27.05.2015 15:34:47
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MÄRKTE USA/Bullen trauen sich zaghaft aus der Deckung
Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)-- Nachdem am Vortag angestachelt von Zinserhöhungsspekulationen die Bären das Zepter an der Wall Street geschwungen haben, trauen sich nun die ersten Bullen wieder vorsichtig an den Markt. Allerdings glauben Händler nicht, dass letztere das Kommando am Mittwoch übernehmen werden. Denn die sich am Aktienterminmarkt andeutenden Aufschläge am Kassamarkt dürften äußerst bescheiden ausfallen. Von einer durchgreifenden Erholung von den Vortagesverlusten könne daher bis auf Weiteres keine Rede sein, heißt es im Handel.
Der Dow-Jones-Index hatte den höchsten Tagesverlust seit Ende April verbucht. Auffallend sei dabei gewesen, dass die Kurseinbußen bei kleineren Unternehmen - wie zum Beispiel aus dem Technologiesektor - höher ausgefallen seien als am Gesamtmarkt. Diese Titel korrelierten stärker mit der makroökonomischen Entwicklung in den USA, heißt es im Handel.
"Wegen des Ausbleibens frischer Schlagzeilen aus dem Kreise der Fed-Vertreter oder auch aus Griechenland könnten wir heute eine moderate Erholung vom gestrigen Ausverkauf erleben. Allerdings dürfte sich der Handel zunächst in einer engen Spanne bewegen, weil Anleger auf neue Impulse warten", sagt Marktanalyst Craig Erlam von Oanda. Als Impulsgeber fällt die Konjunkturagenda zur Wochenmitte aus, denn anders als am Vortag ist diese gähnend leer. Dagegen beschäftigt Anleger - auch in den USA - das leidige Thema Griechenland weiter, heißt es mit Blick auf die anstehenden Zahlungstermine in der kommenden Woche.
Dennoch ist der vermeintlich sichere Hafen nicht sonderlich gefragt, die Notierungen für US-Staatsanleihen sinken moderat. Die Rendite zehnjähriger Titel zieht um knapp zwei Basispunkte auf 2,15 Prozent an.
Der Dollar setzt seine "Zinsrally" des Vortages unvermindert fort und drückt den Euro auf 1,0836 Dollar nach einem Tageshoch von 1,0935. Bereits am Dienstag hatten Spekulationen, die US-Notenbank könnte angesichts überraschend gut gelaunter Verbraucher mit Zinserhöhungen schon bald Ernst machen, den Greenback befeuert.
Die Dollarstärke drückt den Goldpreis auf 1.186 Dollar, nachdem für die Feinunze am Vortag in der Spitze noch über 1.207 Dollar bezahlt wurden. Die Spekulation auf bald steigende US-Zinsen belastet Euro und Gold gleichermaßen. Die Ölpreise stagnieren indes weitgehend.
Unter den Einzelaktien stehen zwei bekannte Konsumwerte im Fokus. Dank besser als befürchtet ausgefallener Erstquartalszahlen von Tiffany legt die Aktie vorbörslich um 7,2 Prozent zu. Vor allem das Europageschäft des Nobeljuweliers florierte. Die Aktien von Michael Kors brechen dagegen um 13,8 Prozent ein. Den Grund haben Händler schnell gefunden, denn der Modeaccessoire-Anbieter verbuchte im vierten Quartal einen seltenen Umsatzrückgang.
Ein über den Analystenerwartungen liegender Umsatzausblick treibt den Kurs des Festplattenrekorderherstellers TiVo um 3,8 Prozent nach oben. Dagegen geht es für Workday um 8,2 Prozent abwärts. Hier scheint Anlegern gut offenbar nicht gut genug zu sein, denn das auf den Personalbereich spezialisierte Cloud-Softwareunternehmen übertraf mit dem bereinigten Quartalsergebnis ebenso die Erwartungen wie mit dem Umsatz. Allerdings schreibt das Unternehmen rote Zahlen. Hormel Foods gewinnen 4,4 Prozent, das Unternehmen schluckt Applegate Farms für 775 Millionen Dollar.
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May 27, 2015 09:04 ET (13:04 GMT)
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