27.05.2020 14:43:48

MÄRKTE USA/Börse dürfte Rally fortsetzen

NEW YORK (Dow Jones)--Zur Wochenmitte zeichnet sich an den US-Börsen eine Fortsetzung der Rally ab. Die Futures auf die wichtigen US-Aktienindizes liegen vorbörslich bis zu 1,3 Prozent im Plus. Konjunkturoptimismus schlägt die Angst vor einer Eskalation der Spannungen zwischen USA und China.

Unter den Anlegern wächst die Zuversicht, dass die Folgen der Corona-Pandemie bald überwunden werden können, zumal die Politik Bereitschaft zu weiteren Maßnahmen signalisiert, um der Wirtschaft zu einer raschen Erholung zu verhelfen. In den USA erwägt die Trump-Administration, Arbeitslose mittels finanzieller Anreize zur Aufnahme einer Beschäftigung zu bewegen, wie ein Wirtschaftsberater der Regierung dem Sender Fox News sagte. Und auch in Europa sollen die unterstützenden Maßnahmen ausgeweitet werden. Die EU-Kommission hat am Mittwoch Details ihres geplanten Wiederaufbauprogramms genannt.

Der Streit um das Sicherheitsgesetz für Hongkong, das die Beziehungen zwischen Washington und Peking stark belastet, spielt an den Aktienmärkten dagegen allenfalls noch eine untergeordnete Rolle. Da bisher eine Eskalation ausgeblieben sei, konzentrierten sich die Anleger auf die geldpolitischen Lockerungen der Zentralbanken, die verfügbare Liquidität und die wiederauflebende Wirtschaftstätigkeit nach dem Ende der wegen Corona angeordneten Beschränkungen, sagt Edward Park, CIO von Brooks Macdonald.

Mit Blick auf die Wirtschaftslage der USA dürfte das Beige Book der US-Notenbank interessant sein, das die Fed um 20.00 Uhr MESZ veröffentlichen wird. Andere Konjunkturdaten von Rang stehen nicht zur Veröffentlichung an. Die Bilanzsaison der US-Unternehmen ist fast vorüber. Nach Börsenschluss an der Wall Street wird HP Inc über den Verlauf des zweiten Geschäftsquartals berichten.

Euro profitiert von EU-Wiederaufbauprogramm

Am Devisenmarkt legt der Euro in Reaktion auf das Wiederaufbauprogramm der EU zu. Die Gemeinschaftswährung stieg in der Spitze auf rund 1,1030 Dollar von 1,0934 im Tagestief. Aktuell notiert der Euro bei etwa 1,10 Dollar. Das Programm sei zwar nicht überwältigend, aber doch gut, stellt Devisenstratege Jordan Rochester von Nomura fest. Wichtig sei vor allem die Verteilung der Hilfen innerhalb der Staatengemeinschaft. Diesbezüglich gebe es noch keine genaue Festlegung, und das Programm benötige überdies die einstimmige Unterstützung der Mitgliedsstaaten, merkt der Stratege an.

Sogenannte "sichere Häfen" sind derweil nicht gefragt. Der Preis für die Feinunze Gold sinkt um 0,6 Prozent auf 1.700 Dollar. Am Anleihemarkt fallen die Notierungen. Im Gegenzug steigt die Rendite zehnjähriger US-Treasurys um 1,8 Basispunkte auf 0,72 Prozent.

Unter Druck stehen auch die Ölpreise. Anders als am Aktienmarkt ist hier der US-chinesische Konflikt durchaus ein Thema. Die Akteure fürchten einen Rückgang der chinesischen Ölnachfrage. Die Strategen der niederländischen Bank ING verweisen zudem auf Aussagen russischer Regierungsvertreter. Diese hätten signalisiert, dass Russland sich vor der nächsten wichtigen Konferenz der Öl exportierenden Länder auf keine größeren Fördermengenkürzungen festlegen werde. Das Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI verbilligt sich um 1,3 Prozent auf 33,89 Dollar. Brent gibt um 1,9 Prozent nach auf 35,49 Dollar.

Als einer der Nachzügler der auslaufenden Bilanzsaison hat der Modekonzern Ralph Lauren vorbörslich noch Zahlen vorgelegt. Demnach brach der flächenbereinigte Umsatz im vierten Geschäftsquartal um 17 Prozent ein, was dem Unternehmen einen Verlust bescherte. Unternehmensgründer und Chief Creative Officer Ralph Lauren wird deshalb nicht nur für das gerade beendete Geschäftsjahr, sondern auch 2020/21 auf seine Bezüge verzichten. Einen Ausblick wagt der Konzern wegen der ungewissen Folgen der Corona-Krise nicht mehr. Die Aktie fällt vorbörslich um 2,3 Prozent, hatte aber am Dienstag um fast 12 Prozent zugelegt.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,18 0,4 0,17 -102,7

5 Jahre 0,37 1,4 0,35 -155,9

7 Jahre 0,55 1,3 0,54 -169,8

10 Jahre 0,72 1,8 0,70 -172,8

30 Jahre 1,46 1,8 1,44 -160,5

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:23h Di, 17:09 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1011 +0,31% 1,0964 1,0988 -1,8%

EUR/JPY 118,75 +0,60% 117,91 118,24 -2,6%

EUR/CHF 1,0672 +0,67% 1,0595 1,0628 -1,7%

EUR/GBP 0,8963 +0,73% 0,8893 0,8892 +5,9%

USD/JPY 107,86 +0,30% 107,54 107,61 -0,8%

GBP/USD 1,2283 -0,41% 1,2330 1,2357 -7,3%

USD/CNH (Offshore) 7,1780 +0,45% 7,1709 7,1402 +3,0%

Bitcoin

BTC/USD 9.173,01 +3,72% 8.845,01 8.815,51 +27,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 33,89 34,35 -1,3% -0,46 -42,4%

Brent/ICE 35,49 36,17 -1,9% -0,68 -44,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.700,26 1.710,95 -0,6% -10,70 +12,1%

Silber (Spot) 17,03 17,20 -1,0% -0,17 -4,6%

Platin (Spot) 830,25 832,70 -0,3% -2,45 -14,0%

Kupfer-Future 2,39 2,42 -1,1% -0,03 -14,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/err

(END) Dow Jones Newswires

May 27, 2020 08:44 ET (12:44 GMT)

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