30.12.2014 22:44:35
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MÄRKTE USA/Dow-Jones fällt in dünnem Handel unter 18.000 Punkte
Am vorletzten Handelstag des Jahres kam an der Wall Street kein rechter Schwung auf. Viele Börsianer blieben dem Parkett fern, ein paar Anleger nahmen Gewinne mit. Aus Asien und Europa kamen negative Vorgaben. Auf den dortigen Börsen lastete zum einen die ungewisse politische Zukunft Griechenlands, zum anderen weckte der drastische Verfall des Ölpreises Konjunkturskepsis und verunsicherte die Anleger.
Doch Marktteilnehmer winkten beim Thema Griechenland ab: "Was in Griechenland passiert, ist ein Problem speziell für dieses Land", sagte etwa David Lebovitz, Marktstratege bei J.P. Morgan Funds. Es bestehe nicht mehr dieselbe Ansteckungsgefahr wie zu Zeiten der Banken- und Schuldenkrise.
Der Dow-Jones-Index fiel um 0,3 Prozent auf 17.983 Punkte und schloss damit erstmals seit dem 22. Dezember wieder unter 18.000. Der S&P-500-Index büßte 0,5 Prozent ein. Der Nasdaq-Composite-Index verlor 0,6 Prozent. Wegen der verkürzten Handelswoche blieben die Umsätze an der Wall Street weiter dünn. 539 Millionen Aktien wurden umgesetzt nach 552 Millionen am Montag. Auf 1.341 (1.854) Kursgewinner kamen an der NYSE 1.836 (1.331) -verlierer, während 85 (83) Titel unverändert schlossen.
Damit nähert sich ein für die Wall Street gutes Jahr dem Ende. Der Dow-Jones-Index gewann gut 8 Prozent, der S&P-500 sogar über 12 Prozent. Eine gesundende Konjunktur und starke Unternehmensergebnisse halfen dem Markt ebenso wie die lockere Geldpolitik der US-Notenbank. Stärkster Sektor waren die Halbleiterwerte, die unter anderem von einem überraschenden PC-Boom profitierten. Intel führt den Dow mit plus 42 Prozent an. Fast genauso stark schnitt außerhalb des Dow die Apple-Aktie ab, die ihrem Ruf als Dauerläufer einmal mehr gerecht wurde. Der Transportsektor profitierte vom billigen Ölpreis, Pharmawerte waren mit Übernahmen und Übernahmefantasie gefragt. Dagegen ging es mit Energiewerten parallel zum Ölpreis abwärts.
Im übrigen richtet sich der Blick bereits ins neue Jahr, vor allem, was die beiden aktuellen Hauptthemen anlangt: Zinspolitik und Ölpreis. Dan Greenhaus vom New Yorker Broker BTIG sieht mit dem zu erwartenden Anziehen der Geldpolitik erhöhte Volatilität am Markt. "Wie die Märkte auf die erste Zinserhöhung seit 2006 reagieren werden, ist noch völlig unklar", warnt er.
Beim Ölpreis gab es am Dienstag eine leichte Entspannung. Nach den kräftigen Verlusten am Vortag ging es nun einen halben Dollar aufwärts. Das Barrel der US-Sorte WTI gewann 1 Prozent auf 54,12 Dollar. Anders als in Übersee hielten sich die Aktien der großen US-Ölkonzerne Exxon und Chevron recht gut. Sie lagen nur leicht im Minus. Für den Kurs von Civeo ging es dagegen steil um knapp 53 Prozent nach unten. Das Unternehmen, das Dienstleistungen rund um das Ölfördergeschäft anbietet, hat am Montag nach Börsenschluss eine Gewinnwarnung ausgegeben und die Dividende ausgesetzt.
Die Gewinnwarnung von Civeo könnte erst der Anfang gewesen sein. Die meisten Branchenvertreter seien noch nicht auf die Folgen einer länger dauernden Ölpreisschwäche vorbereitet und leugneten die daraus resultierenden Probleme, sagen die Analysten von Oppenheimer. Das könnte gefährlich werden, denn Wunschdenken sei keine Strategie. Falls der Ölpreis nicht wieder mindestens auf 70 Dollar je Barrel steige, werde die Branche ihre Investitionen im kommenden Jahr stärker als bislang geplant zurückfahren und wohl erstmals seit Jahren Personal abbauen müssen.
Am Anleihemarkt legten die Notierungen den dritten Tag in Folge zu. Im Gegenzug sank die Rendite zehnjähriger Treasurys um einen Basispunkte auf 2,19 Prozent. Teilnehmer sagten, die Unsicherheit um Griechenland habe etwas gestützt. Zudem sei zum Jahresende die Nachfrage durch Fonds gestiegen.
Der Goldpreis erholte sich von den Vortagesverlusten, knackte zwischenzeitlich die 1.200-Dollar-Marke, fiel dann aber auf 1.198 Dollar zurück, ein Plus von 1,3 Prozent. Damit verblieb das Edelmetall in der Spanne der vergangenen Wochen.
Am Devisenmarkt profitierte der Yen von seinem Ruf als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Für einen US-Dollar wurden rund 119,48 Yen gezahlt. Am Vortag kostete der Greenback im späten US-Handel noch 120,74 Yen. Der Euro notierte bei rund 1,2155 Dollar und damit wenig verändert.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.983,01 -0,31 -55,22 S&P-500 2.080,34 -0,49 -10,23 Nasdaq-Comp. 4.777,44 -0,61 -29,47 Nasdaq-100 4.282,35 -0,70 -30,30Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-jähr. 99 28/32 +1/32 0,692% -2,0Bp 1% 3-jähr. 99 22/32 +2/32 1,102% -2,2Bp 1 5/8% 5-jähr. 99 22/32 +4/32 1,687% -2,6Bp 2 1/8% 7-jähr. 100 26/32 +5/32 2,000% -2,3Bp 2 1/4% 10-jähr. 100 17/32 +5/32 2,191% -1,4Bp 3% 30-jähr. 104 27/32 +11/32 2,761% -1,6Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.24 Uhr Mo, 17.55 Uhr EUR/USD 1,2155 0,11% 1,2141 1,2181 EUR/JPY 145,31 -0,43% 145,94 146,86 EUR/CHF 1,2024 -0,06% 1,2031 1,2030 USD/JPY 119,55 -0,55% 120,22 120,57 GBP/USD 1,5555 0,27% 1,5512 1,5523 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz
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December 30, 2014 16:14 ET (21:14 GMT)
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