01.04.2022 15:53:41

MÄRKTE USA/Etwas fester - Solide Arbeitsmarktdaten stützen

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen machen zum Start in den Freitagshandel einen kleinen Teil ihrer Verluste vom Vortag wett, nachdem neue Daten vom Arbeitsmarkt die gute Beschäftigungslage in den USA bestätigt haben. Damit untermauern die Daten allerdings auch die Erwartung, dass die US-Notenbank an ihrem geldpolitischen Kurs aggressiver Zinserhöhungen festhalten wird.

Der Dow-Jones-Index steigt um 0,2 Prozent. Der S&P-500 legt um 0,3 Prozent zu, während der Nasdaq-Composite um 0,5 Prozent vorrückt.

Zwar stieg die Zahl der neugeschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft nicht ganz so stark wie von Ökonomen prognostiziert, dafür sank die Arbeitslosenquote etwas stärker und lag nur noch knapp über dem Wert, der unmittelbar vor der Corona-Pandemie im Februar 2020 verzeichnet wurde. Die Stundenlöhne sind einen Tick über den Erwartungen ausgefallen, was die Dringlichkeit der geldpolitischen Verschärfung durch die US-Notenbank unterstreicht.

Die Entwicklung des Arbeitsmarkts ist eines der wesentlichen Kriterien, an denen die US-Notenbank ihre Geldpolitik ausrichtet. Aufgrund des extrem knappen Angebots an Arbeitskräften werde wohl kaum jemand ernsthaft annehmen, dass die Federal Reserve bei den anstehenden Zinserhöhungen das Tempo drossele, meint Jane Foley, Devisenstrategin bei der Rabobank.

Neben den sogenannten Payrolls werden im späteren Verlauf die März-Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe von Markit und ISM in zweiter Lesung sowie die Februar-Daten zu den Bauausgaben veröffentlicht.

Im Hintergrund schwelen derweil weiter der Ukraine-Krieg und seine möglichen Folgen für die Weltwirtschaft. Zwar hatte Russland nach Verhandlungen am Dienstag Bereitschaft zu Zugeständnissen signalisiert, doch gingen die Angriffe auf ukrainische Ziele danach unvermindert weiter.

Split-Pläne treiben Gamestop - China-ADR mit Lösung im Bilanzstreit gesucht

Unternehmensnachrichten sind rar. Ein geplanter Aktiensplit lässt die Gamestop-Aktie um rund 11 Prozent nach oben schnellen. Der Videospielehändler hat mitgeteilt, dass er sich auf der Hauptversammlung die Zustimmung seiner Aktionäre dazu holen wolle. Zuletzt hatte das Unternehmen 2007 einen Aktiensplit vorgenommen, damals im Verhältnis 1:2.

Mit deutlichen Kursgewinnen reagieren die ADR chinesischer Unternehmen auf die Nachricht, dass Peking im Streit um die Bilanzierung offenbar zum Einlenken bereit ist und damit der drohende Verlust der US-Börsennotierung abgewendet werden kann. Die zuständigen chinesischen Behörden wollten den US-Regulierungsbehörden vollen Zugang zu den geprüften Bilanzen gewähren, meldet Bloomberg. Für Alibaba, Bilibili, Didi und Pinduoduo geht es vorbörslich zwischen 7,4 und 25 Prozent aufwärts.

Ölpreise stabilisieren sich - Zinskurve invers

Die Ölpreise stabilisieren sich nach dem jüngsten Rücksetzer. Die Entscheidung von US-Präsident Joe Biden, Teile der US-Ölreserven freizugeben, dürfte nach Ansicht von Beobachtern kurzfristig die Preise deckeln. Wegen des andauernden Kriegs in der Ukraine dürfte die Maßnahme jedoch nur vorübergehend Wirkung zeigen. Im Blick steht am Ölmarkt ferner eine kurzfristig anberaumte Konferenz der Internationalen Energieagentur, bei der es nach Angaben von Reuters ebenfalls um die Freigabe von Reserven gehen soll.

Der Dollar reagiert kaum auf die Arbeitsmarktdaten, bleibt aber vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine als sicherer Hafen gefragt; der Dollarindex steigt um 0,2 Prozent. Nach Meinung der ING dürfte der Greenback unter allen Fluchtwährungen am wenigsten nachgeben, sollten am Freitag positive Nachrichten von den russisch-ukrainischen Verhandlungen über einen Waffenstillstand kommen. Unterstützung dürfte die US-Devise auch von den Arbeitsmarktdaten erhalten, da diese die am Markt vorherrschende Meinung untermauerten, dass die US-Notenbank auf ihren Sitzungen im Mai und Juni Zinserhöhungen um jeweils 50 Basispunkte beschließen werde.

Der Euro zeigt sich derweil wenig beeindruckt von den Inflationsdaten aus der Eurozone. Die Verbraucherpreise stiegen im März zwar stärker als von Ökonomen prognostiziert, was den Markt aber nach an den vorigen Tagen veröffentlichten Verbraucherpreisdaten aus einzelnen Ländern, etwa Deutschland und Spanien, nicht mehr wirklich überraschte.

Staatsanleihen werden nach dem starken Arbeitsmarktbericht verkauft. Im Gegenzug steigen die Renditen. Dabei kommt es zu einer Inversion der Zinsstrukturkurve: Zweijährige Titel rentieren kurzzeitig höher als zehnjährige. Dieses Phänomen gilt als Vorbote einer Rezession, wenn auch mit einer Vorlaufzeit von etwa einem Jahr. Aktuell liegen die Renditen der beiden Laufzeiten gleichauf.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 34.746,15 +0,2% 67,80 -4,4%

S&P-500 4.541,99 +0,3% 11,58 -4,7%

Nasdaq-Comp. 14.289,78 +0,5% 69,27 -8,7%

Nasdaq-100 14.901,64 +0,4% 63,15 -8,7%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,45 +11,4 2,34 172,2

5 Jahre 2,59 +12,9 2,46 132,9

7 Jahre 2,55 +11,9 2,43 111,2

10 Jahre 2,45 +11,3 2,34 94,0

30 Jahre 2,55 +9,6 2,45 64,6

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:27 Uhr Do, 17:30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1041 -0,2% 1,1059 1,1100 -2,9%

EUR/JPY 135,77 +0,8% 135,29 134,82 +3,7%

EUR/CHF 1,0229 +0,1% 1,0208 1,0223 -1,4%

EUR/GBP 0,8430 +0,1% 0,8421 0,8445 +0,3%

USD/JPY 122,96 +1,0% 122,43 121,44 +6,8%

GBP/USD 1,3095 -0,3% 1,3136 1,3145 -3,2%

USD/CNH (Offshore) 6,3690 +0,2% 6,3603 6,3509 +0,2%

Bitcoin

BTC/USD 45.547,21 -0,5% 44.755,12 46.560,69 -1,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 99,88 100,28 -0,4% -0,40 +35,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.928,40 1.937,50 -0,5% -9,10 +5,4%

Silber (Spot) 24,59 24,80 -0,9% -0,21 +5,5%

Platin (Spot) 997,92 986,90 +1,1% +11,02 +2,8%

Kupfer-Future 4,72 4,75 -0,7% -0,04 +5,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/raz

(END) Dow Jones Newswires

April 01, 2022 09:53 ET (13:53 GMT)

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