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01.06.2020 15:51:43

MÄRKTE USA/China-Spannungen und Unruhen belasten Wall Street

NEW YORK (Dow Jones)--Im Konflikt um die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong wird der Ton zwischen den USA und China ruppiger. Als Reaktion auf die Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump wegen Pekings Griffs nach Hongkong hat China mit Vergeltungsmaßnahmen gedroht. "Jegliche Worte und Taten, welche den Interessen Chinas schaden, werden auf Gegenmaßnahmen von chinesischer Seite stoßen", sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Zhao Lijian. Welche konkreten Gegenmaßnahmen Peking ergreifen könnte, sagte der Sprecher zunächst aber nicht. Allerdings gibt es Berichte, wonach chinesische Regierungsvertreter Agrarunternehmen aufgefordert haben sollen, den Import von US-Agrargütern auszusetzen.

"Sollte es stimmen, dass China weniger Sojabohnen in den USA erwerben will, steigen die Chancen einer Eskalation des Konflikts mit den USA", sagt Marktstrategin Seema Shah von Principal Global Investors. Das pekingtreue Regionalparlament in Hongkong hatte zuletzt die Pläne der chinesischen Zentralregierung für ein umstrittenes Sicherheitsgesetz für die Finanzmetropole gebilligt. Das Gesetz wird nach Ansicht von Kritikern die Bürgerrechte in der Sonderverwaltungszone massiv beschneiden. Im frühen Handel verliert der Dow-Jones-Index 0,2 Prozent auf 25.344 Punkte, der S&P-500 zeigt sich unverändert, während der Nasdaq-Composite 0,2 Prozent zulegt.

Unruhen kritisch beäugt

Gegen eine positive Stimmung an der Wall Street sprechen auch die sich ausweitenden gewalttätigen Unruhen in den USA. Sollten sich die Proteste weiter ausbreiten, bedeutete dies einen weiteren Schlag für die ohnehin durch die Coronakrise gebeutelte US-Konjunktur, heißt es im Handel. "Die unmittelbaren Auswirkungen auf die Wirtschaft sind eher gering - jedenfalls bislang. Aber gerade als sich die Menschen nach Corona wieder auf die Straße trauen, sind die Proteste vielleicht zu viel und sie ziehen sich wieder zurück", sagt Ökonom Mark Zandi von Moody's Analytics. Experten warnen, die Unruhen könnten das Verbrauchervertrauen und damit den Konsum weiter belasten. Zudem könnten die Neuinfektionen mit Covid-19 wieder steigen.

Am Devisenmarkt gibt der US-Dollar etwas nach, der ICE-Dollarindex verliert 0,2 Prozent. Die Dollarschwäche und die steigenden Spannungen zwischen den USA und China stützen den Goldpreis. Die Feinunze verteuert sich um 0,2 Prozent auf 1.733 US-Dollar. Am US-Rentenmarkt fallen die Notierungen und zeigen damit, dass Anleger nicht sehr besorgt sind. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 1,8 Basispunkte auf 0,67 Prozent. Rentenhändler verweisen auf in Asien positiv aufgenommene Daten aus China, die allerdings eher Licht und Schatten zeigen. Allerdings stehen mit dem ISM-Index zum verarbeitenden Gewerbe für Mai noch wichtige US-Konjunkturdaten auf der Agenda, die den US-Anleihenmarkt bewegen könnten.

Am Erdölmarkt fallen die Preise. Während sich das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI um 2,8 Prozent auf 34,50 Dollar verbilligt, gibt der Preis für die global gehandelte Sorte Brent 1,2 Prozent auf 38,38 Dollar nach. Ein neuer Handelskonflikt zwischen den USA und China könnte die Nachfrage dämpfen, heißt es. Laut Berichten sollen sich das Erdölkartell Opec und Russland auf einen Kompromiss zur Verlängerungen der Förderbegrenzungen annähern, um die Ölpreise zu stützen. Die Opec und ihre Verbündeten könnten schon am 4. Juni zur Beratungen zusammenkommen, ursprünglich war ein späterer Termin genannt worden.

Der US-Spielebetreiber Zynga übernimmt den Videospielentwickler Peak mit Sitz in Istanbul für 1,8 Milliarden US-Dollar. Der Deal soll dabei helfen, die aktive Nutzerbasis und das Live-Geschäft der Zynga Inc zu stärken. Der Aktienkurs gewinnt an der Nasdaq 2,7 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 25.255,15 -0,50 -127,96 -11,50

S&P-500 3.035,56 -0,29 -8,75 -6,04

Nasdaq-Comp. 9.479,66 -0,11 -10,21 5,65

Nasdaq-100 9.536,86 -0,20 -18,66 9,20

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,17 1,2 0,16 -103,4

5 Jahre 0,31 1,0 0,30 -161,1

7 Jahre 0,51 0,2 0,51 -173,6

10 Jahre 0,67 1,6 0,66 -177,1

30 Jahre 1,46 5,1 1,41 -160,5

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9:09h Fr, 17:14 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1117 +0,03% 1,1143 1,1106 -0,9%

EUR/JPY 119,79 +0,08% 119,90 119,67 -1,7%

EUR/CHF 1,0695 +0,09% 1,0697 1,0688 -1,5%

EUR/GBP 0,8956 -0,53% 0,8981 0,9005 +5,8%

USD/JPY 107,74 +0,03% 107,59 107,78 -1,0%

GBP/USD 1,2413 +0,57% 1,2407 1,2332 -6,3%

USD/CNH (Offshore) 7,1450 +0,14% 7,1309 7,1655 +2,6%

Bitcoin

BTC/USD 9.558,01 +1,03% 9.543,51 9.425,26 +32,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 34,46 35,49 -2,9% -1,03 -41,5%

Brent/ICE 37,35 37,84 -1,3% -0,49 -40,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.734,67 1.729,40 +0,3% +5,27 +14,3%

Silber (Spot) 18,14 17,85 +1,6% +0,29 +1,6%

Platin (Spot) 842,10 836,10 +0,7% +6,00 -12,7%

Kupfer-Future 2,43 2,43 +0,3% +0,01 -13,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/err

(END) Dow Jones Newswires

June 01, 2020 09:51 ET (13:51 GMT)

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