30.07.2018 22:10:44
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MÄRKTE USA/Ausverkauf im Technologiesektor setzt sich fort
NEW YORK (Dow Jones)--Neuerliche Verluste im Technologiesektor haben den US-Börsen den dritten schwachen Tag in Folge beschert. Zwar läuft die Berichtsperiode in den USA insgesamt erfreulich - die überwältigende Mehrheit der Unternehmen hat die Erwartungen übertroffen -, doch einige herbe Enttäuschungen genügten offenbar, um den Anlegern die Kauflaune zu verderben.
Der Dow-Jones-Index verlor am Montag 0,6 Prozent auf 25.307 Punkte, der S&P-500 und Nasdaq-Composite fielen um 0,6 bzw. 1,4 Prozent. Auch nach der Talfahrt der Technologiewerte in der vergangenen Woche gab es für die Branchentitel weiterhin kein Halten. Sie waren durch die Enttäuschungen verbunden mit rasanten Einbrüchen der Kurse bei Facebook und Twitter massiv belastet worden.
Umgesetzt wurden an der Nyse 729 (Freitag: 754) Millionen Aktien. Den 1.375 Kursgewinnern standen 1.581 -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 117 Titel.
Nach der Party kommt der Kater, stellten die Analysten von Morgan Stanley fest. Sie vermuten, dass der Ausverkauf an den US-Börsen gerade erst beginnt. Die Rally an der Wall Street zeige Ermüdungserscheinungen. Die Auslöser der kräftigen Kursgewinne im Juli seien eingepreist, neue Kurskatalysatoren dagegen nicht in Sicht. Nach Meinung der Analysten steht der Markt vor seiner größten Korrektur seit Februar. Mit seiner insgesamt relativ gelassenen Reaktion auf die enttäuschenden Zahlen von Netflix und Facebook habe der breite Markt ein irreführendes Signal ausgesendet. Die geringen Verluste der Indizes hätten den Anlegern ein trügerisches Gefühl von Sicherheit vermittelt.
Weniger pessimistisch ist Richard Golinski, Chief Investment Officer beim Investmentmanager BOS. Anleger überdächten zwar bis zu einem gewissen Grad ihre Einstellung zu Technologiewerten, zu einem Ausverkauf dürfte es aber erst kommen, wenn Unternehmen wie Apple oder Amazon in Schwierigkeiten gerieten. Amazon hat indessen in der vergangenen Woche ein Rekordergebnis vermeldet, Apple wird am Dienstag nach Börsenschluss Zahlen vorlegen.
Caterpillar überzeugt
Mehr Geld verdienen als bislang angepeilt will auch Caterpillar. Der Baumaschinenkonzern übertraf die Markterwartungen und hob die Gewinnprognose für 2018 an. Die Aktie legte zunächst zu, konnte sich aber der Ausverkaufsstimmung letztlich nicht entziehen und fiel um knapp 2 Prozent. CBS sanken nach ihrem Einbruch vom Wochenschluss um weitere 5,1 Prozent. Einige Mitglieder des Verwaltungsrates des Medienkonzerns haben am Wochenende über eine mögliche Demission von CEO Les Moonves diskutiert, nachdem diesem Fehlverhalten gegenüber Frauen vorgeworfen worden war.
MGM Resorts International stiegen um 0,2 Prozent. Der Kasinobetreiber gründet in den USA ein Gemeinschaftsunternehmen für Sportwetten und Onlineglücksspiel. MGM stößt damit in einen Markt vor, den der Oberste Gerichtshof der USA jüngst geöffnet hat. Bank of America-Merrill Lynch hat AT&T auf "Kaufen" hochgestuft, die Titel des Telekommunikationskonzerns rückten um rund 3 Prozent vor. Mit Kursgewinnen von durchschnittlich 1,9 Prozent waren Telekomwerte mit Abstand stärkster Sektor.
Belastet wurde der Dow-Jones-Index auch von Kursverlusten der Kreditkartengesellschaften American Express und Visa, deren Titel um 2,9 und 3 Prozent nachgaben. Hintergrund waren Vorwürfe, die ehemalige und derzeitige Mitarbeiter von American Express erheben. Demnach soll die Fremdwährungssparte von American Express Unternehmenskunden mit niedrigen Umtauschgebühren geködert, dann aber die Gebühren erhöht haben, ohne die Kunden zu informieren, berichteten informierte Kreise. Auf diesem Wege sollten der Umsatz und die Provisionen der Mitarbeiter gesteigert werden. Um die Gebührenänderungen bemerken zu können, hätten sich die Kunden in ihr Konto einloggen und den von American Express gebotenen Wechselkurs mit dem Marktkurs zum Zeitpunkt der jeweiligen Transaktion vergleichen müssen.
Advanced Micro Devices (AMD) stiegen gegen die negative Tendenz im Technologiesektor um 2,5 Prozent auf 19,42 Dollar und überwanden zeitweise auch erstmals seit mehr als zehn Jahren die Marke von 20 Dollar, nachdem Cowen das Kursziel für die Aktie auf 25 von 21 Dollar erhöht hatte. Cowen empfiehlt AMD zum Kauf. Analyst Matthew Ramsay erwartet, dass AMD von verzögerten Produkteinführungen bei Wettbewerber Intel profitieren wird.
WTI über 70 Dollar
Am Ölmarkt zogen die Preise derweil an. US-Leichtöl der Sorte WTI wurde am Montag erstmals seit zwei Wochen über der 70-Dollarmarke gehandelt. Händler sprachen von einer robusten Sommernachfrage in den USA bei gleichzeitigen Angebotsproblemen in Staaten wie Venezuela oder Libyen. "Der Erdölmarkt sendet eine Menge widersprüchlicher Signale aus", merkten die Analysten von JBC Energy mit Blick auf die steigende Fördermenge in Saudi-Arabien und Russland an. WTI verteuerte sich um 2,1 Prozent auf 70,13 Dollar je Fass, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 0,9 Prozent auf 74,97 Dollar.
Der Goldpreis wurde dagegen gefährlich nahe an der wichtigen Unterstützungsmarke von 1.220 Dollar gehandelt, die Feinunze zeigte sich kaum verändert bei 1.222 Dollar. In der Woche der Notenbanken mit den Sitzungen der Federal Reserve, der Bank of Japan und der Bank of England dürfte es sich vor allem um das Thema Straffung der Geldpolitik drehen. Dies seien keine guten Aussichten für das Edelmetall, hieß es.
Der Dollar neigte zur Schwäche. Der Euro stieg auf gut 1,17 Dollar nach Wechselkursen um 1,1654 am Freitagabend. Während von der US-Notenbank kein konkreter Schritt erwartet wird, gibt es Spekulationen zur japanischen Notenbank in verschiedene Richtungen. Möglicherweise könnte das Inflationsziel gesenkt werden. Beobachter halten es auch für möglich, dass die BoJ ihr Ziel für die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen erhöht. Derzeit hält die Notenbank die Zehnjahresrendite nahe 0,0 Prozent. Mit Kursen um 111 Yen je Dollar zeigte sich die japanische Währung kaum verändert. Sollte die BoJ tatsächlich ihren geldpolitischen Kurs straffen, würde das den Yen zum Dollar nur kurz nach oben treiben, denn die Maßnahmen seien schon zu sehr Konsens, um nachhaltig zu wirken, meinte Brad Bechtel, Managing Director der Devisensparte bei Jefferies.
Am US-Rentenmarkt "flirtete" die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen wieder mit der 3-Prozent-Marke, sie stieg um 3 Basispunkte auf 2,98 Prozent. Zwar rechnen Rentenhändler nicht mit einem Zinsschritt der Fed am Mittwoch, gleichwohl könnte die US-Notenbank den Weg für zwei weitere Zinserhöhungen im Jahr verbal ebnen, hieß es im Handel zur Schwäche der US-Anleihen.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 25.306,83 -0,57 -144,23 2,38
S&P-500 2.802,60 -0,58 -16,22 4,82
Nasdaq-Comp. 7.630,00 -1,39 -107,42 10,53
Nasdaq-100 7.193,10 -1,42 -103,68 12,46
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,67 -0,4 2,67 146,3
5 Jahre 2,85 0,9 2,84 92,7
7 Jahre 2,93 1,8 2,92 68,7
10 Jahre 2,98 2,1 2,95 53,2
30 Jahre 3,11 2,3 3,08 3,8
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 08.30 Uhr Fr, 17.16 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1705 +0,39% 1,1656 1,1649 -2,6%
EUR/JPY 130,01 +0,51% 129,47 129,29 -3,9%
EUR/CHF 1,1570 -0,22% 1,1600 1,1588 -1,2%
EUR/GBP 0,8915 +0,25% 0,8893 0,8881 +0,3%
USD/JPY 111,08 +0,12% 111,07 110,99 -1,4%
GBP/USD 1,3130 +0,15% 1,3109 1,3116 -2,8%
Bitcoin
BTC/USD 8.106,20 -1,1% 8.164,77 8.007,19 -40,7%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 69,99 70,46 +1,9% 1,30 +18,6%
Brent/ICE 74,77 74,29 +0,6% 0,48 +15,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.221,64 1.223,33 -0,1% -1,69 -6,2%
Silber (Spot) 15,49 15,50 -0,0% -0,00 -8,5%
Platin (Spot) 828,35 830,30 -0,2% -1,95 -10,9%
Kupfer-Future 2,78 2,79 -0,2% -0,01 -16,5%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln
(END) Dow Jones Newswires
July 30, 2018 16:11 ET (20:11 GMT)

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Amazon | 182,04 | 0,84% |
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AMD (Advanced Micro Devices) Inc. | 92,60 | 4,00% |
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American Express Co. | 239,25 | 1,53% |
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Apple Inc. | 199,56 | -1,11% |
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AT&T Inc. (AT & T Inc.) | 23,62 | -0,06% |
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Caterpillar Inc. | 312,00 | 0,48% |
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Meta Platforms (ex Facebook) | 568,50 | 2,93% |
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MGM Resorts International | 28,54 | -1,55% |
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Microsoft Corp. | 351,00 | 0,06% |
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Netflix Inc. | 844,10 | 2,51% |
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Visa Inc. | 305,35 | 0,33% |
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