29.05.2015 15:31:46
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MÄRKTE USA/Durststrecke an Wall Street dürfte anhalten
Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Die Durststrecke an der Wall Street dürfte sich zum Wochenschluss fortsetzen. Darauf deutet der Aktienterminmarkt hin, der sich aktuell etwas leichter präsentiert. Die in Europa erneut belastende Hängepartie um das griechische Schuldendrama wird nach Ansicht aus dem Handel auch an den US-Börsen nicht spurlos vorübergehen, zumal sich die negativen Konjunkturdaten in Griechenland häufen. Erstaunlich gelassen reagieren die US-Finanzmärkte auf die BIP-Revision zum ersten Quartal. Anders als in erster Lesung mit einem leichten Zuwachs gemeldet, ist die US-Volkswirtschaft im ersten Quartal geschrumpft - allerdings weniger kräftig als befürchtet.
Bei der Einordnung der Daten dürfte im Sitzungsverlauf wieder viel über Wetter gesprochen werden, denn der strenge Winter gilt als die Wachstumsbremse schlechthin. "Wie schon im Vorjahr erwarte ich eine kräftige Konjunkturerholung in den übrigen drei Quartalen des laufenden Jahres, was die Fed zu einer Zinsanhebung noch im Jahr 2015 ermutigen dürfte", sagt Marktstratege Craig Erlam von Oanda. Letztlich dürfte die Trendfindung an der Wall Street mal wieder an der leidigen Zinsfrage hängen. Die Spekulationen über den Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung in den USA seit der Finanzkrise beherrschen den Handel bereits seit geraumer Zeit.
"Wir sind nun in der merkwürdigen Phase, in der Anleger sich wundern, dass gute Nachrichten negativ aufgenommen werden. Es scheint für US-Aktien schwierig zu sein, aus der zuletzt ausgebildeten engen Handelsspanne auszubrechen", ergänzt Investmentstratege Wouter Sturkenboom von Russell Investments. Positive Konjunktursignale könnten die US-Notenbank animieren, mit der Zinswende schon bald Ernst zu machen. Im Sitzungsverlauf stehen weitere wichtige Daten zur Veröffentlichung, so dass die Spekulationen munter anhalten dürften.
Am Rentenmarkt stagnieren die Notierungen, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verharrt bei 2,13 Prozent. Der Dollar neigt zur Schwäche, was aber bereits vor den BIP-Daten zu beobachten war. Der Euro steigt trotz Griechenland-Unsicherheit Richtung 1,10 Dollar nach einem Tagestief von 1,0926. Zur Konjunktur in der Eurozone gibt es verhalten positive Nachrichten: In Italien hat sich die Wirtschaft im ersten Quartal etwas besser entwickelt als prognostiziert. Und ein überraschend starker Anstieg der Geldmenge in der Eurozone drängt Deflationsängste in den Hintergrund.
Der Goldpreis reagiert mit erhöhter Volatilität auf das US-BIP, der Preis pendelt sich aber mit 1.190 Dollar recht zügig knapp über Vorabendniveau ein.
Mehr Bewegung lässt sich am Rohölmarkt beobachten. Das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,8 Prozent auf 58,14 Dollar - getrieben vom schwachen Dollar und gesunkenen US-Vorräten. Laut Daten der US-Behörden vom Freitag sind die kommerziellen Ölbestände in den USA in der Vorwoche deutlicher als vorausgesagt gefallen. Anleger positionierten sich aber auch bereits für das am 5. Juni beginnende Treffen des Erdölkartells Opec, heißt es.
Unter den Einzelwerten steht einmal mehr das grassierende Übernahmefieber im Fokus. Laut New York Post will Intel den kleineren Halbleiterkontrahenten Altera für 15 Milliarden Dollar schlucken. Vorbörslich steigt der Intel-Kurs um 0,6 Prozent, der von Altera zieht um 6,3 Prozent an. Der Internetgigant Google präsentiert mit "Android Pay" einen mobilen Bezahldienstabwickler, der vor allem "Apple Pay" Konkurrenz machen soll. Anleger verteilen aber keine Vorschusslorbeeren, denn Google-Aktien verlieren 0,1 Prozent.
Unerwartet gut ausgefallene Quartalszahlen treiben die Aktie des Videospielevertreibers GameStop um 7,0 Prozent nach oben. Ulta Salon gewinnen 2,7 Prozent. Das Kosmetikunternehmen meldet höhere Umsätze in allen Geschäftsfeldern, die den Gewinn antreiben. Um 7,0 Prozent abwärts geht es dagegen für die Titel von Pacific Sunwear of California. Das Modeunternehmen sorgt mit einem unter den Analystenschätzungen liegenden Ausblick für Gewinn und Umsatz für Enttäuschung. Der Kurs des Softwareunternehmens Splunk kommt um 2,2 Prozent zurück - belastet von einer Verlustausweitung im zurückliegenden Quartal.
=== DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7.53 Uhr Do, 17.48 Uhr EUR/USD 1,0978 0,26% 1,0950 1,0911 EUR/JPY 136,09 0,32% 135,66 135,54 EUR/CHF 1,0325 -0,04% 1,0328 1,0318 USD/JPY 123,97 0,07% 123,89 124,22 GBP/USD 1,5272 -0,37% 1,5329 1,5287 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.comDJG/DJN/flf/smh
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May 29, 2015 09:00 ET (13:00 GMT)
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