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31.05.2024 16:01:44

MÄRKTE EUROPA/US-Daten stützen leicht - Euro zieht etwas an

FRANKFURT (Dow Jones)--Leicht positiv reagieren Europas Börsen am Freitagnachmittag auf die Veröffentlichung der US-Daten zu den persönlichen Ausgaben und Einkommen im April. Der von der Fed stark beachtete PCE-Preisindex hat sich zwar wie erwartet entwickelt im Vergleich zum Vormonat, und das auch im Kern. Positiv aus Marktsicht ist aber, dass die persönlichen Ausgaben im April mit 0,2 Prozent deutlich unter der Schätzung von 0,4 Prozent geblieben sind. Das spricht für Zurückhaltung der für die US-Wirtschaft so wichtigen Konsumenten, was den geldpolitischen Tauben Argumente liefert.

Der DAX gewinnt 0,2 Prozent auf 18.530 Punkte, der Euro-Stoxx-50 steigt 0,3 Prozent auf 4.998. Am Devisenmarkt klettert der Euro auf 1,0869 Dollar, während am Anleihemarkt die Kurse steigen - die Renditen fallen also.

Dass die Verbraucherpreise in der Eurozone im Mai stärker als erwartet gestiegen sind, sorgte zuvor für keinen signifikanten Impuls. Ganz überraschend kam die höhere Inflation in der Eurozone nicht, nachdem im Vorfeld einige Länderdaten eher etwas auf der Oberseite überrascht hatten. An der fest erwarteten Zinssenkung der EZB in der kommenden Woche ändern die Daten laut Marktexperten nichts. "Die EZB ist bereit, die Zinsen zu senken - trotz Inflationsanstieg im Mai", heißt es beispielsweise von der DWS.

Bei der EZB geht es um den geldpolitischen Ausblick

"Viel spannender ist allerdings, wie es weiter gehen wird, denn die EZB ist bereit, die restriktive Geldpolitik wieder zurückzudrehen. Einige Zentralbanker haben dabei weitere schnelle Zinssenkungen im Sinn und könnten sich eine erneute Zinssenkung bereits im Juli vorstellen, während andere eher bremsen und eine langsamere Gangart bevorzugen. Angesichts der immer noch hohen Lohnsteigerungen und eines sehr stabilen Arbeitsmarkts ist dies wohl auch angebracht", so die DWS-Einschätzung weiter.

Deutsche Bank liegen mit Abgaben von 1,8 Prozent schwächer im Markt. Das könnte mit Aussagen von CFO James von Moltke im Zusammenhang stehen. Dieser hat laut Medienberichte auf einer Investorenkonferenz am Donnerstag vor schwächeren Einnahmen aus dem Fixed-Income-Handelsgeschäft im zweiten Quartal gewarnt. Die Bank gehe allerdings weiter davon aus, die Guidance für das Gesamtjahr zu erfüllen. Mit einem Minus von 1,7 Prozent geht es auch für Commerzbank kräftiger nach unten.

Airbus geben 1,5 Prozent nach. Hintergrund ist ein Reuters-Artikel über neue Lieferkettenprobleme. Dies könnte Verzögerungen des geplanten Produktionsausbaus zur Folge haben. Bei der Citigroup heißt es dazu, dass der Bericht - korrekt oder nicht korrekt - nichts an der fundamentalen Bewertung der Aktie ändere. Jede Kursschwäche in der Aktie stelle eine attraktive Kaufgelegenheit dar.

Rüstungsaktien nehmen Fahrt nach oben auf. Das dürfte mit Aussagen der Bundesregierung im Zusammenhang stehen. Die Ukraine darf künftig auch mit deutschen Waffen Ziele im russischen Grenzgebiet zum Zwecke der Verteidigung angreifen. Zuvor hatten bereits die USA, Frankreich und der Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg den begrenzten Einsatz westlicher Waffen auf russischem Gebiet durch die Ukraine befürwortet. Bis vor wenigen Tagen hatte Bundeskanzler Olaf Scholz sich dazu noch zurückhaltend geäußert und darauf verwiesen, dass man eine Eskalation und einen Krieg zwischen Russland und der Nato vermeiden wolle. Rheinmetall gewinnen 2,2 Prozent, Hensoldt 2,1 Prozent.

Flutter sehr volatil nach CEO-Abgang

Für Telecom Italia geht es um 4,2 Prozent nach unten. Die EU-Kommission genehmigte am Vorabend den Verkauf des Festnetzes an KKR für bis zu 22 Milliarden Euro. Die Aktie hatte am Donnerstag nach Geschäftszahlen phasenweise rund 9 Prozent eingebüßt, auf die Nachricht wenige Minuten vor Handelsschluss dann aber noch 1,5 Prozent im Plus geschlossen.

Flutter zeigen sich mit minus 1 Prozent deutlich erholt von ihrem Kurseinbruch zu Handelsbeginn von in der Spitze über 16 Prozent. Grund war die Ankündigung, der CFO werde den Glücksspielkonzern sofort verlassen. Dies hatte Spekulationen über eventuelle Unregelmäßigkeiten aufkommen lassen. Analysten wie von der Citigroup beruhigen aber: Der Finanzchef gehe, weil er an Großbritannien gebunden sei. Bei Flutter seien nun aber zeitaufwendige Aufenthalte des Managements in den USA notwendig, die mit dem Hauptlisting der Aktie an der Nyse verbunden seien.

NatWest gewinnen 0,4 Prozent, obwohl der britische Staat seine Beteiligung deutlich reduziert und über 392 Millionen Aktien im Gegenwert von rund 1,24 Milliarden Pfund verkauft hat. Allerdings entsprach der Verkaufspreis dem Schlusskurs des Vortages, so dass von hier kein Druck ausgeht.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.996,25 +0,3% 14,07 +10,5%

Stoxx-50 4.489,97 +0,6% 25,90 +9,7%

DAX 18.522,97 +0,1% 26,18 +10,6%

MDAX 26.738,87 -0,2% -66,56 -1,5%

TecDAX 3.346,78 -0,1% -4,06 +0,3%

SDAX 15.105,59 +0,1% 16,96 +8,2%

FTSE 8.272,95 +0,5% 41,90 +6,3%

CAC 7.987,42 +0,1% 8,91 +5,9%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,65 0 +0,08

US-Zehnjahresrendite 4,50 -0,05 +0,62

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:19 Do, 17:29 % YTD

EUR/USD 1,0874 +0,4% 1,0816 1,0844 -1,5%

EUR/JPY 170,46 +0,4% 169,72 169,89 +9,5%

EUR/CHF 0,9817 +0,3% 0,9792 0,9800 +5,8%

EUR/GBP 0,8523 +0,2% 0,8507 0,8510 -1,7%

USD/JPY 156,74 -0,0% 156,91 156,65 +11,3%

GBP/USD 1,2759 +0,2% 1,2714 1,2743 +0,3%

USD/CNH (Offshore) 7,2584 +0,1% 7,2596 7,2532 +1,9%

Bitcoin

BTC/USD 68.293,29 -0,2% 68.323,81 68.435,70 +56,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 78,09 77,91 +0,2% +0,18 +7,7%

Brent/ICE 82,02 81,86 +0,2% +0,16 +7,3%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 34,865 35,03 -0,5% -0,16 +8,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.354,19 2.343,45 +0,5% +10,74 +14,2%

Silber (Spot) 31,51 31,23 +0,9% +0,29 +32,6%

Platin (Spot) 1.040,60 1.029,00 +1,1% +11,60 +4,9%

Kupfer-Future 4,65 4,67 -0,5% -0,02 +18,7%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/err

(END) Dow Jones Newswires

May 31, 2024 10:02 ET (14:02 GMT)

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