24.05.2023 14:51:43

MÄRKTE USA/Etwas leichter - Streit um Schuldengrenze und Fed-Protokoll im Blick

NEW YORK (Dow Jones)--An den US-Börsen zeichnen sich am Mittwoch neuerliche Verluste ab. Die Futures auf die großen Aktienindizes liegen bis zu 0,4 Prozent im Minus, belastet von wachsenden Befürchtungen eines Zahlungsausfalls der USA, der schon Anfang Juni eintreten könnte - mit wahrscheinlich gravierenden Folgen für die Weltwirtschaft. Denn der Streit um die Staatsausgaben und eine Anhebung der Schuldenobergrenze ist noch immer nicht beigelegt. Die Verhandlungen zwischen Republikanern und Demokraten stocken.

"Die Verhandlungen um die Schuldenobergrenze hängen wie ein Damoklesschwert über dem Markt", heißt es dazu von der Saxo Bank. Von Panik wollen deren Strategen jedoch nicht sprechen. Das "Angstbarometer" Vix deute auf einen noch immer recht entspannten Optionsmarkt hin. Aber das könne sich natürlich schnell ändern, je näher der Stichtag am 1. Juni rücke, so die Saxo-Strategen.

Im Blick steht ferner das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung, das um 20.00 Uhr MESZ veröffentlicht wird.

Der Dollar zeigt sich vor der Veröffentlichung des Fed-Protokolls behauptet. Die Commerzbank meint jedoch, dass es dem Greenback kaum Impulse geben wird. In drei Wochen stehe schon die nächste Sitzung des zuständigen Offenmarktausschusses (FOMC) der Fed an und gerade weil die Meinungen offensichtlich auch innerhalb des FOMC zu differieren schienen, sei die kommende Sitzung viel spannender als der Blick in den Rückspiegel, befindet Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. Zudem sollten am 14. Juni auch neue Projektionen für Wachstum, Inflation und Leitzins ("Dot Plots") veröffentlicht werden. Erst dann werde man wirklich sehen, wie "falkenhaft" die Fed wirklich sei. Ob sie nur eine Pause einlege und trotz nachlassendem Inflationsdruck die Zinsen weiter erhöhe, oder ob sie hoffe, schon genug getan zu haben.

Verunsicherte Anleger greifen zu Gold und Anleihen

Der ungewisse Ausgang des Schuldenstreits lässt Anleger derweil in den "sichere Hafen" des Goldes flüchten, das sich etwas fester zeigt. Am Anleihemarkt sind vor allem die längeren Laufzeiten gefragt.

Kräftig aufwärts geht es mit den Ölpreisen, nachdem der US-Branchenverband API am späten Dienstag eine Abnahme der US-Rohölvorräte vermeldet hat. Rückenwind kommt ferner von Äußerungen des saudi-arabischen Energieministers Prinz Abdulaziz bin Salman. Dieser habe Händler davor gewarnt, auf einen weiteren Rückgang des Ölpreises zu wetten, sagt Michael Hewson, leitender Marktanalyst bei CMC Markets UK. "Da sich die Opec+ Anfang Juni treffe und der Markt immer noch unter der im April angekündigten überraschenden Produktionskürzung leidet, besteht das Risiko einer weiteren Kürzung der Produktion", sagte er. "Es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Opec+ derartige Überlegungen anstellt, aber das war auch im April nicht der Fall. Es lohnt sich also, vorsichtig zu sein."

Agilent nach Gewinnwarnung unter Druck

Unter den Einzelwerten an der Börse brechen Agilent vorbörslich um 8,7 Prozent ein. Das Unternehmen hat seine Jahresziele gesenkt, weil die Kunden bei Investitionsentscheidungen "konservativer" seien.

Intuit (-5,3%) hat zwar im dritten Geschäftsquartal den Umsatz gesteigert, Analysten hatten aber mehr erwartet. Palo Alto Networks (+4,5%) hat dagegen im dritten Geschäftsquartal besser abgeschnitten als erwartet und seinen Ausblick angehoben.

Überraschend gute Zahlen für das zweite bzw dritte Geschäftsquartal haben auch das auf Eigenheime spezialisierte Bauunternehmen Toll Brothers (+2,7%) und das Bekleidungsunternehmen Urban Outfitters (+13,8%) vorgelegt. VF, zu der die Marken The North Face und Vans gehören, hat in ihrem vierten Geschäftsquartal ebenfalls besser abgeschnitten als erwartet, was die Aktie um 2,8 Prozent nach oben hievt.

Bei PacWest (+3,9%) kommt gut an, dass die angeschlagene Regionalbank ihr Hypothekengeschäft Civic Financial Services, an Roc360 verkauft hat.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,30 -1,2 4,32 -11,6

5 Jahre 3,75 +0,9 3,74 -24,8

7 Jahre 3,71 0 3,71 -25,6

10 Jahre 3,68 -1,4 3,70 -19,6

30 Jahre 3,93 -2,1 3,95 -4,1

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:51 Uhr Di, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0786 +0,1% 1,0786 1,0775 +0,8%

EUR/JPY 149,61 +0,2% 149,46 149,37 +6,6%

EUR/CHF 0,9735 +0,3% 0,9717 0,9705 -1,6%

EUR/GBP 0,8703 +0,3% 0,8659 0,8676 -1,7%

USD/JPY 138,68 +0,1% 138,68 138,60 +5,8%

GBP/USD 1,2395 -0,2% 1,2447 1,2421 +2,5%

USD/CNH (Offshore) 7,0557 -0,1% 7,0623 7,0637 +1,8%

Bitcoin

BTC/USD 26.701,76 -1,8% 26.746,30 27.308,25 +60,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 73,85 72,91 +1,3% +0,94 -7,5%

Brent/ICE 77,66 76,74 +1,2% +0,92 -7,3%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 28,45 29,13 -2,3% -0,68 -61,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.981,31 1.975,22 +0,3% +6,09 +8,6%

Silber (Spot) 23,44 23,48 -0,1% -0,04 -2,2%

Platin (Spot) 1.046,85 1.052,50 -0,5% -5,65 -2,0%

Kupfer-Future 3,59 3,65 -1,6% -0,06 -6,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/err

(END) Dow Jones Newswires

May 24, 2023 08:51 ET (12:51 GMT)

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