Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
20.08.2015 22:42:47

MÄRKTE USA/Aktien trudeln mit Wachstumssorgen in die Tiefe

   NEW YORK (Dow Jones)--Der massive Ausverkauf an der Wall Street ist am Donnerstag in eine neue Runde gegangen. Die Angst vor einer globalen Wirtschaftsschwäche griff weiter um sich. Bereits den dritten Tag in Folge belasteten diese Sorgen die Stimmung. Dabei geht es vor allem um die befürchtete Schwäche der chinesischen Wirtschaft und den scheinbar endlos fallenden Ölpreis. Von erhöhter Unsicherheit und großer Nervosität berichteten Händler.

   Der Dow-Jones-Index hat seit Mitte Juli rund 1.200 Punkte abgegeben. Erstmals seit Ende Oktober fiel er unter 17.000 Punkte. Auf Tagesbasis verlor er 2,1 Prozent auf 16.991 Stellen. Der S&P-500 gab 2,1 Prozent auf 2.036 Punkte nach, der Nasdaq-Composite sogar 2,8 Prozent auf 4.877 Punkte. Der Umsatz an der NYSE stieg auf 928 (Mittwoch: 844) Millionen Aktien. Dabei entfielen auf nur 509 (820) Kursgewinner 2.684 (2.329) -verlierer, unverändert gingen 69 (106) Titel aus dem Handel.

   In China war am Donnerstag der Aktienmarkt erneut eingebrochen. Mit Spannung warten die Börsianer nun auf den dortigen Einkaufsmanagerindex für das Produktionsgewerbe, der in der Nacht auf Freitag veröffentlicht wird. Der als Konjunkturindikator geltende Ölpreis erholte sich zwar etwas, doch verglichen mit der langen Talfahrt zuvor blieb dies kaum der Rede wert. Vor dem Kontraktwechsel in den Oktobertermin schloss das Barrel der US-Sorte WTI mit 41,14 Dollar um 0,8 Prozent höher. Per Lieferung im Oktober lag der Preis bei 41,32 Dollar. Ölwerte wie Halliburton und Chevron lagen erneut klar im Minus.

   Neue Konjunktursignale fielen insgesamt recht gut aus, vermochten aber kaum Impulse zu setzen: Während der Philly-Fed-Index und Immobiliendaten stärker als erwartet ausfielen, war es bei den Frühindikatoren anders herum. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe wichen nur wenig von den Erwartungen ab.

   Die Interpretation des am Mittwochabend bekanntgewordenen Protokolls der jüngsten Sitzung der US-Notenbanker fiel derweil unterschiedlich aus. Mehrheitlich lasen die Akteure aber eine etwas taubenhaftere Haltung heraus, zumal darin die Entwicklung in China thematisiert worden sei und das obwohl die Sitzung noch vor der für Aufsehen an den Finanzmärkten sorgenden überraschenden Abwertung des Yuan stattgefunden hatte. Das spiegelte sich auch am Devisenmarkt wider, wo der Dollar deutlich nachgab und der Euro auf 1,1208 zulegte.

   Im übrigen stehen die Devisenmärkte zunehmend im Zeichen der Unsicherheit, die die Yuan-Abwertung, der Ölpreisverfall und die mögliche US-Zinserhöhung verursachen. So geraten zahlreiche Schwellenländer-Währungen unter Druck, auch wenn sich die türkische Lira am Donnerstag erholte. Der kasachische Tenge wurde gleich um 25 Prozent abgewertet.

   "Angesichts der gemischten Aussagen der Federal Reserve und ihrer Besorgnis über die globale Wirtschaftslage scheint die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im September etwas zu sinken", sagte Handelsexperte Andy McLevey von Interactive Investor. Kaufanreize seien für den Aktienmarkt derzeit trotzdem kaum auszumachen, gleichwohl könnten nach den jüngsten Verlusten Schnäppchenjäger hier und da in den Startlöchern stehen.

   US-Anleihen waren vor diesem Hintergrund und angesichts des taubenhaften Fed-Protokolls weiter gesucht, die Rendite sank also. Nach zuletzt noch über 2,20 Prozent fiel die Zehnjahresrendite auf 2,08 Prozent, das war ein Dreieinhalbmonats-Tief.

   Auch das zinslos gehaltene Gold profitierte von der sich andeutenden weiteren Verschiebung der US-Zinserhöhung; daneben aber auch von seinem Ruf als sicherer Hafen bei fallenden Aktienmärkten. Die Feinunze sprang um 2,2 Prozent auf 1.153 Dollar.

   Am Aktienmarkt gerieten vor allem Medien-, Technologie-, Konsum- und Finanzwerte unter Druck. Schwächster Dow-Wert waren Disney mit einem Minus von 6 Prozent. Bernstein hat die Aktie wie auch Time Warner auf Marketperform abgestuft. Time Warner verloren 5 Prozent. Bernstein sagt, der Sektor insgesamt müsse neu bewertet werden und verweist auf die Folgen des "Cord Cutting", bei dem Kunden TV-Verträge bei Kabelanbietern kündigen und auf Alternativen im Internet ausweichen. Viacom, 21st Century Fox und CBS fielen zwischen 3,7 und 6,3 Prozent.

   Dagegen ragten Eli Lilly mit einem Plus von gut 4 Prozent positiv heraus. Der Pharmariese hat Daten veröffentlicht, wonach das Diabetes-Medikament Jardiance das Risiko verringert, Herzattacken oder Schlaganfälle zu erleiden.

   Das Datenspeicherunternehmen NetApp hat die Markterwartungen im abgelaufenen Quartal übertroffen und mehr verdient als Analysten vorhergesagt hatten. Die Aktie gewann 3,4 Prozent. Der Bekleidungs- und Accessoires-Anbieter Stage Stores hat dagegen die Gewinnprognose verfehlt. Den in Texas ansässigen Konzern habe sowohl ein schwacher mexikanischer Peso wie auch "eine konjunkturelle Abschwächung in Teilen von Texas, Louisiana, Oklahoma und New Mexico belastet", wie CEO Michael Glazer ausführte. Der Kurs brach um 29 Prozent ein.

   Für Gesprächsstoff sorgten Übernahmegelüste von Valeant. Das kanadische Pharmaunternehmen übernimmt für 1 Milliarde Dollar Sprout Pharmaceuticals. Sprout hat gerade erst im dritten Anlauf die Zulassung für sein Präparat Addyi - das "Viagra für Frauen" - erhalten, das die weibliche Libido steigern soll. Valeant geben um 6,7 Prozent nach.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.990,82 -2,06 -357,91 S&P-500 2.035,77 -2,11 -43,84 Nasdaq-Comp. 4.877,49 -2,82 -141,56 Nasdaq-100 4.385,13 -2,79 -125,77

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-jähr. 99 29/32 -1/32 0,676% +1,7Bp 1% 3-jähr. 100 -1/32 1,000% +0,8Bp 1 5/8% 5-jähr. 100 21/32 +2/32 1,485% -1,5Bp 2% 7-jähr. 101 3/32 +6/32 1,829% -3,1Bp 2 1/8% 10-jähr. 99 8/32 +13/32 2,084% -4,7Bp 2 1/2% 30-jähr. 102 17/32 +1-13/32 2,750% -6,9Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.05 Uhr Mi, 18.35 Uhr EUR/USD 1,1208 0,73% 1,1127 1,1068 EUR/JPY 138,39 0,30% 137,98 137,28 EUR/CHF 1,0761 0,06% 1,0755 1,0723 USD/JPY 123,48 -0,45% 124,03 124,05 GBP/USD 1,5689 0,07% 1,5679 1,5651 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   August 20, 2015 16:12 ET (20:12 GMT)

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