09.12.2019 18:38:45
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MÄRKTE USA/Aktienanleger halten Pulver vor wichtigen Ereignissen trocken
NEW YORK (Dow Jones)--Anleger an der Wall Street vollziehen am Montag kleine Anpassungen an ihren Positionen, das Geschäft ist von Zurückhaltung geprägt. Denn im Laufe der Woche stehen wichtige Termine an, so am Mittwoch die Zinsentscheidung der US-Notenbank, am Donnerstag die der EZB und am gleichen Tag wählen die Briten ihr Unterhaus. Am Markt werden aber auch schwache chinesische Exportdaten für die Kaufzurückhaltung geltend gemacht. Diese geben Aufschluss über die Auswirkungen des Handelsstreits. Im November sind die Ausfuhren des Landes unerwartet um 1,1 Prozent gesunken, die Exporte in die USA brachen sogar um 23 Prozent ein. Die Daten rufen am Markt eine gewisse Unsicherheit hervor, zumal am Montag keine Konjunkturdaten auf der Agenda stehen, die den Blick ablenken könnten.
Gegen Mittag US-Ostküstenzeit verliert der Dow-Jones-Index 0,3 Prozent auf 27.939 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite geben jeweils 0,1 Prozent nach. "Die Vermeidung eines Zusammenbruchs bleibt für Anleger das wichtigste Szenario", sagt Marktstratege Geoffrey Yu von UBS Wealth Management mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung. Das Thema Handelsstreit bleibt ohnehin im Fokus, weil am Sonntag neue US-Strafzölle auf chinesische Importe in Kraft träten, sollten sich die Kontrahenten bis dahin nicht einigen. Allerdings rechnen einige Analysten damit, dass US-Präsident Donald Trump die Einführung der Zölle auch verschieben könnte, während weiter verhandelt wird.
Pharma-Übernahmen machen Kurse
Am Aktienmarkt stehen Übernahmen im Pharmasektor im Blick. Die französische Sanofi übernimmt das US-Biotechnologie-Unternehmen Synthorx für 2,5 Milliarden US-Dollar und legt dafür eine saftige Prämie auf den Tisch. Die Aktie folgt dem Gebot von 68 Dollar und explodiert um 170,2 Prozent auf 67,61 Dollar.
Merck & Co will Arqule übernehmen, ebenfalls ein Biotechnologie-Unternehmen. Auch der im Dow-Jones-Index gelistete Konzern nimmt mit 2,7 Milliarden Dollar ordentlich Geld in die Hand. Die Aktie wird um knapp 103,8 Prozent nach oben getrieben. Merck büßen 0,3 Prozent ein.
Genau andersherum sieht es bei Diplomat Pharmacy aus, einem Spezialpharma-Unternehmen. Es hat einer Übernahme durch Unitedhealth zugestimmt, die indes einen Abschlag von rund 30 Prozent auf den Freitagskurs bezahlt. Dementsprechend bricht das Papier um 31,8 Prozent ein. Unitedhealth tendieren etwas leichter.
Die Aktie von PG&E haussiert um 16,8 Prozent, nachdem der angeschlagene kalifornische Versorger sich mit den Opfern der Waldbrände geeinigt hat. Er bezahlt 13,5 Milliarden Dollar, die Hälfte in bar, die andere Hälfte in Aktien.
Pfund setzt Rally gebremst fort
Am Devisenmarkt legt das Pfund zu, kommt aber von den Tageshochs deutlich zurück. Die Märkte setzen offenbar weiter auf einen Sieg des amtierenden Premiers Boris Johnson bei den Wahlen. Nach neuen Umfragen können die Konservativen ihre Führung noch ausbauen. Die britische Devise steigt um 0,1 Prozent auf 1,3153 Dollar. Noch Anfang September stand das Pfund im Tief unter 1,20 Dollar. RBC Capital Markets geht davon aus, dass die Pfund-Rally nach den Wahlen zu einem Stillstand kommen dürfte. Derweil profitiert auch der Euro von der Hoffnung auf einen Brexit mit Abkommen und steigt gegen den Dollar um 0,1 Prozent auf 1,1065 Dollar. Der ICE-Dollarindex verliert 0,1 Prozent nach Abgaben von 0,6 Prozent in der Vorwoche.
Angesichts der leichten Risikoscheu zeigen sich vermeintlich sichere Anlagen befestigt. Im Gegenzug fällt am US-Rentenmarkt die Zehnjahresrendite um 1,8 Basispunkte auf 1,82 Prozent. Vor allem die ab Sonntag drehenden zusätzlichen US-Zölle stützten US-Anleihen, heißt es. Der Preis für die Feinunze Gold stagniert bei 1.460 Dollar. Nach dem guten Arbeitsmarktbericht stünden die Zeichen in den USA nicht mehr auf Zinssenkung, heißt es. Daher verliere das Edelmetall trotz der Risikoscheu etwas an Glanz, heißt es.
Dagegen leidet der Ölpreis unter den schwachen chinesischen Exportdaten, weil sie den negativen Einfluss des Handelskonflikts auf die Weltwirtschaft zu belegen scheinen. Die zusätzlichen Produktionsbeschränkungen, die die Opec beschlossen hat, werden von Händlern als zweischneidiges Schwert gesehen. Sollte der Preis deutlich steigen, könnte die Konjunktur abgewürgt und damit die Nachfrage wieder gedrosselt werden, so die Befürchtung. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI verliert 0,4 Prozent auf 58,94 Dollar, Brent sinkt um 0,4 Prozent auf 64,15 Dollar.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 27.938,58 -0,27 -76,48 19,77
S&P-500 3.142,16 -0,12 -3,75 25,34
Nasdaq-Comp. 8.647,53 -0,10 -9,00 30,33
Nasdaq-100 8.387,93 -0,11 -9,44 32,51
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 1,62 -1,2 1,63 41,5
5 Jahre 1,66 -0,6 1,67 -26,3
7 Jahre 1,76 -1,7 1,77 -49,1
10 Jahre 1,82 -1,8 1,84 -62,4
30 Jahre 2,26 -2,0 2,28 -80,8
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:22 Uhr Fr, 17:08 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1063 +0,05% 1,1062 1,1049 -3,5%
EUR/JPY 120,18 +0,08% 120,13 120,09 -4,4%
EUR/CHF 1,0932 -0,17% 1,0959 1,0952 -2,9%
EUR/GBP 0,8412 -0,08% 0,8401 0,8432 -6,5%
USD/JPY 108,64 +0,04% 108,60 108,69 -0,9%
GBP/USD 1,3151 +0,12% 1,3169 1,3104 +3,0%
USD/CNH (Offshore) 7,0364 +0,17% 7,0335 7,0316 +2,4%
Bitcoin
BTC/USD 7.441,01 -1,47% 7.476,01 7.385,76 +100,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 58,98 59,20 -0,4% -0,22 +21,6%
Brent/ICE 64,17 64,39 -0,3% -0,22 +15,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.460,41 1.460,20 +0,0% +0,21 +13,9%
Silber (Spot) 16,61 16,59 +0,2% +0,03 +7,2%
Platin (Spot) 898,63 896,82 +0,2% +1,81 +12,8%
Kupfer-Future 2,75 2,71 +1,2% +0,03 +3,6%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/raz
(END) Dow Jones Newswires
December 09, 2019 12:38 ET (17:38 GMT)
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Merck Co. | 97,60 | 1,04% | |
PG&E Corp. | 20,43 | -0,41% | |
UnitedHealth Inc. | 577,20 | -0,31% |