28.04.2014 10:53:32
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MÄRKTE EUROPA/Ukraine belastet weiter - Bayer nach Zahlen gesucht
Von Manuel Priego Thimmel
Die anhaltenden Spannungen in der Ukraine verhindern zu Wochenbeginn eine stärkere Erholung an Europas Börsen. Nach den jüngsten Unruhen in der Ostukraine plant die EU neue Sanktionen gegen Russland. Das sorgt für Zurückhaltung unter den Anlegern. Dabei ist die Stimmung angesichts des sich ausweitenden Fusionsfiebers in Europa für Aktienmärkte grundsätzlich nicht schlecht. AstraZeneca-Aktien machen einen Sprung von bis zu 15 Prozent. Nach guten Zahlen steigen auch Bayer-Titel.
Nach den kräftigen Abgaben vom Freitag steigt der Dax im frühen Geschäft nur um 0,4 Prozent auf 9.436 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,4 Prozent auf 3.165 nach oben. Für Zurückhaltung sorgt laut Gary Yau von der Credit Agricole auch der Reigen hochkarätiger Konjunkturdaten in den kommenden Tagen. In den USA werden unter anderem die BIP-Zahlen für das erste Quartal, der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe sowie der Arbeitsmarktbericht bekannt gegeben.
In Europa dürfte vor allem die Veröffentlichung neuer Inflationsdaten am Mittwoch für Aufmerksamkeit sorgen. Weiter nachlassende Preise würden den Handlungsdruck auf die EZB erhöhen, neue Maßnahmen zur Schwächung des Euro zu beschließen. Am Montagmorgen legt der Euro auf 1,3870 Dollar weiter zu. Im weiteren Wochenverlauf tagt zudem die US-Notenbank. Es wird erwartet, dass die Währungshüter die monatlichen Wertpapierkäufe erneut um 10 Milliarden Dollar senken werden.
Bei den Einzelwerten zieht die Bayer-Aktie nach sehr guten Erstquartalszahlen kräftig an. Bernstein verweist vor allem auf eine starke Entwicklung in der Sparte Material Science. Die Zahlen rücken das grundsätzlich im Handel als belastend gewertete Gebot für eine Sparte des US-Pharmakonzerns Merck & Co in den Hintergrund. "Dabei geht es weniger um die konkret genannte Summe von 14 Milliarden Dollar, sondern die Vorsicht vor einer Ausweitung in einen möglichen Bieterkrieg", sagt ein Händler: "Damit fühlt sich der Markt nicht wohl."
Ein möglicher Spartentausch mit Alstom führt zu Abschlägen von 2,3 Prozent bei Siemens-Aktien. Wie aus einem Brief von Siemens-CEO Kaeser an sein Gegenüber bei Alstom, Patrick Kron, hervorgeht, schätzt Siemens den Unternehmenswert der Sparten auf 10 bis 11 Milliarden Euro ein. Finanziell wäre ein Gebot für Siemens kein Problem. Allerdings gebe es generelle Zweifel an der Nützlichkeit von Alstom-Sparten für Siemens und die Sorge vor kulturellen Problemen, heißt es im Handel. Alstom-Aktien sind vom Handel ausgesetzt.
AstraZeneca-Aktien machen zu Wochenbeginn einen Kurssprung von 13,9 Prozent nach oben. Eine offizielle Ankündigung, dass Pfizer seinen britischen Konkurrenten übernehmen will, steht nach Auskunft informierter Personen unmittelbar bevor, berichtet die "Financial Times". AstraZenecas Börsenwert liegt bei mehr als 85 Milliarden Dollar, weshalb ein Deal leicht mehr als 100 Milliarden Dollar wert sein könnte.
Nach dem überraschenden sofortigen Rücktritt des CEO von BG Group, Chris Finlayson, geht es für die Aktie 4 Prozent nach unten. Zugleich hat der Gasriese bekannt gegeben, dass die Produktion im laufenden Jahr wegen der der anhaltenden Schwierigkeiten in Ägypten nur am unteren Ende der Ziele liegen wird. Das Unternehmen durchläuft seit 2012 schwierige Zeiten und sah sich gleich mehrfach gezwungen, die Ergebnis- und Produktionserwartungen nach unten anzupassen.
Sehr volatil reagiert die Aktie von Air Berlin auf die Veröffentlichung der Zahlen für das abgelaufene Jahr. Die Zahlen sind nach Einschätzung von Händlern sehr schlecht ausgefallen. Die anhaltende Unterstützung durch den Großaktionär Etihad für die angeschlagene Airline hatte das Papier aber zeitweilig ins Plus geführt. Auch bleibt die Air-Berlin-Aktie zunächst weiter an der Börse gelistet.
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April 28, 2014 04:21 ET (08:21 GMT)
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Pfizer Inc. | 25,48 | -0,37% | |
Siemens AG | 195,86 | 1,01% |