27.02.2017 16:50:44
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MÄRKTE EUROPA/Wenig verändert - Fusion LSE/Dt. Börse auf der Kippe
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa notieren am Montagnachmittag wenig verändert. "Wir haben letzte Woche gesehen, dass die Investoren im Dax bei 12.000 Punkten auch Gewinne mitnehmen", so ein Aktienhändler. Damit dürfte der Weg nach oben zunächst einmal versperrt sein. Ob es zu einer ausgedehnten Konsolidierung komme, bleibe abzuwarten. Zudem verstimmt leicht, dass geplante Übernahmen nicht mehr zum Abschluss gebracht werden. Ein Beispiel ist der geplante Zusammenschluss der Deutschen Börse und der London Stock Exchange (LSE), der vor dem Aus steht. Aber auch in Italien scheint es zwischen Intesa und Generali keine Hochzeit mehr zu geben.
Der DAX legt um 0,2 Prozent auf 11.824 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,3 Prozent auf 3.313 Punkte. Daneben warten die Anleger bereits mit Spannung auf die Rede von US-Präsident Donald Trump vor dem Kongress in Washington am Dienstag. Die Investoren hoffen auf Details zu den Wirtschaftsplänen der neuen Regierung, vor allem aber zu den geplanten Steuersenkungen.
Die Erwartungen an Deregulierungsmaßnahmen, Infrastrukturprogramme und niedrigere Steuern haben die US-Börsen seit der Wahl von Trump beflügelt. Über allgemeine Sätze ist Trump bislang aber nicht hinausgekommen. Es fehlen konkrete Zahlen und Zeithorizonte. Sollte Trump diese liefern, könnte es die Börsen weiter nach oben treiben. Wenn nicht, ist eine Korrektur an den Aktienmärkten nicht auszuschließen.
Börsenfusion droht zum dritten Mal zu scheitern Das Zusammengehen der Börsenbetreiber Deutsche Börse und LSE steht unter keinem guten Stern, der Deal droht bereits zum dritten Mal zu scheitern. Die Aktien der Börsenbetreiber stehen in der Folge unter Abgabedruck: Die LSE-Aktien fallen 1,8 Prozent, Deutsche Börse rutschen um 4,5 Prozent ab. Die LSE hatte in der Nacht zu Montag bekanntgegeben, dass sie nicht den Vorgaben der EU-Kommission folgen will. Diese fordert, dass sich die LSE von der strategisch wichtigen Handelsplattform MTS trennt. Dies wird von der LSE abgelehnt.
Nach oben geht es nach einer Fusions-Absage dagegen bei Intesa Sanpaolo. Die Aktien springen um 5,9 Prozent, nachdem die Bank einer Übernahme des Versicherers Generali eine Absage erteilt hat. Für Generali geht es dagegen um 3 Prozent nach unten. "Nachdem die ersten Gerüchte um eine Übernahme aufkamen, hat die Aktie 15 Prozent eingebüßt", sagt ein Händler. Aktionäre der Bank dürften Druck ausgeübt haben in Sorge um eine niedrigere oder gar ausfallende Dividende.
Abgaben bei VW nach Zahlen - Dividende verhindert Schlimmeres VW stehen mit den Geschäftszahlen des Konzerns vom Freitagabend unter leichtem Druck und fallen 0,7 Prozent. Händler stufen die Daten als "durchwachsen" ein. Analyst Arndt Ellinghorst von ISI Evercore zeigt sich wenig angetan: Das EBIT im vierten Quartal sei klar unter seiner Schätzung als auch der Konsensschätzung geblieben. Den Ausblick bezeichnet Ellinghorst als wenig inspirierend. Die Aufwendungen für den Dieselskandal seien mit 7,5 Milliarden Euro höher als von den Kepler-Analysten erwartet ausgefallen. Stützend wirkt indes die überraschend hohe Dividende. Die Ausschüttung je Vorzugsaktie soll auf 2,06 von 0,17 Euro je Aktie steigen. Analysten hatten 1,66 Euro je Anteil erwartet.
Britische Autoversicherer im Minus Die Überarbeitung versicherungsmathematischer Tabellen belastet die Aktien der britischen Autoversicherer. Nachdem die britische Regierung die sogenannte "Ogden-Rate" auf minus 0,75 Prozent von zuvor 2,5 Prozent gesenkt hat, geht es für Direct Line um 6,4 Prozent nach unten. Für die Aktie von Konkurrent Admiral Group geht es um 2,2 Prozent abwärts. Für den Auto-Versicherungssektor ist die staatlich festgelegte "Ogden-Rate" die Bezugsziffer zur Berechnung von Personenschäden. Als Folge erwartet Direct Line für 2016 einen negativen Effekt auf das Ergebnis vor Steuern von bis zu 230 Millionen Pfund, Admiral veranschlagt 100 Millionen. Die neue Rate liege bedeutend unterhalb der Markterwartungen, sagt Analyst Kamran Hossein von der Royal Bank of Canada. Die Auswirkungen auf den Sektor seien kurzfristig schmerzvoll, erläutert er, und rechnet mit unmittelbar steigenden Versicherungsprämien.
Banger Blick auf Nordex - adidas fliegen dank Hochstufungen Im TecDax richtet sich der Blick auf Nordex (minus 1,2 Prozent auf 13,29 Euro). Hier drücken Verkaufsempfehlungen zweier Banken: Die Deutsche Bank hat die Aktien auf "Sell" abgestuft mit einem Kursziel von 14 Euro, und Kepler Cheuvreux sieht das Ziel sogar nur noch bei 11 Euro nach zuvor 27 Euro und ruft ebenfalls zum "Reduzieren" auf.
Adidas profitieren dagegen von zwei Kaufempfehlungen. So hat die UBS die Aktie auf "Buy" nach "Neutral" erhöht, und von RBC wurde sie auf "Outperform" nach oben genommen. Die Aktien springen danach mit 4,2 Prozent Plus an die DAX-Spitze.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.313,06 0,27 8,97 0,68 Stoxx-50 3.066,77 -0,17 -5,20 1,87 DAX 11.823,82 0,17 19,79 2,99 MDAX 23.359,28 0,06 14,17 5,27 TecDAX 1.897,67 0,63 11,86 4,74 SDAX 9.947,63 0,59 58,49 4,50 FTSE 7.258,60 0,21 14,90 1,62 CAC 4.849,49 0,09 4,25 -0,26Bund-Future 166,08 -0,24 1,18
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.20 Uhr Fr, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,0594 +0,26% 1,0566 1,0576 +0,7% EUR/JPY 119,0494 -0,37% 119,4926 118,79 -3,2% EUR/CHF 1,0667 +0,14% 1,0652 1,0641 -0,4% EUR/GBP 0,8524 +1,03% 0,8437 1,1814 0% USD/JPY 112,33 -0,44% 112,83 112,30 -3,9% GBP/USD 1,2426 -1,00% 1,2551 1,2494 +0,7%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 54,17 53,99 +0,3% 0,18 -2,3% Brent/ICE 56,49 55,99 +0,9% 0,50 -1,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.257,19 1.256,90 +0,0% +0,29 +9,2% Silber (Spot) 18,39 18,37 +0,1% +0,02 +15,5% Platin (Spot) 1.039,25 1.027,95 +1,1% +11,30 +15,0% Kupfer-Future 2,66 2,68 -0,7% -0,02 +6,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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February 27, 2017 10:20 ET (15:20 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
adidas ADRs | 108,00 | -0,92% | |
Admiral Group PLC | 29,18 | -0,14% | |
Assicurazioni Generali S.p.A. | 27,26 | 1,26% | |
Deutsche Börse AG | 219,50 | 0,46% | |
Direct Line Insurance PLC | 2,65 | 40,21% | |
Intesa Sanpaolo S.p.A. | 3,61 | 1,19% | |
London Stock Exchange (LSE) | 137,00 | 2,24% | |
Nordex AG | 12,06 | 3,25% | |
Volkswagen (VW) St. | 83,25 | 1,46% |
Indizes in diesem Artikel
EURO STOXX | 495,76 | 0,67% |