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03.02.2023 18:14:41

MÄRKTE EUROPA/Wenig verändert nach volatilem Handel - Zur Rose sehr fest

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der Rally vom Vortag haben Europas Börsen am Freitag wenig verändert geschlossen. Der DAX verlor 0,2 Prozent auf 15.476, der Euro-Stoxx-50 gewann 0,4 Prozent auf 4.258. Zeitweise notierten die Indizes deutlich tiefer. Ein weit über den Erwartungen ausgefallener US-Arbeitsmarkt löste neue Zinssorgen aus. Die Zahl der Beschäftigten ist im Januar um 517.000 gestiegen, die Prognose lag lediglich bei 187.000. Allerdings verlangsamten sich die Lohnzuwächse auf 4,4 Prozent nach 4,8 Prozent im Dezember. Die DWS sprach von einem "beruhigenden Signal für die Zentralbanker". Eine sich in Gang setzende "Lohn-Preis-Spirale" ist also trotz der angespannten Situation auf dem Jobmarkt nicht erkennbar, kommentierte CMC.

Die Bekanntgabe der Erzeugerpreise im Euroraum bewegte nicht. Und das obgleich diese im Dezember gegenüber dem Vormonat wider Erwarten gestiegen sind. Die Jahresrate sank dagegen. Vermutlich gilt die Datenreihe als überholt, da sie noch aus dem alten Jahr stammt, und seitdem die Energiepreise weiter gefallen sind. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte sich am Vortag zuversichtlicher mit Blick auf das makroökonomische Umfeld geäußert. So schätzt Lagarde die Inflationsrisiken als ausgewogener ein, auch seien die Wachstumsrisiken stärker ausgewogen. Daneben nähmen die Lieferkettenprobleme ab. Am Devisenmarkt fiel der Euro auf 1,0835 Dollar zurück.

Mit massiven Abschlägen reagierten Leoni auf die Nachricht, dass eine neue Finanzierungslösung nicht ohne wesentliche Beiträge von Eigen- und Fremdkapitalgebern zustande kommen wird. "Die laufenden Verhandlungen lassen erwarten, dass es ohne einen Kapitalschnitt der Aktionäre keine Lösung geben wird", so das Unternehmen. Hintergrund sei, dass auch alle Finanzgläubiger weitgehende Zugeständnisse machen müssten, um die langfristige Fortführung des Unternehmens zu ermöglichen, indem Finanzverbindlichkeiten zur Entschuldung der Gruppe in Eigenkapital (Debt-to-Equity-Swap) gewandelt werden. Erst vor wenigen Tagen hatte Leoni-CEO Aldo Kamper überraschend seinen Rücktritt von seinem Posten als Vorstandsvorsitzender bekannt gegeben. Leoni brachen um 43,8 Prozent ein.

Kursexplosion bei Zur Rose

Mit einer Kursexplosion von über 90 Prozent waren Zur Rose in den Tag gestartet, zum Schluss betrug das Plus "nur" noch 30,4 Prozent. Händler sprachen von panischen Short-Eindeckungen, nachdem die Aktie der Schweizer Online-Apotheke als klarer "Underperformer" gegenüber Shop Apotheke gehandelt wurde. Nun teilte Zur Rose aber mit, das Geschäft in der Schweiz für 360 Millionen Franken an Migros zu verkaufen, was mehr als dem halben Jahresumsatz entspricht. Dies spült das Geld in die Kasse, mit dem sich Zur Rose für die Einführung des E-Rezepts in Deutschland und die Digitalisierung im Gesundheitswesen positioniert. Damit treten die Schweizer massiv stärker in Wettbewerb zu Shop Apotheke (-0,6%). Die Analysten von Jefferies sprachen von einer Neubewertung der Aktie.

Trotz überzeugender Geschäftszahlen schloss die spanische Caixabank 2,7 Prozent niedriger. Als "stark" stufte ein Aktienhändler den Nettogewinn ein, der im vierten Quartal um 62 Prozent gestiegen ist. Die Bank hat eine Dividende von 23 Cent angekündigt, verzichtet allerdings auf zusätzliche Aktienrückkäufe. Damit fehle das Tüpfelchen auf dem i, so Jefferies. Intesa Sanpaolo verloren nach Zahlen 2,9 Prozent.

Bei Immobilienwerten kam es nach der Rally vom Vortag zu Gewinnmitnahmen: Vonovia verloren 2,8 Prozent oder LEG Immobilien 3,1 Prozent. Für Aroundtown ging es 4,7 Prozent nach unten. Im SDAX stiegen SGL Carbon um 12,5 Prozent auf 8,75 Euro, nachdem Stifel das Kursziel auf 13 von 9 Euro erhöht hatte.

Für Sanofi ging es um 1,9 Prozent nach unten. Der französische Pharmakonzern hat zwar bei den Gewinnen die Erwartungen überboten, hieß es von Jefferies. Die Umsätze lägen jedoch unter Erwarten und der Ausblick deute auf gekürzte Konsenserwartungen hin. Ebenfalls nach Quartalszahlen ging es in Amsterdam für TomTom um 4,6 Prozent nach oben.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.257,98 +16,86 +0,4% +12,2%

Stoxx-50 3.879,13 +35,35 +0,9% +6,2%

Stoxx-600 460,77 +1,57 +0,3% +8,4%

XETRA-DAX 15.476,43 -32,76 -0,2% +11,2%

FTSE-100 London 7.896,91 +76,75 +1,0% +4,9%

CAC-40 Paris 7.233,94 +67,67 +0,9% +11,7%

AEX Amsterdam 763,86 +5,25 +0,7% +10,9%

ATHEX-20 Athen 2.514,26 +10,14 +0,4% +11,7%

BEL-20 Bruessel 3.907,65 -4,43 -0,1% +5,6%

BUX Budapest 45.396,33 -246,96 -0,5% +3,7%

OMXH-25 Helsinki 5.057,87 -3,34 -0,1% +4,9%

ISE NAT. 30 Istanbul 5.541,12 +271,33 +5,1% -6,8%

OMXC-20 Kopenhagen 1.877,27 +38,74 +2,1% +2,3%

PSI 20 Lissabon 5.957,07 -32,75 -0,5% +3,5%

IBEX-35 Madrid 9.225,60 -4,10 -0,0% +12,1%

FTSE-MIB Mailand 26.950,74 -149,88 -0,6% +14,3%

RTS Moskau 1.002,52 -1,56 -0,2% +3,3%

OBX Oslo 1.099,51 +11,83 +1,1% +0,9%

PX Prag 1.355,10 +3,14 +0,2% +12,8%

OMXS-30 Stockholm 2.294,52 +7,12 +0,3% +12,3%

WIG-20 Warschau 1.906,13 +2,34 +0,1% +6,4%

ATX Wien 3.379,45 -6,20 -0,2% +8,7%

SMI Zuerich 11.349,39 +160,97 +1,4% +5,8%

* zu Vortagsschluss

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:24 Do, 17:30 % YTD

EUR/USD 1,0833 -0,7% 1,0902 1,0926 +1,2%

EUR/JPY 142,03 +1,2% 140,11 140,31 +1,2%

EUR/CHF 1,0018 +0,5% 0,9970 0,9950 +1,2%

EUR/GBP 0,8973 +0,6% 0,8926 0,8904 +1,4%

USD/JPY 131,11 +1,9% 128,52 128,39 -0,0%

GBP/USD 1,2073 -1,3% 1,2213 1,2273 -0,2%

USD/CNH (Offshore) 6,7962 +0,9% 6,7460 6,7334 -1,9%

Bitcoin

BTC/USD 23.543,23 -0,1% 23.531,44 23.870,81 +41,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 74,01 75,88 -2,5% -1,87 -8,0%

Brent/ICE 80,98 82,17 -1,4% -1,19 -5,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.865,98 1.912,93 -2,5% -46,95 +2,3%

Silber (Spot) 22,39 23,48 -4,6% -1,09 -6,6%

Platin (Spot) 979,85 1.025,50 -4,5% -45,65 -8,3%

Kupfer-Future 4,08 4,09 -0,4% -0,02 +6,9%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/err

(END) Dow Jones Newswires

February 03, 2023 12:14 ET (17:14 GMT)

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