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29.06.2017 22:15:47

MÄRKTE USA/Börsen unter Druck - Banken nach Stresstest gesucht

-1 of 2- 29 Jun 2017 20:12:00 UTC  DJ MÄRKTE USA/Börsen unter Druck - Banken nach Stresstest gesucht

   NEW YORK (Dow Jones)--Ein neuerlicher Ausverkauf bei Technologiewerten hat die US-Börsen am Donnerstag tief in negatives Terrain gezogen. Die Erleichterung über das Ergebnis des Bankenstresstests verpuffte darüber. Allerdings verringerten die Kurse ihre Verluste im späten Handel etwas, als US-Finanzminister Mnuchin seine Entschlossenheit bekräftigte, die geplante Steuerreform noch in diesem Jahr durchzusetzen. Zweifel an den von US-Präsident Trump im Wahlkampf versprochenen Reformen hatten die Stimmung an den US-Finanzmärkten in den zurückliegenden Wochen immer wieder gedämpft.

   Der Dow-Jones-Index fiel um 0,8 Prozent auf 21.287 Punkte. Der S&P-500 verlor 0,9 Prozent. Besonders heftige Verluste verzeichneten Technologiewerte. Der Nasdaq-Composite verbuchte ein Minus von 1,4 Prozent. Umgesetzt wurden 948 (Mittwoch: 854) Millionen Aktien. Den 902 Kursgewinnern stand eine Übermacht von 2.104 -verlierern gegenüber, während 91 Titel unverändert schlossen.

   Bankenwerte stemmten sich gegen den negativen Trend, auch wenn sie sich der allgemeinen Risikoaversion nicht ganz entziehen konnten und bis zum Handelsende einen großen Teil ihrer Kursgewinner abgeben mussten. Der Sektor profitierte davon, dass die großen US-Banken auch den zweiten Teil des jüngsten Stresstests bestanden hatten. Die US-Notenbank hatte am Vorabend die Pläne für die Ausschüttungen an ihre Aktionäre genehmigt. Die Regulierer halten die Institute also inzwischen für gesund genug, dass sie kein Kapital mehr horten müssen - und es in einigen Fällen auch wieder an ihre Investoren zurückgeben können. Die US-Notenbank genehmigte erstmals die Kapitalausschüttungspläne aller 34 getesteten Banken, seit die Überprüfungen im Jahr 2011 begannen.

   Einige Banken reagierten prompt. Die Bank of America hob ihre Dividende um 60 Prozent an, und die Citigroup will 19 Milliarden Dollar an ihre Eigentümer ausschütten, indem sie für 15,6 Milliarden Dollar Aktien zurückkauft und zudem die Dividende verdoppelt. Die Banken gelten aber auch als Gewinner der steiler werdenden Zinskurve, weil die Margen im Zinsgeschäft damit zunehmen.

   Im Dow-Jones-Index führten JP Morgan mit einem Plus von 1,5 Prozent und Goldman Sachs mit einem Kursaufschlag von 0,5 Prozent die Gewinnerliste an. Die Aktie der Citigroup legte um 2,8 Prozent zu, die Papiere der Bank of America stiegen um 1,8 Prozent und für die Aktien von Morgan Stanley ging es um 1,0 Prozent nach oben.

   Die Technologieunternehmen gelten dagegen als eher negativ mit dem Zinsniveau korreliert, außerdem gibt es seit einigen Wochen Befürchtungen, die Kurse im Segment der Technologieaktien könnten zu weit nach oben gelaufen sein. Im Dow verloren Apple, Cisco, Intel und Microsoft zwischen 1,5 und 2,1 Prozent.

   Die vor der Eröffnung veröffentlichten US-Konjunkturdaten zeigten ein gemischtes Bild. So fiel die Zahl der wöchentlichen Erstanträge etwas höher aus als prognostiziert, gleichwohl liegen diese weiter auf einem historisch außergewöhnlich niedrigen Niveau. Das US-Bruttoinlandsprodukt ist im ersten Quartal in der dritten Lesung mit einer Jahresrate von 1,4 Prozent gewachsen. Ökonomen hatten mit einer Bestätigung des vorangegangenen Wertes aus der zweiten Veröffentlichung von 1,2 Prozent gerechnet. "Einen nachhaltigen Effekt wird das aber nicht haben", sagt ein Marktteilnehmer. Der Markt sorge sich derzeit eher um das Wachstum im zweiten Quartal.

Euro klettert auf höchsten Stand seit einem Jahr Die Aufwärtsbewegung des Euro nahm am Donnerstag noch einmal Fahrt auf. In der Spitze kletterte die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1445 Dollar und damit den höchsten Stand seit einem Jahr. Händler verwiesen auf gute Konjunkturdaten: In der Eurozone habe sich zuletzt sowohl die Verbraucherstimmung als auch das Geschäftsklima weiter verbessert. "Damit unterstützen die Daten die These von der bevorstehenden Zinswende", sagte ein Händler. Im späten US-Handel notierte der Euro in der Nähe seines Tageshochs.

   Der Goldpreis legte dagegen nach den Gewinnen der vergangenen Tage den Rückwärtsgang ein, obwohl die Kursverluste an den Aktienmärkten und der schwächere Dollar eigentlich für das Edelmetall sprachen. Der Preis für die Feinunze fiel zum Settlement um 0,3 Prozent auf 1.245,80 Dollar. Nicht zuletzt die zunehmend positiven Aussichten für das globale Wachstum drückten auf den Preis für den "sicheren Hafen" Gold, so ein Teilnehmer. Zudem deuteten die jüngsten Aussagen der EZB, der Bank of England und der Bank of Canada auf ein baldiges Ende der ultralockeren Geldpolitik hin, worauf an den Anleihemärkten die Renditen stiegen. Steigende Zinsen sind negativ für das zinslos gehaltene Gold.

   Für die Ölpreise ging es nur anfangs deutlicher nach oben. Der jüngste Rückgang der US-Förderung nährte die Hoffnungen am Markt, dass die Preise nach der monatelangen Talfahrt nun einen Boden gefunden haben könnten. "Die niedrigen Preise schlagen jetzt auf die Förderung durch und wir gehen davon aus, dass diese im Jahresverlauf weiter zurückgeht", sagte Ökonom Barnabas Gan von OCBC. Andere Beobachter vermuteten jedoch, dass der Produktionsrückgang nur eine vorübergehende Folge von Sturmschäden sein könnte. Letztlich griff die Risikoaversion auch auf die Akteure am Ölmarkt über. Eine Rolle dürfte dabei auch eine Studie der Societe Generale gespielt haben: Die Analysten vermuten, dass es länger dauern wird als bislang erwartet, bis die Ölmärkte wieder im Gleichgewicht sind. Sie haben daher ihre Preisprognosen deutlich gesenkt. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI legte zum Settlement noch um 0,2 Prozent auf 44,93 Dollar zu, für Brent schloss 0,2 Prozent höher bei 47,42 Dollar.

   Weiter abwärts ging es für die Kurse der US-Anleihen, auch wenn diese ihre Abgaben im Verlauf verringerten, als sich die Talfahrt der Aktienmärkte beschleunigte. Nach den widersprüchlichen Aussagen der EZB gehe der Markt nun von einer Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank in näherer Zukunft aus, so ein Händler. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen legte um 4 Basispunkte auf 2,27 Prozent zu.

Fusion zwischen Walgreens und Rite Aid geplatzt - Nun kleinerer Deal Die amerikanischen Apotheken- und Drogerieketten Walgreens und Rite Aid haben ihre Übernahmevereinbarung im Volumen von ursprünglich 9,4 Milliarden Dollar abgesagt. Die Konzerne haben sich stattdessen auf eine andere Lösung geeinigt. Walgreens wird mit 2.186 Zweigstellen knapp die Hälfte der Rite-Aid-Filialen für 5,1 Milliarden Dollar übernehmen. Wie Rite Aid mitteilte, hat die zuständige Behörde FTC den Unternehmen signalisiert, dass sie ihre Genehmigung verweigern würde. Das Scheitern der Komplettübernahme hatte sich aber schon vorher angedeutet. Die Kartellbehörden sorgten sich, dass ein so großer Konzern zu viel Einfluss bei Verhandlungen über Krankenkassenprogramme von Unternehmen oder staatlichen Stellen haben könnte. Die Aktie von Rite Aid brach um 26,5 Prozent ein, Walgreens stiegen dagegen um 1,7 Prozent.

   Als Flop erwies sich der Börsengang von Blue Apron. Die Aktien des Anbieters von Kochboxen waren zum Preis von 10 Dollar und damit am unteren Ende der schon auf 10 bis 11 Dollar gesenkten Angebotsspanne ausgegeben worden. Ursprünglich war eine Spanne von 15 bis 17 Dollar angepeilt worden. Zwar stiegen die Titel an ihrem ersten Handelstag in der Spitze bis auf 11,00 Dollar, zur Schlussglocke notierten sie aber wieder bei 10,00 Dollar.

   Nach Handelsende sollte noch Nike die Ergebnisse für das vierte Quartal veröffentlichen. Der Adidas-Konkurrent nimmt derzeit eine Restrukturierung vor, in deren Rahmen die Belegschaft um 2 Prozent verkleinert und der Fokus stärker auf Kernmärkte und den Online-Handel gelegt werden soll. Die Aktie sank um 0,4 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.287,03 -0,78 -167,58 7,71 S&P-500 2.419,72 -0,86 -20,97 8,08 Nasdaq-Comp. 6.144,35 -1,44 -90,06 14,14 Nasdaq-100 5.653,02 -1,74 -100,01 16,23

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,37 2,0 1,35 17,1 5 Jahre 1,85 2,6 1,82 -7,7 7 Jahre 2,10 5,2 2,05 -14,6 10 Jahre 2,27 4,1 2,23 -17,5 30 Jahre 2,81 3,5 2,78 -25,3

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:37 Mi, 17.17 Uhr % YTD EUR/USD 1,1437 +0,32% 1,1401 1,1366 +8,8% EUR/JPY 128,25 +0,15% 128,05 127,43 +4,3% EUR/CHF 1,0936 +0,00% 1,0936 1,0917 +2,1% EUR/GBP 0,8799 +0,05% 0,8795 1,1381 +3,2% USD/JPY 112,15 -0,16% 112,32 112,13 -4,1% GBP/USD 1,3000 +0,28% 1,2963 1,2939 +5,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,88 44,74 +0,3% 0,14 -21,1% Brent/ICE 47,32 47,31 +0,0% 0,01 -19,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.244,95 1.249,30 -0,3% -4,35 +8,1% (MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

   June 29, 2017 16:12 ET (20:12 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 12 PM EDT 06-29-17

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Silber (Spot) 16,63 16,81 -1,1% -0,18 +4,4% Platin (Spot) 920,50 922,50 -0,2% -2,00 +1,9% Kupfer-Future 2,68 2,66 +0,8% +0,02 +6,6% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   June 29, 2017 16:12 ET (20:12 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 12 PM EDT 06-29-17

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Morgan Stanley 124,82 -0,24% Morgan Stanley
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