30.10.2018 18:06:43
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MÄRKTE EUROPA/Uneinheitlich - Berichtssaison macht Kurse
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten setzte sich am Dienstag keine einheitliche Tendenz bei Branchen und Länderbörsen durch. Der DAX kam um 0,4 Prozent zurück auf 11.287 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab um 0,2 Prozent nach. Während die feste Wall Street die Stimmung stützte, bremsten neue deutsche Inflationsdaten die Kurse. Statt auf die erwarteten 2,4 Prozent stieg die Inflation auf 2,5 Prozent, das ist der höchste Stand seit 10 Jahren.
"Generell bleiben die Marktteilnehmer vorsichtig", sagte ein Händler. Sie nutzten nun tendenziell eher Erholungen zum Verkauf als Rücksetzer zum Einstieg.
Bei den Branchen führten konjunkturunabhängige Pharma-Aktien die Gewinnerliste an. Davon profitierte der Schweizer Aktienmarkt, der SMI gewann 1,1 Prozent.
Daneben machte die Berichtsaison die Kurse. Allein aus dem DAX haben mit Deutsche Börse, Volkswagen, Wirecard, Beiersdorf und Lufthansa fünf Unternehmen neue Zahlen vorgelegt.
Lufthansa im Sinkflug - VW auf der Überholspur
Größter Verlierer waren Lufthansa mit einem Minus von 8,1 Prozent. Die Fluggesellschaft hat in den ersten neun Monaten vor allem wegen der Integrationskosten bei Eurowings deutlich weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Die Lufthansa rechnet nun für das kommende Jahr mit 900 Millionen Euro zusätzlichen Ausgaben für Kerosin nach einem Plus von bereits 850 Millionen in diesem Jahr - und das auf vergleichbarer Basis.
VW zogen dagegen um 3 Prozent an. Trotz eines schwierigen Branchenumfelds hat der Konzern den operativen Gewinn im dritten Quartal deutlich gesteigert, bei nur etwas höheren Umsätzen. Allerdings zeigten auch die Geschäftszahlen des Wolfsburger DAX-Konzerns die Spuren der sich abschwächenden Nachfrage und der Verzögerungen wegen des neuen Abgasmessverfahrens. Sowohl bei Audi als auch bei der Kernmarke VW sank die operative Marge in den ersten neun Monaten spürbar.
Wirecard gaben um 0,7 Prozent nach. Der DAX-Neuling hat Umsatz und operativen Gewinn im dritten Quartal zwar erheblich gesteigert, die Prognose für das Gesamtjahr hat Wirecard aber trotzdem nur bestätigt.
Während der Kurs der Deutschen Börse kaum auf die leicht besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen reagiert, fielen Beiersdorf nach ihrem Ergebnis um 2,2 Prozent. Die Umsätze sind laut Bryan Garnier im dritten Quartal etwas schwächer ausgefallen als erwartet.
Konsumgütersektor enttäuscht
Laut Marktteilnehmern litten Beiersdorf-Aktien aber auch unter schwachen Zahlen von Reckitt Benckiser. "Reckitt hat beim Wachstum auf vergleichbarer Basis enttäuscht", sagte ein Händler. Reckitt spreche von 2 bis 3 Prozent, die Analystenschätzungen seien jedoch mit bis zu 4 Prozent höher gewesen, obwohl das abnehmende Momentum bereits einbezogen worden war. Die Aktien fielen in London um 4,5 Prozent.
Als leicht enttäuschend stufte ein Aktienhändler die Zahlen der französischen Bank BNP Paribas ein. Der operative Gewinn habe die Markterwartung verfehlt. Hier belasteten gesunkene Einnahmen und höhere Ausgaben. Aber auch die Einnahmen fielen auf 10,35 von 10,39 Milliarden Euro zuvor. Die Aktie notierte 2,8 Prozent schwächer, im Sog gaben auch Societe Generale und Credit Agricole nach.
Gute Zahlen aus der zweiten Reihe
Positiv überrascht zeigten sich Händler von den Zahlen, die Aixtron vorgelegt hat. Den erhöhten Ausblick für das Gesamtjahr habe man nicht auf dem Radar gehabt. Der Kurs schoss um 19 Prozent nach oben.
Als überraschend gut wurden auch die Gewinne von Qiagen bewertet. "Das Sahnehäubchen ist dann noch eine leicht erhöhte EPS-Prognose", meinte ein Händler mit Blick auf den Gewinn je Aktie 2018. Der Gewinnbeitrag komme aus allen Segmenten. Der Kurs gewann 6,5 Prozent.
Eine Prognosesenkung ließ die Aktie des Automobilzulieferers Schaeffler zeitweise um gut 9 Prozent einbrechen. Zum Schluss lag sie noch 2 Prozent im Minus.
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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Europa Euro-Stoxx-50 3.147,13 -7,80 -0,2% -10,2%
. Stoxx-50 2.894,34 -2,72 -0,1% -8,9%
. Stoxx-600 355,53 +0,02 +0,0% -8,7%
Frankfurt XETRA-DAX 11.287,39 -48,09 -0,4% -12,6%
London FTSE-100 London 7.035,85 +9,53 +0,1% -8,6%
Paris CAC-40 Paris 4.978,53 -10,82 -0,2% -6,3%
Amsterdam AEX Amsterdam 510,73 +1,33 +0,3% -6,2%
Athen ATHEX-20 Athen 1.667,97 -16,30 -1,0% -19,9%
Brüssel BEL-20 Bruessel 3.396,49 -9,53 -0,3% -14,6%
Budapest BUX Budapest 36.444,72 +334,60 +0,9% -7,5%
Helsinki OMXH-25 Helsinki 3.903,57 +3,39 +0,1% -0,4%
Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 112.173,08 -738,88 -0,7% -20,4%
Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 889,74 -4,19 -0,5% -13,1%
Lissabon PSI 20 Lissabon 4.952,30 +54,56 +1,1% -7,1%
Madrid IBEX-35 Madrid 8.806,10 -15,10 -0,2% -12,3%
Mailand FTSE-MIB Mailand 18.998,80 -41,05 -0,2% -14,5%
Moskau RTS Moskau 1.105,33 -7,28 -0,7% -4,3%
Oslo OBX Oslo 806,74 -7,30 -0,9% +8,6%
Prag PX Prag 1.049,82 -5,43 -0,5% -2,6%
Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.516,00 +12,86 +0,9% -3,9%
Warschau WIG-20 Warschau 2.122,73 +19,01 +0,9% -13,8%
Wien ATX Wien 3.086,87 +13,51 +0,4% -10,1%
Zürich SMI Zuerich 8.854,28 +94,66 +1,1% -5,6%
DEVISEN zuletzt +/- % Di 0820 Uhr Mo 1710 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1351 -0,19% 1,1377 1,1391 -5,5%
EUR/JPY 128,08 +0,24% 128,27 128,13 -5,3%
EUR/CHF 1,1404 +0,09% 1,1394 1,1399 -2,6%
EUR/GBP 0,8933 +0,54% 0,8890 0,8898 +0,5%
USD/JPY 112,83 +0,44% 112,69 112,45 +0,2%
GBP/USD 1,2707 -0,73% 1,2802 1,2804 -6,0%
Bitcoin
BTC/USD 6.340,77 +0,3% 6.347,70 6.351,23 -53,6%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 J. -0,63 -0,63 -0,02
Deutschland 10 J. 0,37 0,38 -0,07
USA 2 Jahre 2,83 2,82 0,94
USA 10 Jahre 3,10 3,09 0,69
Japan 2 Jahre -0,12 -0,13 0,01
Japan 10 Jahre 0,12 0,10 0,07
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 65,96 67,04 -1,6% -1,08 +13,6%
Brent/ICE 75,97 77,34 -1,8% -1,37 +19,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.223,97 1.229,86 -0,5% -5,89 -6,1%
Silber (Spot) 14,46 14,48 -0,1% -0,02 -14,6%
Platin (Spot) 836,80 833,50 +0,4% +3,30 -10,0%
Kupfer-Future 2,67 2,74 -2,7% -0,07 -20,4%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/raz
(END) Dow Jones Newswires
October 30, 2018 13:06 ET (17:06 GMT)
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AIXTRON SE | 13,89 | -2,08% | |
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BNP Paribas (spons. ADRs) | 31,40 | 1,29% | |
BNP Paribas S.A. | 63,27 | 1,56% | |
Credit Agricole SA Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-2 Sh | 6,95 | 1,46% | |
Crédit Agricole S.A. (Credit Agricole) | 14,19 | 1,10% | |
Deutsche Börse AG | 234,40 | -0,04% | |
Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) | 6,15 | 6,03% | |
Lufthansa AG | 6,03 | 1,45% | |
Reckitt Benckiser Plc | 59,60 | 0,24% | |
Reckitt Benckiser Group Plc (spons. ADRs) | 11,70 | 0,00% | |
Societe Generale (spons. ADRs) | 5,85 | 1,74% | |
Société Générale (Societe Generale) | 29,84 | 1,70% | |
Volkswagen (VW) AG Vz. | 95,76 | 1,55% | |
Volkswagen (VW) St. | 98,50 | 2,71% | |
Wirecard AG | 0,02 | -1,15% |