geldpolitiker mit Fed-Chefin Janet Yellen an der Spitze besorgt über die Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten und die flaue Weltkonjunktur. Sie schlossen allerdings eine weitere Zinserhöhung im März nicht aus. Die US-Notenbank räumte ein, dass sich das Wachstum der US-Wirtschaft "zu Jahresende verlangsamt hat". Auch wurde die Einschätzung für das Wachstum von Konsum und Investitionen von "stark" auf "moderat" zurückgenommen.
In der Folge kamen die Indizes an der Wall Street unter Druck. Am Markt wurden wieder Erinnerungen wach, denn bereits im September hatte die US-Notenbank auf die globalen Konjunkturrisiken hingewiesen und für kräftige Ausschläge an den Börsen gesorgt. Auch 2016 hat an den weltweiten Börsen mit heftigen Turbulenzen begonnen, ausgelöst durch die anhaltende Wachstumssorgen in China und die auf den niedrigsten Stand seit zwölf Jahren gefallenen Ölpreise.
"Die US-Notenbank hat zwar die Tür für eine weitere Zinserhöhung im März offen gelassen, doch die Wahrscheinlichkeit ist recht gering", sagte Analyst Ian Lyngen von CRT Capital. Er rechnet frühestens im Juni mit dem nächsten Zinsschritt. "Die niedrigen Ölpreise und die schwachen globalen Wachstumsaussichten machen die Fed vorsichtiger in Bezug auf ihre Geldpolitik", merkte Analystin Jia Liu vom American Institute for Economic Research an. "Eine zweite Zinserhöhung im März ist somit unwahrscheinlicher geworden", ergänzte die Marktteilnehmerin. Die Marktpreise implizieren nun eine Wahrscheinlichkeit von 32 Prozent für einen Zinsschritt um 25 Basispunkte im März. Vor der Fed-Erklärung lag die Chance bei 34 Prozent, und vor einem Monat bei 52 Prozent.
Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 1,4 Prozent auf 15.944 Punkte, nachdem er im Tagestief schon bis auf 15.878 Punkte gefallen war. Der S&P-500 fiel um 1,1 Prozent auf 1.883 Punkte und der Nasdaq-Composite verzeichnete ein Minus von 2,2 Prozent auf 4.468 Punkte. Umgesetzt wurden an der NYSE dabei 1,12 (Dienstag: 1,04) Milliarden Aktien. Auf die 1.188 (2.618) Kursgewinner kamen 1.933 (542) -verlierer, 92 (57) Titel schlossen unverändert.
Ölpreisanstieg trotz kräftig gestiegener US-Lagerdaten Die Ölpreise legten zur Wochenmitte trotz kräftig gestiegener US-Lagerdaten weiter zu und markierten zum Settlement den höchsten Stand seit zwei Wochen. Der vermeldete Anstieg fiel zwar mit einer Zunahme von 8,4 Millionen Barrel mehr als doppelt so hoch wie erwartet aus, blieb aber noch unter dem vom Branchenverband American Petroleum Institute (API) am Vorabend gemeldeten Anstieg um über 11 Millionen Barrel. Nach den Aussagen aus den Reihen der Opec am Vortag hat sich bei den Investoren zudem die Zuversicht erhöht, dass sich die wichtigsten Förderländer auf eine Begrenzung der Fördermengen einigen könnten, hieß es. Die Fördermenge in den USA ist in der vergangenen Woche zwar minimal gefallen, liegt aber weiterhin nur knapp unter dem Rekordhoch aus dem vergangenen April. Ein Fass der Sorte WTI kostete zum US-Settlement 32,33 Dollar, ein Plus von 2,7 Prozent. Für ein Barrel der Sorte Brent ging es um 4,1 Prozent auf 33,10 Dollar nach oben.
Apple-Geschäftszahlen enttäuschen Mit Enttäuschung wurde der Quartalsbericht von Apple aufgenommen. Der Kurs gab um 6,6 Prozent nach. Im ersten Geschäftsquartal ist der Umsatz mit dem wichtigsten Ertragsbringer des Konzerns, dem iPhone, so langsam gewachsen wie seit seiner Einführung im Jahr 2007 nicht mehr. Für das laufende Quartal stellte Apple zudem einen deutlichen Umsatzrückgang in Aussicht, der noch dazu unter Markterwartungen liegt. Doch teilten nicht alle Analysten die Enttäuschung. So zeigte sich Morgan Stanley positiver gestimmt. Die Unternehmensprognose sei besser ausgefallen als befürchtet, hieß es. Die Analysten stufen die Aktie mit "Übergewichten" ein, senkten aber das Kursziel auf 135 (143) Dollar. Damit prognostizieren die Experten aber ein Kurspotenzial von rund 40 Prozent.
Dollar fällt nach Fed-Aussagen zurück - Gold und Anleihen gesucht Der Dollar geriet nach den Aussagen der US-Notenbank leicht unter Druck. "Die jüngsten Aussagen der Fed deuten darauf hin, dass die auf der Dezember-Sitzung in Aussicht gestellten vier weiteren Zinserhöhungen in diesem Jahr auf der März-Sitzung wohl nach unten korrigiert werden", sagte Analyst Omer Esiner von der Commonwealth Foreign Exchange. Im Gegenzug kletterte der Euro in der Spitze bis auf 1,0916 Dollar. Allerdings konnte er dieses Niveau nicht ganz verteidigen und ging im späten US-Handel mit 1,0891 Dollar um. Vor den Fed-Aussagen hatte der Euro noch bei 1,0869 Dollar gelegen.
Am US-Anleihemarkt ging es mit den Notierungen im Anschluss an die Aussagen der US-Notenbank leicht nach oben. Der Verweis auf die Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten und die flaue Weltkonjunktur sorgten für eine leicht erhöhte Nachfrage nach dem "sicheren Hafen" der Anleihen. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um einen Basispunkt auf 2,00 Prozent.
Auch der Goldpreis legte mit den Fed-Aussagen im elektronischen Handel weiter zu. Der Preis für die Feinunze stieg auf 1.125 Dollar. Auch die Dollar-Schwäche wirkte sich positiv auf das Edelmetall aus. Damit wird Gold für Investoren aus anderen Währungsregionen attraktiver. Zum US-Settlement lag der Goldpreis noch bei 1.115 Dollar, ein Plus von 0,4 Prozent.
Unternehmensberichte wenig überzeugend Unter den Einzelaktien gewannen AT&T nach anfänglichen Verlusten 0,2 Prozent. Der Telekomkonzern hat zwar im Schlussquartal eine Punktlandung hingelegt, will aber Schulden abbauen und weder bedeutende Übernahmen noch Aktienrückkäufe vornehmen. Die Aktien von US Steel brachen nach Vorlage der Quartalszahlen und einem skeptischen Ausblick um 14,2 Prozent ein. Belastungen aus der Produktionsanpassung beim Jumbo 747-8 haben den Gewinn von Boeing im vierten Quartal geschmälert. Auch operativ verdiente der Flugzeug-Hersteller weniger als im Vorjahr. Die Aktie stürzte um 8,9 Prozent ab. United Technologies stiegen um 0,2 Prozent. Der Konzern hat im vierten Quartal zwar weniger als erwartet erlöst, aber deutlich mehr verdient.
Nach Viertquartalszahlen klar über den Markterwartungen zogen Biogen um 5,2 Prozent an. Der Kurs von VMware sank um 9,8 Prozent. Das Softwareunternehmen hat zwar im vierten Quartal überraschend gut verdient, plant aber den Abbau von 800 Arbeitsplätzen, was im ersten Halbjahr 2016 mit Sonderbelastungen einhergehen wird.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.944,46 -1,38 -222,77 S&P-500 1.882,95 -1,09 -20,68 Nasdaq-Comp. 4.468,17 -2,18 -99,51 Nasdaq-100 4.128,86 -2,48 -104,99Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/4% 2-year 99 26/32 up 1/32 0,841% -0,3 Bp 1 1/8% 3-year 100 6/32 flat 1,061% flat 1 3/4% 5-year 101 17/32 up 1/32 1,423% -0,6 Bp 2 1/8% 7-year 102 13/32 flat 1,752% flat 2 1/4% 10-year 102 4/32 dn 2/32 2,003% +1,4 Bp 3% 30-year 103 29/32 dn 16/32 2,806% +2,5 Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.32 Uhr Di, 17.32 Uhr EUR/USD 1,0891 0,13% 1,0877 1,0855 EUR/JPY 129,20 0,47% 128,60 128,55 EUR/CHF 1,1058 0,11% 1,1046 1,1039 GBP/EUR 1,3080 -0,77% 1,3181 1,3214 USD/JPY 118,60 0,33% 118,21 118,44 GBP/USD 1,4239 -0,71% 1,4340 1,4341
ROHÖL zuletzt Vortag +/- % +/- USD WTI/Nymex 31,96 31,45 1,62 0,51 Brent/ICE 32,84 33,10 3,27 1,04
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD Gold (Spot) 1.125,99 1.120,00 +0,5% +5,99 Silber (Spot) 14,49 14,51 -0,1% -0,02 Platin (Spot) 881,00 875,50 +0,6% +5,50 Kupfer-Future 2,05 2,04 +0,8% +0,02 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros
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January 27, 2016 16:22 ET (21:22 GMT)
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United States Steel Corp. (U. S. Steel, US Steel) | 29,83 | 0,62% | |
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