24.10.2017 16:20:42
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MÄRKTE EUROPA/Zwischen Autos und Pharmas seitwärts
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Seitwärtsbewegung an Europas Börsen setzt sich am Dienstag fort. Der DAX pendelt weiter um die 13.000er Marke, am Nachmittag legt er geringfügig um 5 auf 13.008 Punkte zu. Der Euro-Stoxx-50 zieht in gleichem Maß an. "Da die kurzfristig überkaufte Lage noch nicht ausreichend abgebaut ist, spricht dies für eine zeitliche Ausweitung des Trading-Marktes auf dem vorhandenen Niveau", sagt Commerzbank-Marktanalyst Achim Matzke. Auch der Euro handelt mit 1,1760 Dollar wenig verändert und liefert somit keinen Impuls.
Viele Anleger schielen bereits auf die EZB-Sitzung am Donnerstag und halten sich eher zurück. Volkswirte erwarten, dass die EZB dann das Volumen des Anleihekaufprogramms ab Januar kommenden Jahres senken wird. Die Commerzbank geht von einer Halbierung der monatlichen Käufe auf dann 30 Milliarden Euro aus. Eine Reduzierung dürfte eingepreist sein, unklar ist allerdings wie lange die Währungshüter das Kaufprogramm noch laufen lassen werden. Am Anleihemarkt fallen die Kurse nach der Seitwärtstendenz vom Vortag. Die deutsche Zehnjahresrendite steigt von 0,43 auf 0,47 Prozent.
Auf der Branchenseite stechen die Automobil-Aktien heraus. Ihr Sektorenindex im Stoxx steigt um 0,9 Prozent. Angeschoben werden sie von überraschend guten Zahlen von Fiat Chrysler und GM. Fiat Chrysler steigen um 3,4 Prozent, mit VW geht es im Windschatten um 1,6 Prozent nach oben.
Dagegen fällt der Index der Pharma-Aktien um 1,5 Prozent. Novartis hat für das dritte Quartal zwar überzeugende Zahlen vorgelegt, dennoch gibt die Aktie um 3,3 Prozent nach. Einige Anleger verübelten dem Pharmakonzern, dass er die Entscheidung über eine etwaige Abspaltung des Augenheilkundegeschäfts Alcon bis 2019 vertagt habe, heißt es. Novartis teilte mit, dass man Alcon vorerst behalten wolle, weil sich bei der Tochter nach Jahren des mageren Umsatzwachstums eine Trendumkehr abzeichne.
BASF überzeugt beim Gewinn - Ausblick zu konservativ
Der Chemieriese BASF hat zwar durchweg gute Quartalszahlen vorgelegt, allerdings war die Entwicklung der Segmente dabei unterschiedlich. Bernstein führt die höher als erwartet ausgefallenen Zahlen auf das Chemie- und Ölgeschäft zurück, wohingegen der Bereich Spezialchemie hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. Der Kurs gibt um 1,6 Prozent nach, weil das Unternehmen trotz der unerwartet guten Zahlen an seiner Jahresprognose nur festhält und sie nicht erhöht.
Deutsche Börse geben um 2 Prozent nach. Einerseits heißt es, der Börsenbetreiber dürfte mit den Quartalszahlen am Donnerstag die Ziele fürs Gesamtjahr senken. Andererseits belastet die Unsicherheit, ob Carsten Kengeter Chef des Unternehmens bleiben wird. Das Amtsgericht Frankfurt hat die von der Börse erhoffte Einstellung des Ermittlungsverfahrens gegen den Vorstandsvorsitzenden wegen des Verdachts auf Insiderhandel abgelehnt.
Commerzbank rücken um 5,1 Prozent vor. Die Spekulation über Interessenten für die Bank kocht wieder hoch. Im Handel wird auf einen Artikel in der Financial Times verwiesen, wonach die Commerzbank Goldman Sachs sowie die französische Banque Rothschild als Berater beauftragt haben soll, mögliche Kaufinteressen zu sondieren. Deutsche Bank steigen um 2,6 Prozent. Die Aktie profitiere von der Suche der Anleger nach zurückgebliebenen Werten, heißt es.
Kräftig aufwärts um 6 Prozent geht es bei Covestro. "Das Geschäft bei Industrieunternehmen brummt", so ein Analyst. Die Zahlen des Kunstoffherstellers lägen alle oberhalb seiner Erwartungen. Neben den Geschäftszahlen hat Covestro außerdem ein Aktienrückkaufprogramm über 1,5 Milliarden Euro angekündigt.
Essilor verteuern sich um 3 Prozent und Luxottica um 4 Prozent, jeweils nach der Vorlage der Geschäftszahlen. Die beiden Unternehmen stehen vor einer Fusion, die von der EU-Kartellbehörde zurzeit geprüft wird. Der französische Optikkonzern Essilor ist im dritten Quartal weiter gewachsen, hat allerdings das obere Ende seiner Jahresumsatzprognose gesenkt. Bei der italienischen Luxottica fiel der Drittquartalsumsatz zwar etwas unter den Erwartungen aus, die Analysten von Bryan, Garnier & Co. sprechen aber von einem ermutigenden Start in das vierte Quartal.
In Zürich schnellt der Kurs des Apple-Zulieferers AMS um rund 20 Prozent nach oben. Während die Umsätze der Schweizer eher am unteren Ende der Markterwartung ausgefallen sind, überzeugte die bereinigte Bruttogewinnmarge mit 41 Prozent. Im Sog von AMS ziehen Dialog Semiconductor um 3 Prozent an.
Randstad unter Druck
Randstad rutschen um 5 Prozent ab. Der Personalberater hat im dritten Quartal auf Vorsteuerbasis weniger verdient. Der Kurs des Wettbewerbers Adecco büßt in Zürich 1,7 Prozent ein. Amadeus Fire geben um 2,4 Prozent nach. Der Zeitarbeits- und Personalvermittler hat seinen Umsatz in den ersten neun Monaten um 5,9 Prozent auf 135,5 Millionen Euro gesteigert, spricht aber auch von einem "etwas abgeschwächten dritten Quartal in der Personalvermittlung durch einen bemerkbaren Mangel an qualifizierten Arbeitskräften".
Unter Druck stehen nach Gewinnwarnungen Fuchs Petrolub im MDAX und GFT Technologies im TecDAX. GFT brechen um 12,5 Prozent ein, Fuchs um 5,6 Prozent.
Im TecDAX gewinnen Morphosys 7,2 Prozent. Das Biotechnologieunternehmen hat für einen Antikörper von der US-Gesundheitsbehörde FDA den Status "Breakthrough Therapy Designation" erhalten. Damit werde einen frühere Zulassung wahrscheinlicher, heißt es im Handel.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.609,74 0,02 0,87 9,70
Stoxx-50 3.178,55 -0,37 -11,70 5,58
DAX 13.008,75 0,04 5,61 13,31
MDAX 26.115,22 0,25 65,41 17,69
TecDAX 2.485,76 -0,55 -13,71 37,20
SDAX 11.836,29 0,12 14,42 24,34
FTSE 7.519,49 -0,07 -4,96 5,27
CAC 5.393,16 0,12 6,35 10,92
Bund-Future 161,17 -0,48 0,67
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:44 Mo, 17:26 % YTD
EUR/USD 1,1774 +0,10% 1,1762 1,1745 +12,0%
EUR/JPY 133,94 +0,28% 133,56 133,59 +9,0%
EUR/CHF 1,1630 +0,32% 1,1594 1,1585 +8,6%
EUR/GBP 0,8947 +0,49% 0,8903 1,1223 +5,0%
USD/JPY 113,77 +0,19% 113,56 113,75 -2,7%
GBP/USD 1,3158 -0,39% 1,3210 1,3181 +6,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 52,33 51,9 +0,8% 0,43 -8,3%
Brent/ICE 57,58 57,37 +0,4% 0,21 -1,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.276,78 1.283,43 -0,5% -6,65 +10,9%
Silber (Spot) 16,95 17,07 -0,7% -0,12 +6,4%
Platin (Spot) 921,95 925,50 -0,4% -3,55 +2,0%
Kupfer-Future 3,19 3,19 +0,1% +0,00 +26,4%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/raz
(END) Dow Jones Newswires
October 24, 2017 10:20 ET (14:20 GMT)
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