31.01.2019 18:00:43
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MÄRKTE EUROPA/Taubenhafte US-Notenbank stützt nur kurz
FRANKFURT (Dow Jones)--Trotz einer taubenhaften US-Notenbank haben Europas Börsen am Donnerstag leichte Verluste verbucht. Die Wirkung der von der US-Notenbank am Vorabend verkündete Zinserhöhungspause war am Markt schnell verpufft. "Einerseits hat die Fed eine Pause bei den Zinserhöhungen signalisiert, andererseits sind damit aber auch die Konjunktursorgen gewachsen", sagte ein Marktteilnehmer. Der DAX verlor 0,1 Prozent auf 11.173 Punkte - im Hoch stand der bei 11.311. Der Euro-Stoxx-50 fiel um 0,1 Prozent auf 3.159.
Die jüngsten Wirtschaftsdaten waren nicht dazu angetan, die Stimmung zu heben. Die Eurozone ist im vierten Quartal kaum gewachsen, Italien ist sogar in eine technische Rezession abgerutscht. Ökonomen verstehen darunter zwei Quartale in Folge mit einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung. Am Nachmittag fiel dann der Einkaufsmanager-Index für die Region Chicago viel schwächer als erwartet aus. Analysten hatten für Januar eine leichte Abschwächung auf 61,4 erwartet - der Index wurde aber mit 56,7 veröffentlicht.
Hinzu kam, dass die Hoffnung auf eine schnelle Lösung des Handelsstreits zwischen den USA und China schwindet. Nach verschiedenen Tweets von US-Präsident Donald Trump zeichnet sich ab, dass auch nach Abschluss der Handelsgespräche zwischen dem chinesischen Vize-Premier Liu He mit US-Handelsvertretern keine Klarheit herrschen wird. Trump sprach zwar von den guten Absichten beider Seiten, machte allerdings auch klar, dass es eine endgültige Einigung erst nach einem Treffen zwischen ihm und Chinas Präsidenten Xi geben könne.
Bankensektor wird mit Zinspause in den USA gemieden
Die Aktien der Banken standen am Donnerstag auf der Verliererseite des Marktes mit Abgaben von 2 Prozent. "Die Anleger reagieren verschnupft auf die Fed-Entscheidung", sagte ein Marktteilnehmer. Höhere Zinsmargen seien nach wie vor unwahrscheinlich. Deutlich stärker als der Sektor fielen Deutsche Bank mit minus 4 Prozent und Commerzbank mit minus 6,7 Prozent. Medienberichte über eine mögliche Fusion schon diesen Sommer kamen nicht gut an.
Größter Gewinner war mit einem Plus von 1,9 Prozent der Sektor der Ölwerte, weil die Notierungen für Öl am Terminmarkt weiter anzogen. Für das Papier von Royal Dutch Shell ging es um 3,8 Prozent nach oben. Die Gewinne des Ölkonzerns sind laut Jefferies 8 Prozent höher ausgefallen als die Konsensschätzungen. Die Verschuldung sei auf 20 Prozent gesenkt worden, und das Unternehmen beabsichtige weitere Aktienrückkäufe in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar im ersten Quartal 2019.
Ansonsten ist in der laufenden Berichtssaison häufig folgendes Muster zu beobachten: Überzeugende 2018er Zahlen liefern kein Kaufargument mehr, vielmehr bewegt ein vorsichtiger 2019er Ausblick die Anleger dazu, sich von Aktien zu trennen. Folgerichtig ging es in London für die Aktie der BT Group um 0,7 Prozent nach unten. Jefferies-Analysten sprachen von einem guten Drittquartal im Geschäftsjahr 2018/19, der vorsichtige Ausblick auf das Geschäftsjahr 2019/20 war für sie das zentrale Thema.
Software AG mit durchwachsenen Zahlen
Positiv bewertete ein Marktteilnehmer die Entwicklung bei Roche. Der Umsatz liege leicht, der Gewinn etwas deutlicher über den Erwartungen. Mit der Dividendenerhöhung sei dagegen gerechnet worden, die Aktie legte um 2 Prozent zu. Nach schwächeren Zahlen und einem zurückhaltenden Ausblick verloren Nokia dagegen 3,1 Prozent. Anders bei Diageo - hier ging es nach starken Zahlen und einer Ausweitung des Aktienrückkaufprogramms um 4,7 Prozent nach oben.
Die Software AG hat 2018, belastet von negativen Währungseffekten, weniger umgesetzt als im Vorjahr. Die Profitabilität konnte der Konzern jedoch steigern und verdiente unter dem Strich mehr als erwartet. An der Börse kam das unter der Erwartung ausgefallene Cloud-Geschäft aber nicht gut an, für die Aktie ging es kräftig um 5,8 Prozent nach unten. Zudem verunsichere die neue Strategie, hieß es im Handel. Die UBS sprach von durchwachsenen Zahlen.
Von schwachen Geschäftszahlen sprach ein Händler mit Blick auf Swatch. Der Uhrenhersteller habe die Erwartungen verfehlt. Im Vergleich zum ersten Halbjahr habe sich das Wachstum deutlich abgeschwächt. Auch die Marge habe wieder nachgelassen, für die Aktie ging es um 6,1 Prozent nach unten.
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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Europa Euro-Stoxx-50 3.159,43 -2,31 -0,1% +5,3%
. Stoxx-50 2.897,13 +11,40 +0,4% +5,0%
. Stoxx-600 358,67 +0,16 +0,0% +6,2%
Frankfurt XETRA-DAX 11.173,10 -8,56 -0,1% +5,8%
London FTSE-100 London 6.968,85 +27,22 +0,4% +3,2%
Paris CAC-40 Paris 4.992,72 +17,96 +0,4% +5,5%
Amsterdam AEX Amsterdam 520,63 +2,15 +0,4% +6,7%
Athen ATHEX-20 Athen 1.682,67 -5,07 -0,3% +4,6%
Brüssel BEL-20 Bruessel 3.491,62 +3,23 +0,1% +7,7%
Budapest BUX Budapest 40.855,56 -7,41 -0,0% +4,4%
Helsinki OMXH-25 Helsinki 3.982,68 -40,42 -1,0% +8,1%
Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 131.194,38 -109,39 -0,1% +14,7%
Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 923,13 -5,85 -0,6% +3,5%
Lissabon PSI 20 Lissabon 5.118,55 +10,47 +0,2% +8,4%
Madrid IBEX-35 Madrid 9.056,70 -14,80 -0,2% +6,1%
Mailand FTSE-MIB Mailand 19.714,15 -57,40 -0,3% +7,9%
Moskau RTS Moskau 1.214,45 +15,46 +1,3% +13,9%
Oslo OBX Oslo 774,88 +0,12 +0,0% +4,8%
Prag PX Prag 1.043,55 +8,60 +0,8% +5,8%
Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.515,42 +5,93 +0,4% +7,6%
Warschau WIG-20 Warschau 2.380,11 +22,32 +0,9% +4,6%
Wien ATX Wien 2.985,45 -14,93 -0,5% +9,5%
Zürich SMI Zuerich 8.969,27 +3,56 +0,0% +6,4%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 0,15 -0,03 -0,09
US-Zehnjahresrendite 2,64 -0,04 -0,04
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:30 Uhr Mi, 17.20 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1452 -0,26% 1,1513 1,1423 -0,1%
EUR/JPY 124,69 -0,43% 125,16 125,21 -0,8%
EUR/CHF 1,1381 -0,30% 1,1424 1,1407 +1,1%
EUR/GBP 0,8719 -0,41% 0,8751 0,8740 -3,1%
USD/JPY 108,88 -0,17% 108,69 109,61 -0,7%
GBP/USD 1,3134 +0,15% 1,3155 1,3069 +2,9%
Bitcoin
BTC/USD 3.408,50 -0,99% 3.447,25 3.441,25 -8,4%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 55,25 54,23 +1,9% 1,02 +20,8%
Brent/ICE 62,09 61,65 +0,7% 0,44 +14,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.321,07 1.319,63 +0,1% +1,44 +3,0%
Silber (Spot) 16,06 16,07 -0,1% -0,01 +3,6%
Platin (Spot) 821,42 818,00 +0,4% +3,42 +3,1%
Kupfer-Future 2,78 2,77 +0,5% +0,01 +5,7%
===
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/cln
(END) Dow Jones Newswires
January 31, 2019 12:01 ET (17:01 GMT)
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Commerzbank | 14,50 | 0,28% | |
Deutsche Bank AG | 16,03 | 1,86% | |
Nokia Oyj (Nokia Corp.) (Spons. ADRS) | 3,96 | 0,00% | |
Nokia Oyj (Nokia Corp.) | 3,94 | -0,83% | |
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Roche Holding AG (Inhaberaktie) | 245,00 | -0,08% | |
Roche AG (Genussschein) | 246,45 | 0,10% | |
Software AG | 0,00 | 0,00% | |
Swatch (I) | 250,90 | 2,20% | |
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