06.07.2016 16:10:46
|
MÄRKTE USA/Brexit-Sorgen belasten weiterhin die Wall Street
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Die anhaltenden Brexit-Sorgen drücken auch zur Wochenmitte die Aktienkurse an der Wall Street ins Minus. "Die Besorgnis über die Brexit-Auswirkungen und die Einflüsse auf das globale Wirtschaftswachstum bestimmen weiter das Geschehen und sorgen für eine anhaltende Flucht in die sicheren Häfen", sagt Analyst Richard Perry von Hantec Markets. "Mit dem Fall der Rendite zehnjähriger US-Anleihen unter die Marke von 1,40 Prozent ist zusätzlicher Druck für den Aktienmarkt aufgekommen", ergänzt der Teilnehmer. Am Vortag war die Rendite für Titel dieser Laufzeit mit 1,37 Prozent erstmals unter diese Marke gerutscht. Mit aktuell 1,36 Prozent geht es weiter nach unten.
Der Dow-Jones-Index verliert kurz nach der Eröffnung 0,3 Prozent auf 17.787 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,4 Prozent nach unten und der Nasdaq-Composite verliert 0,5 Prozent.
Die vorbörslich veröffentlichten Daten zur US-Handelsbilanz haben keinen Einfluss auf das Geschehen. Das Defizit war im Mai leicht höher als prognostiziert. Der Anstieg von 10,1 Prozent zum Vormonat war zudem der stärkste seit August 2015. Ob von dem kurz nach dem Handelsstart anstehenden Einkaufsmanagerindex für den Servicebereich und dem ISM-Index für den Dienstleistungssektor, beide für Juni, Impulse ausgehen werden bleibt abzuwarten, da diese jeweils vor dem Brexit erhoben wurden.
Auch der Einfluss des Protokolls der Sitzung der US-Notenbank von Mitte Juni dürfte begrenzt bleiben. "Das Protokoll ist diesmal wohl eher etwas für historisch interessierte Anleger und nicht so sehr für Anleger die im Hier und Jetzt leben", sagt Analyst Chris Beauchamp von IG. Erst am Vortag hatte der Präsident der Federal Reserve von New York, William Dudley, die Ansicht vertreten, dass der Ausblick auf die US-Geldpolitik derzeit besonders schwierig sei. Dies gelte vor allem mit Blick auf den Brexit.
Gold auf Zweijahreshoch - Pfund stabilisiert sich etwas Weiterhin gesucht ist Gold, das sich dem wichtigen technischen Widerstand bei 1.380 Dollar annähert und auf den höchsten Stand seit zwei Jahren geklettert ist. Aktuell kostet die Feinunze 1.365 Dollar, ein Plus von 0,4 Prozent.
Am Devisenmarkt macht der als Fluchtwährung bekannte Yen weiter Boden gut. So ist der Dollar nun auch unter die Marke von 101 Yen gerutscht. Dagegen hat das britische Pfund mit 1,2797 Dollar erneut den tiefsten Stand seit 31 Jahren markiert. Anschließend kam es allerdings zu einer leichten Erholung, die das Pfund aktuell auf 1,2962 Dollar führt. Unmittelbar vor dem Brexit-Votum hatte die britische Devise allerdings noch bei 1,50 Dollar gelegen. Das Pfund könnte dennoch im Laufe dieser Woche bis auf die Marke von 1,25 Dollar zurückfallen, so Devisen-Analyst Boris Schlossberg von BK Asset Management.
Die Ölpreise setzten ihre Talfahrt ebenfalls fort, wenn auch mit gedrosseltem Tempo. "Die Sorgen bezüglich des Brexits für die Weltkonjunktur und die zunehmenden Spannungen im italienischen Bankensektor sorgen weltweit für eine erhöhte Risikoaversion", merken die Analysten von JBC Energy mit Blick auf die Ölpreise an. Zudem seien die Blicke auch schon auf die wöchentlichen US-Rohöllagerdaten am Donnerstag gerichtet, die den siebten Rückgang in Folge verzeichnen dürften. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostet 46,30 Dollar, ein Minus von 0,6 Prozent. Brent fällt um 0,7 Prozent auf 47,64 Dollar.
Medivation nun doch offen für eine Übernahme Bei den Einzelwerten stehen die Aktien von Medivation im Fokus, nachdem die US-Biotechnologiefirma einer Übernahme offensichtlich nun doch nicht mehr abgeneigt ist. Die Gesellschaft habe vertrauliche Vereinbarungen mit diversen Interessenten getroffen, berichteten mit den Vorgängen vertraute Personen. Außer dem Pharmakonzern Sanofi, der schon einige Zeit um Medivation buhlt, sollen auch Pfizer und Celgene die vertraulichen Dokumente unterschrieben haben. Die Medivation-Aktie gewinnt 1,3 Prozent.
Für die Netflix-Aktie geht es um 2,7 Prozent nach unten. Die Analysten von Jefferies haben die Titel auf "Underperform" von "Hold" nach unten genommen. Zudem hat die Credit Suisse sich zum US-Luftfahrtsektor geäußert. So wurden die Aktien von American Airlines auf "Underperform" von "Outperform" gesenkt und United Continental auf "Neutral" von "Ouperform" nach unten genommen. United Continental fallen um 3,4 Prozent und American Airlines geben um 4 Prozent nach.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.786,79 -0,30 -53,83 2,08 S&P-500 2.080,62 -0,38 -7,93 1,79 Nasdaq-Comp. 4.799,19 -0,49 -23,72 -4,16 Nasdaq-100 4.388,88 -0,50 -21,87 -4,45DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.17 Uhr Di, 17.16 Uhr % YTD EUR/USD 1,1077 +0,22% 1,1052 1,1103 +2,0% EUR/JPY 111,7866 +0,13% 111,6429 112,85 -24,5% EUR/CHF 1,0810 -0,03% 1,0814 1,0819 -0,6% EUR/GBP 0,8546 +0,57% 0,8562 1,1749 +16,1% USD/JPY 100,86 -0,13% 101,00 101,64 -14,1% GBP/USD 1,2962 +0,41% 1,2908 1,3043 -12,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,30 46,60 -0,6% -0,30 +10,6% Brent/ICE 47,64 47,96 -0,7% -0,32 +11,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.365,55 1.360,00 +0,4% +5,55 +28,7% Silber (Spot) 19,90 19,98 -0,4% -0,08 +44,0% Platin (Spot) 1.070,60 1.073,50 -0,3% -2,90 +20,1% Kupfer-Future 2,14 2,18 -1,7% -0,04 -0,3% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/raz
(END) Dow Jones Newswires
July 06, 2016 09:39 ET (13:39 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 39 AM EDT 07-06-16
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Medivation IncShsmehr Nachrichten
Keine Nachrichten verfügbar. |
Analysen zu Medivation IncShsmehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
American Airlines Inc | 17,74 | 0,48% | |
Netflix Inc. | 921,40 | 10,81% | |
United Airlines Holdings Inc Registered Shs | 105,04 | 0,27% |