MÄRKTE USA/Die Party an der Wall Street geht in neue Runde

   NEW YORK (Dow Jones)--Die positive Stimmung an der Wall Street hält zu Wochenbeginn unvermindert an. Dow-Jones-Index, S&P-500 und die Nasdaq warten kurz nach Handelseröffnung mit frischen Allzeithochs auf. In sechs der vergangenen sieben Wochen hatte der marktbreite S&P-500 zugelegt. Zum Wochenschluss schloss der Index zwar hauchdünn im Minus, aber noch immer auf dem zweithöchsten Schlussstand aller Zeiten. Insofern zeigen sich Händler wenig überrascht über die neuen Bestmarken. Unterstützung kommt einmal mehr vom Ölmarkt, wo die Preise erneut kräftig zulegen. Kurz nach Handelseröffnung gewinnt der Dow-Jones-Index 0,4 Prozent auf 18.649 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite klettern um 0,3 bzw. 0,5 Prozent.

   Spätestens seit den schwachen Einzelhandelsdaten am vergangenen Freitag ist die leidige Zinsdebatte in den USA wieder voll entbrannt. Die Finanzmärkte preisen aktuell die Wahrscheinlichkeit einer US-Leitzinsanhebung im Dezember mit weniger als 45 Prozent ein. Ein September-Schritt gilt als praktisch ausgeschlossen. Diese Annahmen stützten übergeordnet den US-Aktienmarkt - trotz der hohen Bewertungen, heißt es im Handel. "Die Abhängigkeit von den Stimuli der Zentralbank ist weder gesund noch positiv, aber sie hält die Party am Laufen", sagt Marktstratege Alastair Winter von Daniel Stewart. Kurzfristig dürften sich die Kurse in einer Spanne bewegen. Bei der Entwicklung der Unternehmensergebnisse dürfte das Schlimmste überstanden sein, aber das Wachstum dürfte nicht viel Unterstützung für die Rally liefern.

Daten aus New York schwach Diese Annahme untermauern indes aktuelle Daten aus dem Großraum New York. Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes ist im August entgegen der Annahme einer Steigerung zurückgegangen. "Die erste Industriestimmung des laufenden Monats enttäuscht", heißt es aus dem Hause der Helaba. Allerdings liege der Index im Bereich des bisherigen Jahresdurchschnitts. Hoffnungen, dass die Konjunktur im zweiten Halbjahr wieder mehr Dynamik entfalte, würden allerdings nicht gestärkt.

   Der US-Dollar gerät im Nachklapp auf die schwachen Daten etwas unter Druck, der Euro steigt auf knapp unter 1,12 US-Dollar nach Wechselkursen um 1,1164 am Freitagabend. Der Goldpreis steigt mit dem nachgebenden Dollar und den Daten um 0,2 Prozent auf 1.340 Dollar verglichen zum Wochenschluss. Die Ölpreise bleiben nach der in Saudi-Arabien geäußerten Bereitschaft zur Mitwirkung an einer Stabilisierung des Erdölmarktes im Aufwind. Nun steht überdies auch Russland in Gesprächen mit Saudi-Arabien und anderen Ölproduzenten, um die Preise zu stabilisieren. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um weitere 1,5 Prozent auf 45,18 US-Dollar. Nach der Rally zum Wochenschluss kommen die Rentennotierungen etwas zurück, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen gewinnt zwei Basispunkte auf 1,54 Prozent.

   Unter den Einzelwerten stehen Apple im Blick. Die "Washington Post" berichtet, dass der Technologiekonzern wohl keine Bereiche in die USA zurückverlagern werde. Zu den Ambitionen in der Automobilindustrie hielt sich CEO Tim Cook gegenüber dem Blatt auffallend zurück. Der Kurs legt um 0,8 Prozent zu. Monsanto ziehen um 0,7 Prozent an. Der aktivistische Fonds Third Point hat 2 Millionen Aktien des Saatgutherstellers erworben. Nach Ansicht von Beobachtern könnte damit der Druck auf das Monsanto-Management steigen, das mehrfach abgelehnte Übernahmeangebot von Bayer anzunehmen.

Übernahmen beschäftigen Börsianer Das Immobilienunternehmen Mid-America Apartment (MAA) Communities bestätigt die Übernahmepläne für Post Properties Inc mit einem Transaktionsvolumen von 4 Milliarden US-Dollar. MAA geben 5,7 Prozent nach, Post Properties ziehen über 8 Prozent an. Der Mischkonzern Honeywell International nähert sich einer Übernahme von JDA Software Group. Die Transaktion bewertete den Softwarehersteller inklusive Schulden mit rund 3 Milliarden Dollar, wie eine informierte Person sagt. Die Honeywell-Titel zeigen sich mit einem Aufschlag von 0,3 Prozent. Und noch eine Transaktion beschäftigt die Börsianer: Der Wasseraufbereiter Xylem will den Messtechnikanbieter Sensus für rund 1,7 Milliarden Dollar schlucken. Xylem klettern um 2,9 Prozent. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.648,31 0,39 71,84 7,02 S&P-500 2.190,45 0,29 6,40 7,17 Nasdaq-Comp. 5.256,48 0,45 23,59 4,97 Nasdaq-100 4.826,04 0,39 18,96 5,07

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.00 Uhr Fr, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,1193 +0,28% 1,1161 1,1176 +3,1% EUR/JPY 113,1785 +0,12% 113,0377 112,95 -24,8% EUR/CHF 1,0899 +0,10% 1,0888 1,0879 +0,2% EUR/GBP 0,8694 +0,60% 0,8635 1,1574 +18,1% USD/JPY 101,12 -0,15% 101,27 101,05 -13,9% GBP/USD 1,2873 -0,42% 1,2927 1,2934 -12,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,20 44,49 +1,6% 0,71 +6,6% Brent/ICE 47,82 46,97 +1,8% 0,85 +10,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.339,82 1.336,26 +0,3% +3,56 +26,3% Silber (Spot) 19,80 19,71 +0,5% +0,09 +43,3% Platin (Spot) 1.115,90 1.123,90 -0,7% -8,00 +25,2% Kupfer-Future 2,14 2,14 +0,2% +0,00 -0,3% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/flf/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   August 15, 2016 10:05 ET (14:05 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 05 AM EDT 08-15-16