02.07.2020 18:12:42
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MÄRKTE EUROPA/Sehr fest - US-Arbeitsmarktdaten überzeugen
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Donnerstag mit deutlichen Aufschlägen geschlossen. Stützend wirkten weit über den Erwartungen ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten: Im Juni entstanden 4,8 Millionen zusätzliche Stellen, die Prognose lag nur bei 2,9 Millionen. Die separat erhobene Arbeitslosenquote fiel auf 11,1 von 13,3 Prozent, während Ökonomen lediglich einen Rückgang auf 12,4 Prozent erwartet hatten. Der DAX stieg um 2,8 Prozent auf 12.608 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gewann 2,8 Prozent auf 3.320.
Der starke US-Arbeitsmarktbericht spricht aus Marktsicht für ein Goldilocks-Szenario: Die Daten reihen sich ein in eine Serie zuletzt über den Erwartungen ausgefallener Zahlen, die die Hoffnung aufkommen lassen, dass die wirtschaftliche Erholung schneller verlaufen könnte als noch vor kurzem erwartet. Dem stehen sehr niedrige Inflationserwartungen entgegen, die es den Zentralbanken erlauben, die Geldpolitik auch weiterhin sehr locker zu gestalten.
Es gab indes auch warnende Stimmen. Die Commerzbank (Coba) hat Zweifel, dass es in dem Tempo in Zukunft weiter gehen wird. So gebe es Hinweise, etwa von Mobilitätsindikatoren und Homebase, einem Anbieter von Software zur Arbeitszeiterfassung, dass die Erholung der Wirtschaft zum Monatsende hin ins Stocken geraten sei. Grund dürfte die steigende Zahl an Neuinfektionen sein, die mancherorts auch dazu geführt hat, dass frühere Lockerungen der Maßnahmen gegen die Pandemie wieder zurückgenommen wurden.
Rekordausbrüche in den USA werden weiter ignoriert
Die neuen Rekordausbrüche beim Coronavirus in den USA blendet der Markt weiter aus: Mit nur rund 4 Prozent der Weltbevölkerung stellt das Land fast 25 Prozent der weltweiten Coronafälle. "Wall Street rechnet das natürlich um in einen Abgang von US-Präsident Donald Trump", so ein Händler. Sein Konkurrent Joe Biden habe klar angekündigt, die Steuerreformen durch Trump abzuschaffen. Damit wären die Gewinne der US-Unternehmen bei seiner Wahl nach oben gekappt.
Banken lagen am Donnerstag an der Spitze der Gewinner in Europa. "Die Konjunkturdaten waren zuletzt überwiegend deutlich besser als erwartet", sagte ein Marktteilnehmer. Sollte sich das fortsetzen, dürften auch die Renditen wieder steigen. "Und das wäre dann gut für die Banken", hieß es. Banken gewannen im Schnitt 4,3 Prozent. Gefragt waren auch Autowerte - für den zyklischen Sektor ging es um 3,5 Prozent nach oben.
An der Londoner Börse ging es für Associated British Foods trotz sinkender Quartalsumsätze um 4,2 Prozent nach oben. Stützend wirkten Aussagen, dass fast alle Filialen der Tochter Primark nun wieder geöffnet seien.
Bei Wirecard scheinen Eindeckungen ausgelaufen zu sein
Wirecard brachen erneut ein - um 35,4 Prozent. Die bislang stützenden Eindeckungskäufe der ehemaligen Short-Seller scheinen ausgelaufen zu sein. Dazu distanziert sich auch Softbank weiter von dem Unternehmen. Sie hatten geplant, Wirecard als Zahlungsdienstleister für ihr großes Tech-Portfolio zu etablieren. Aktionärsschützer fordern derweil immer lauter, den Wert sofort aus dem DAX-Index zu entfernen.
Die Übernahme von Trioptic durch Jenoptik kam bei den Anlegern gut an. Analysten hatten zuletzt spekuliert, dass das Unternehmen das derzeitige Krisenumfeld für Zukäufe nutzen könnte. Der genaue Kaufpreis wurde nicht genannt. Jenoptik gewannen 11,5 Prozent.
Bei den Nebenwerten stiegen Grenke nach sehr ordentlichen Zahlen um 2,5 Prozent. Bei Home24 setzten nach sehr guten Zahlen Gewinnmitnahmen ein. Das Papier fiel um 1,8 Prozent. Die Aktie liegt seit Jahresbeginn rund 60 Prozent vorne. Für Flatex ging es um 3,7 Prozent nach oben. Nach einer guten Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr, hat das Unternehmen die Jahresziele angehoben. Das Papier ist seit Jahresbeginn um rund 85 Prozent gestiegen.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 3.320,09 +91,64 +2,8% -11,4%
Stoxx-50 3.055,31 +59,77 +2,0% -10,2%
Stoxx-600 368,29 +7,10 +2,0% -11,4%
XETRA-DAX 12.608,46 +347,89 +2,8% -4,8%
FTSE-100 London 6.240,36 +82,40 +1,3% -18,4%
CAC-40 Paris 5.049,38 +122,45 +2,5% -15,5%
AEX Amsterdam 570,75 +8,09 +1,4% -5,6%
ATHEX-20 Athen 1.603,12 +53,76 +3,5% -30,2%
BEL-20 Bruessel 3.402,46 +70,47 +2,1% -14,0%
BUX Budapest 36.222,58 +828,04 +2,3% -21,4%
OMXH-25 Helsinki 3.993,01 +49,04 +1,2% -5,4%
ISE NAT. 30 Istanbul 133.994,85 +1513,41 +1,1% -3,5%
OMXC-20 Kopenhagen 1.273,27 +18,67 +1,5% +12,1%
PSI 20 Lissabon 4.351,20 +77,83 +1,8% -15,1%
IBEX-35 Madrid 7.498,60 +271,20 +3,8% -21,5%
FTSE-MIB Mailand 19.886,88 +556,00 +2,9% -17,8%
RTS Moskau 1.244,03 +31,40 +2,6% -19,7%
OBX Oslo 725,57 +3,45 +0,5% -14,0%
PX Prag 938,45 +14,73 +1,6% -15,9%
OMXS-30 Stockholm 1.703,82 +28,79 +1,7% -3,8%
WIG-20 Warschau 1.804,01 +31,63 +1,8% -16,1%
ATX Wien 2.288,33 +34,20 +1,5% -28,6%
SMI Zuerich 10.187,56 +97,89 +1,0% -4,0%
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:19 Mi, 17:38 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1232 -0,17% 1,1267 1,1256 +0,2%
EUR/JPY 120,82 -0,06% 121,07 120,95 -0,9%
EUR/CHF 1,0622 -0,18% 1,0656 1,0641 -2,2%
EUR/GBP 0,9015 -0,01% 0,9016 0,9032
USD/JPY 107,57 +0,10% 107,43 107,45 -1,1%
GBP/USD 1,2458 -0,15% 1,2494 1,2463
USD/CNH (Offshore) 7,0698 +0,02% 7,0685 7,0689 +1,5%
Bitcoin
BTC/USD 9.038,51 -2,15% 9.190,88 9.247,01
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 40,24 39,82 +1,1% 0,42 -31,0%
Brent/ICE 42,66 42,03 +1,5% 0,63 -31,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.776,58 1.769,90 +0,4% +6,68 +17,1%
Silber (Spot) 18,00 17,93 +0,4% +0,07 +0,8%
Platin (Spot) 813,58 812,00 +0,2% +1,58 -15,7%
Kupfer-Future 2,73 2,72 +0,3% +0,01
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/err
(END) Dow Jones Newswires
July 02, 2020 12:13 ET (16:13 GMT)
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GRENKE AG | 15,40 | -2,16% | |
Home24 | 7,54 | 0,27% | |
JENOPTIK AG | 22,56 | -0,09% | |
Wirecard AG | 0,02 | -3,16% |
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