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05.04.2016 22:42:46

MÄRKTE USA/Anleger suchen Sicherheit und schicken Aktien abwärts

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street ist am Dienstag den Börsen in Asien und Europa nach unten gefolgt. Nur wenig erholte Ölpreise, Zinssorgen und die allgemein wieder steigende Risikoscheu bildeten ein ungutes Gemisch. Allerdings hielten sich die US-Börsen im weltweiten Vergleich noch gut. In Tokio war es 2,4 Prozent nach unten gegangen, in Frankfurt mit schwachen Konjunkturdaten 2,6 Prozent. "Insbesondere in Japan setzt sich am Markt mehr und mehr der Eindruck durch, dass es Grenzen für die Geld- und auch die Fiskalpolitik gibt", so Ilya Feygin, Direktor bei Wallachbeth Capital.

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,8 Prozent auf 17.603 Punkte, der S&P-500 gab 1 Prozent auf 2.045 Punkte ab und der Nasdaq-Composite fiel um 1 Prozent auf 4.844 Punkte. Umgesetzt wurden 1.074 (Montag: 823) Millionen Aktien. Auf 934 (822) Kursgewinner entfielen 2.163 (2.284) -verlierer, unverändert schlossen 80 (79) Titel.

   Die Angst vor dem Risiko half dem Yen auf die Sprünge. Die japanische Währung wird am Devisenmarkt als sicherer Hafen gesehen. Der Dollar sank auf den tiefsten Stand seit 17 Monaten und fiel vorübergehend sogar unter 110 Yen, am Ende stand er bei 110,39. Im Montagshoch hatte er noch 111,80 Yen erreicht und Ende Januar notierte er noch bei knapp 122 Yen.

   "Durch die weiter steigende japanische Währung wird nicht gerade das Vertrauen gestärkt", sagte Analyst Richard Perry von Hantec Markets. Das Euro-Dollar-Paar notierte etwa auf dem Niveau vom späten Montag, allerdings nach einer Achterbahnfahrt, die die Nervosität spiegelte. Der Euro notierte schließlich bei 1,1380 Dollar.

   Die erhöhte Risikoaversion ließ sich auch am Goldpreis und der Nachfrage bei den US-Anleihen ablesen. Die Feinunze kostete 1.229 Dollar, ein Plus von 1,2 Prozent. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen fiel zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit Ende Februar. Sie stand 5 Basispunkte tiefer bei 1,73 Prozent.

Ölpreise nur mit Mini-Erholung Die Ölpreise drehten im späten Geschäft zwar ins Plus, gemessen aber an den jüngsten Verlusten lässt sich kaum von einer Erholung sprechen. Für ein Barrel der US-Sorte WTI ging es um 0,5 Prozent auf 35,89 Dollar nach oben. Seit Mitte März hat der WTI-Preis um 15 Prozent nachgegeben, für Brent ging es 12 Prozent nach unten. Die Analysten der Commerzbank sprechen von einer "Korrektur" nach den Höchstständen im März. Der iranische Ölminister Bijan Zanganeh hatte am Wochenende die Forderung Saudi-Arabiens nach einer Fördermengenbegrenzung zurückgewiesen. Es scheint damit mehr als fraglich, ob sich die Ölförderländer überhaupt auf eine Mengenbegrenzung einigen können. Die Aufschläge im späten Geschäft waren der Hoffnung geschuldet, dass es doch zu einem Ergebnis kommen könnte, wie Teilnehmer sagten.

Zinssorgen rücken wieder nach vorn Die Zinssorgen hatten bereits am Montag mit den Aussagen des Präsidenten der Federal Reserve Bank von Boston, Eric Rosengren, wieder deutlich zugenommen. Er warnte, dass die Märkte das mögliche Tempo der nächsten Zinserhöhungen in den USA unterschätzen könnten. Erst in der Vorwoche hatte die Präsidentin der US-Notenbank, Janet Yellen, mit überraschend taubenhaften Aussagen die Erwartungen an rascher als gedachte Zinserhöhungen in den USA gedämpft. Nun ging die Furcht um, dass das Fed-Protokoll am Mittwoch den Willen der Fed zu einer baldigen Zinserhöhung zeigen könnte.

   Vor diesem Hintergrund fanden die neuen Konjunkturdaten erhöhte Beachtung. Dabei zeigte die US-Dienstleistungsbranche Schwung: Sowohl der vom Markit-Institut bekannt gegebene Service-Einkaufsmanagerindex für Februar als auch der ISM-Index der US-Dienstleister für März übertrafen die Prognosen. Doch die Impulse hielten sich in Grenzen, wie auch bereits nach der vor Handelsstart veröffentlichten US-Handelsbilanz für den Februar. Das Defizit der USA hat sich stärker ausgeweitet hat als von Ökonomen erwartet.

   Dafür machten Händler auf eine weitere starke Rückschlagsgefahr an den US-Börsen aufmerksam. Grund ist die begonnene "Blackout Period" in den USA. Unternehmen führen fünf Wochen lang vor Vorlage ihrer Quartalszahlen bis einen Tag danach keine Aktienrückkäufe mehr durch. So soll der Eindruck von Insider-Geschäften rund um die Zahlenvorlage vermieden werden.

   "Damit fällt einer der größten Käufer am US-Markt aus, nämlich die Unternehmen selbst", sagte ein Händler. Aktienrückkäufe seien am US-Markt mittlerweile ungleich wichtiger als Dividendenzahlungen geworden und würden klar als kurstreibender Faktor eingestuft. "Die Schätzungen gehen auseinander, aber Rückkäufe dürften so rund 3 Prozent des täglichen Volumens an den US-Börsen stellen", sagte ein anderer Händler. Gleichzeitig sorgten sie dafür, dass die Optionsprämien gering blieben.

Allergan-Aktie unter Abgabedruck Bei den Einzelwerten fiel die Allergan-Aktie um 15 Prozent. Für Druck sorgte das US-Finanzministerium. Das Haus will dagegen vorgehen, dass US-Unternehmen Steuerzahlungen vermeiden, indem sie mit anderen Unternehmen fusionieren und damit den Sitz der Unternehmenszentrale ins Ausland verlagern. Damit könnte der 150 Milliarden Dollar schwere Zusammenschluss der Pharmariesen Pfizer und Allergan ins Wackeln kommen, in dessen Zug der Sitz in die Allergan-Heimat Irland verlegt werden sollte. Pfizer legten dagegen um 2,1 Prozent zu und führten den Dow-Jones-Index klar an.

   Die Tesla-Aktie gewann nach Verlusten im Frühgeschäft 3,4 Prozent. Unter den Erwartungen ausgefallene Verkäufe im ersten Quartal sorgten zunächst für Druck auf die Aktie. Zwar sprangen die Verkäufe um 50 Prozent auf 14.820 Fahrzeuge, angepeilt waren aber 16.000 Auslieferungen. Am Wochenende hatte Tesla allerdings über umfangreiche Bestellungen für das künftige Model 3 berichtet.

   Bei Darden Restraurant stand eine Personalie im Blick. Der aktivistische Investor Jeffrey Smith geht als Chairman von Bord, nachdem das Unternehmen mit den Ketten Olive Garden und LongHorn Steakhouse unerwartet starke Drittquartalszahlen vorgelegt hatte. Für die Aktie ging es 3,8 Prozent abwärts.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.603,46 -0,75 -133,54 1,02 S&P-500 2.045,17 -1,01 -20,96 0,06 Nasdaq-Comp. 4.843,93 -0,98 -47,86 -3,26 Nasdaq-100 4.470,75 -0,91 -40,96 -2,67

ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 7/8% 2-jähr. 100 9/32 +1/32 0,724% -2,4BP 1% 3-jähr. 100 14/32 +3/32 0,849% -3,0BP 1 1/4% 5-jähr. 100 11/32 +7/32 1,190% -4,4BP 1 1/2% 7-jähr. 100 +10/32 1,498% -4,7BP 1 5/8% 10-jähr. 99 2/32 +15/32 1,727% -5,2BP 2 1/2% 30-jähr. 99 +1-9/32 2,549% -6,3BP

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.14 Mo, 18.38 Uhr % YTD EUR/USD 1,1383 +0,04% 1,1379 1,1393 +4,8% EUR/JPY 125,59 -0,33% 126,01 126,66 -1,5% EUR/CHF 1,0888 -0,27% 1,0917 1,0923 +0,1% GBP/EUR 1,2436 -0,71% 1,2525 1,2528 -8,4% USD/JPY 110,34 -0,38% 110,76 111,17 -6,0% GBP/USD 1,4156 -0,68% 1,4253 1,4275 -4,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 35,93 35,70 0,64 0,23 -10,1% Brent/ICE 37,94 37,69 0,66 0,25 -6,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.230,02 1.213,90 +1,3% +16,12 +16,0% Silber (Spot) 15,14 14,90 +1,6% +0,24 +9,5% Platin (Spot) 950,45 942,50 +0,8% +7,95 +6,6% Kupfer-Future 2,14 2,14 -0,1% -0,00 -0,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   April 05, 2016 16:12 ET (20:12 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 12 PM EDT 04-05-16

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