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13.06.2016 15:40:48

MÄRKTE USA/Brexit-Sorge belastet weiter - Microsoft kauft Linkedin

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Die anhaltende Suche der Investoren nach Sicherheit dürfte auch zu Wochenbeginn für nachgebende Aktienkurse an der Wall Street sorgen. Das am 23. Juni anstehende Referendum über die EU-Zugehörigkeit Großbritanniens treibt die Anleger weiter in die "sicheren Häfen" Anleihen, Gold und Yen. "Die Nervosität nimmt weiter zu", sagt ein Händler. Jüngste Umfragen in Großbritannien zeigen ein zunehmendes Momentum der Befürworter eines "Brexit". Es deutet insgesamt aber alles auf einen knappen Ausgang des Referendums hin. Mit der Übernahme des Karrierenetzwerks LinkedIn durch den Softwaregiganten Microsoft elektrisiert aber auch ein mikroökonomisches Thema die Börsianer.

   Dazu kommen die in dieser Woche anstehenden Sitzungen der US-Notenbank und der Bank of Japan, die für Zurückhaltung sorgen. Allerdings dürfte die Fed unmittelbar vor der "Brexit"-Abstimmung keine weitere Zinserhöhung vornehmen, sind sich Analysten sicher. Denn ein EU-Austritt Großbritanniens könnte heftige Schockwellen an den Märkten auslösen - nicht nur am weltweiten Finanzsystem, auch für die globale Wirtschaft, einschließlich der USA, dürften die Effekte spürbar sein.

   US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen hatte in ihrer jüngsten Rede explizit auf die Gefahren eines "Brexits" hingewiesen. Zudem dürften die Währungshüter den nächsten US-Arbeitsmarktbericht abwarten, nachdem der Stellenzuwachs im Mai enttäuscht hatte. Der Future auf den S&P-500 verliert aktuell 0,3 Prozent, hält sich damit aber besser als die europäischen Aktienmärkte und die in Asien verzeichneten Verluste.

   Wichtige US-Konjunkturdaten stehen am Montag nicht auf der Agenda. Allerdings folgen im weiteren Verlauf der Woche mit den Einzelhandelsumsätzen, den Erzeugerpreisen, der Industrieproduktion und den Verbraucherpreisen, allesamt für den Monat Mai, wichtige Daten.

Microsoft übernimmt Linkedin Eine milliardenschwere Übernahme lenkt zu Wochenbeginn etwas von den "Brexit"-Sorgen ab. Microsoft übernimmt das soziale Netzwerk Linkedin. Mit einem Gebot von 196 Dollar je Linkedin-Aktie hat der Deal ein Volumen von 26,5 Milliarden Dollar. Die geplante Übernahme soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden, die Marke Linkedin soll dabei unabhängig erhalten bleiben, teilte Microsoft mit. Linkedin schießen vorbörslich um gut 48 Prozent auf 194,47 Dollar nach oben, nach einem Schlusskurs von 131,08 Dollar am Freitag. Im Fahrwasser legt die Twitter-Aktie um 4,5 Prozent zu. Dagegen verlieren Microsoft vor der Startglocke 0,4 Prozent.

Gold, Yen und Anleihen weiter gesucht Die Suche der verunsicherten Anleger nach Sicherheit treibt den Goldpreis, die Anleihen und auch den Yen immer weiter nach oben. Aktuell liegt der Preis für die Feinunze mit einem Aufschlag von 0,9 Prozent bei 1.286 Dollar und damit dem höchsten Stand seit Anfang Mai. Die Ölpreise geben leicht nach. Ein Fass der US-Sorte WTI kostet mit 48,36 Dollar 1,5 Prozent weniger als zu US-Settlement am Freitag.

   Der Yen zieht auf breiter Front an und markiert zum Euro und zum britischen Pfund Dreijahreshochs. Das britische Pfund könnte in dieser Woche unter die Marke von 1,40 Dollar rutschen, heißt es von der ING. Weiter übe die andauernde Unsicherheit über den Ausgang des Referendums zur EU-Zugehörigkeit Großbritanniens Druck auf die Devise aus. Dazu kämen eine ganze Reihe wichtiger Konjunkturdaten aus dem Vereinigten Köngreich im Wochenverlauf. Aktuell liegt der Pfund-Kurs 1,4170 Dollar.

   Auch Anleihen bleiben global weiter auf dem Kaufzettel der Investoren. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen ist zu Wochenbeginn erneut auf ein Rekordtief gefallen und liegt mit 0,018 Prozent nur noch knapp über der Nulllinie. Analysten rechnen schon kurfzfristig mit einem Fall der Rendite in negatives Terrain. Die Rendite zehnjähriger japanischer Papiere rutschte zu Wochenbeginn auf ein Rekordtief von minus 0,165 Prozent ab.

   Und auch die Rendite der zehnjährigen US-Anleihen gibt weiter nach. Aktuell liegt sie bei 1,62 Prozent. "Sollte es zu einem Brexit kommen, dann ist ein Fall der Rendite auf das Rekordtief bei 1,39 Prozent nicht auszuschließen", heißt es von den Analysten der DBS. Allerdings seien die Umfragen zur weiteren Mitgliedschaft Großbritanniens in der EU "hoch volatil", so die Experten.

Symantec und Apple im Fokus Bei den Einzelwerten dürften zudem Symantec im Blickpunkt stehen. Der US-Anbieter von Sicherheitssoftware übernimmt den Wettbewerber Blue Coat Systems Inc für 4,65 Milliarden US-Dollar, wie in der Nacht zum Montag bekannt wurde. Vorbörslich legt die Symantec-Aktie um 3,5 Prozent zu.

   Daneben richten sich die Blicke der Anleger auf den Entwicklergipfel Worldwide Developers Conference von Apple. Nachdem der Konzern seinen ersten Umsatzrückgang seit 13 Jahren verzeichnet hat, fragen sich viele Beobachter nun, ob Apple überhaupt noch wachsen kann. Vor diesem Hintergrund werde mit Spannung auf mögliche neue Produkte und Updates des technologiekonzerns gewartet, heißt es. Die Apple-Aktie verliert vorbörslich 0,7 Prozent.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.55 Uhr Fr, 17.50 Uhr % YTD EUR/USD 1,1256 +0,05% 1,1250 1,1279 +3,6% EUR/JPY 119,31 +0,20% 119,07 120,72 -6,4% EUR/CHF 1,0882 +0,28% 1,0851 1,0869 +0,0% GBP/EUR 1,2589 -0,25% 1,2621 1,2721 -7,3% USD/JPY 106,02 +0,16% 105,85 107,02 -9,7% GBP/USD 1,4170 -0,19% 1,4197 1,4346 -3,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,45 49,07 -1,3% -0,62 +17,2% Brent/ICE 49,89 50,54 -1,3% -0,65 +18,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.285,72 1.273,77 +0,9% +11,95 +21,2% Silber (Spot) 17,37 17,33 +0,2% +0,04 +25,7% Platin (Spot) 996,70 991,85 +0,5% +4,85 +11,8% Kupfer-Future 2,04 2,03 +0,3% +0,01 -5,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/ros/flf

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   June 13, 2016 09:09 ET (13:09 GMT)

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