13.05.2020 10:07:48
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MÄRKTE EUROPA/Schwach - Sorgen um zu frühes Ende des Lockdowns belasten
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa sind am Mittwoch deutlich tiefer in den Handel gestartet. Die jüngste Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten war von der Hoffnung getragen, dass die Wirtschaftsleistung nach dem Shutdown infolge der Corona-Pandemie schnell wieder hochfahren kann. "Die Märkte werden tagtäglich von Nachrichten über neue Lockerungen angetrieben", sagte Mark Saylor, Portfoliomanager bei Penn Mutual Asset Management. Nun aber mehren sich die Zweifel.
In den USA, der größten Volkswirtschaft der Welt, setzt sich US-Präsident Donald Trump für ein schnelles Hochfahren der US-Wirtschaft ein. Allerdings gibt es dort, wie auch sonst überall auf der Welt, kritische Stimmen. Der führende Corona-Berater von US-Präsident Donald Trump, Anthony Fauci, hatte vor einer zu schnellen Lockerung der verhängten Pandemie-Beschränkungen in den USA gewarnt. Die Konsequenzen könnten "wirklich schwerwiegend" sein. In der Folge kam die Wall Street am Dienstag unter Druck. Mit den schwachen Vorgaben und überwiegend negativen Impulsen von der laufenden Berichtssaison notiert der DAX im frühen Handel 1,9 Prozent tiefer bei 10.616 Punkten, der Euro-Stoxx-50 verliert 1,8 Prozent auf 2.833 Zähler.
Commerzbank schreibt rote Zahlen
Die durch die Corona-Krise erhöhte Risikovorsorge und Wertberichtigungen haben der Commerzbank im ersten Quartal einen Verlust beschert. Auf eine konkrete Gewinnprognose verzichtet die Bank, die sich bisher für 2020 ein positives Ergebnis vorgenommen hat. Der Vorsteuerverlust betrug im Zeitraum von Januar bis März 233 Millionen Euro nach einem Gewinn von 227 Millionen im Vorjahreszeitraum und lag damit deutlich höher als von Analysten erwartet. Unter dem Strich stand ein Verlust auf 295 Millionen Euro. "Die Corona-Belastungen verhindern eine bessere Entwicklung, und da ist noch kein Ende in Sicht", kommentiert ein Marktteilnehmer die Ergebnisse. Für die Aktie der Commerzbank geht es um 4,1 Prozent nach unten, Deutsche Bank verlieren 4,5 Prozent.
Mit der Aktie der Deutschen Wohnen geht es um 0,6 Prozent nach unten, damit hält sie sich besser als der Gesamtmarkt. "Die Zahlen sehen durch die Bank solide aus", bemerkt ein anderer Marktteilnehmer zu den Erstquartalszahlen des Immobilienunternehmens. Der FFO I habe eine Punktlandung geliefert, das Unternehmen habe sich ausreichend Liquidität verschafft, der Ausblick sei bestätigt und der Dividendenvorschlag bekräftigt worden. "Deutsche Wohnen gehört für mich zu den deutschen Top-Werten in dem Sektor", so der Marktteilnehmer. So sieht es wohl auch Vonovia-CEO Buch, dem jüngst Übernahme-Interesse nachgesagt wurde.
Negativ beurteilt ein Händler die kurzfristigen Kursperspektiven von VW. Das Unternehmen fährt die Produktion bestimmter Modelle schon wieder herunter. "Das zeigt, wie schwierig die Lage nach dem Ende des Lock-Down immer noch ist", sagt ein Händler. Die Aktie fällt um 4 Prozent, der Sektor der europäischen Automobilhersteller gehört zu den schwächsten in Europa.
Italiens Banken weiter im Blick - greift Rom nach ESM?
Mit der Abstufung italienischer Banken durch Fitch stehen auch die Aktienkurse der Institute weiter im Fokus des Markts. Die Ratingagentur hat die Bonitätsnoten unter anderem für den Unicredit und Intesa Sanpaolo heruntergenommen. Mit "BBB-" sind sie gerade noch Investment-Grade. Im Blick steht nun der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM). Sollte Italien den ESM zur Haushaltsfinanzierung nutzen, dürften die Spreads zwischen italienischen und deutschen Anleihen sinken. Das wäre dann wiederum gut für die Banken. Deutsche-Bank-Stratege Ulrich Stephan sagte am Dienstag, Brüssel habe den Weg dafür frei gemacht, indem es nur eine Kontrolle der Mittelverwendung anstrebe, aber keine Auflagen wie bei der Griechenland-Hilfe. Unicredit notieren 2,7 Prozent leichter, Mediobanca verlieren 1,6 Prozent.
Für die Aktie von L'Oreal geht es um 1,6 Prozent nach unten. Der Konzern streicht die angekündigte Dividendenerhöhung und will nun eine unveränderte Dividende von 3,85 Euro je Aktie zahlen. Zudem stellt L'Oreal die Aktienrückkäufe ein. "Vielleicht kommt die Entwicklung nicht ganz überraschend, das Sentiment dürfte aber darunter leiden", so der Händler.
Mit den Bemühungen, bei den Kosten zu sparen, kommt der Reiseveranstalter TUI (minus 6 Prozent) zwar voran, nach Einschätzung eines Marktteilnehmers sind die Fixkosten aber weiterhin zu hoch. In die gleiche Richtung gehen die Sorgen der Analysten. Hier wird vor allem darauf geschaut, wieviel Geld das Unternehmen in der Kasse hat und wieviel Geld momentan jeden Monat ausgegeben wird. Der TUI-Umsatz ging in den Monaten Januar bis März um 10 Prozent auf 2,79 Milliarden Euro zurück. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) rutschte auf minus 680,9 Millionen Euro von minus 242,1 Millionen im Vorjahresquartal. Tui musste Mitte März die operativen Reiseaktivitäten wegen der Covid-19-bedingten weltweit erlassenen Reiseverbote aussetzen.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 2.832,99 -1,78 -51,21 -24,36
Stoxx-50 2.823,31 -1,29 -36,91 -17,04
DAX 10.615,76 -1,88 -203,74 -19,88
MDAX 23.555,75 -1,11 -264,22 -16,80
TecDAX 2.964,65 -1,29 -38,86 -1,67
SDAX 10.421,57 -1,48 -156,03 -16,71
FTSE 5.925,82 -1,15 -68,95 -20,52
CAC 4.384,57 -1,97 -87,92 -26,66
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,53 -0,03 -0,77
US-Zehnjahresrendite 0,66 -0,01 -2,02
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Di, 18.55 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0840 -0,07% 1,0847 1,0851 -3,4%
EUR/JPY 116,03 -0,21% 116,28 116,51 -4,8%
EUR/CHF 1,0518 -0,00% 1,0518 1,0517 -3,1%
EUR/GBP 0,8831 -0,13% 0,8842 0,8828 +4,4%
USD/JPY 107,03 -0,16% 107,20 107,37 -1,6%
GBP/USD 1,2275 +0,06% 1,2268 1,2291 -7,4%
USD/CNH 7,1096 +0,03% 7,1077 7,0974 +2,1%
Bitcoin
BTC/USD 8.847,51 1,088 8.752,26 8.915,76 +22,7%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 25,17 25,78 -2,4% -0,61 -57,7%
Brent/ICE 29,19 29,98 -2,6% -0,79 -54,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.701,71 1.702,50 -0,0% -0,79 +12,2%
Silber (Spot) 15,42 15,45 -0,2% -0,03 -13,6%
Platin (Spot) 759,70 758,25 +0,2% +1,45 -21,3%
Kupfer-Future 2,36 2,36 -0,1% -0,00 -16,2%
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/cln
(END) Dow Jones Newswires
May 13, 2020 04:08 ET (08:08 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Commerzbank AG (spons. ADRs) | 15,20 | -3,18% | |
Commerzbank | 15,47 | 1,31% | |
Deutsche Bank AG | 16,50 | 0,97% | |
Deutsche Wohnen SE | 23,20 | 0,43% | |
Intesa Sanpaolo S.p.A. | 3,86 | 1,22% | |
Intesa Sanpaolo SpA (spons. ADRs) | 22,80 | 0,88% | |
L'Oreal S.A. Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1/5th Sh | 67,00 | 1,52% | |
L'Oréal S.A. (L'Oreal, L Oreal) | 345,45 | 1,75% | |
UniCredit S.p.A. | 38,29 | 1,19% | |
Volkswagen (VW) AG Vz. | 88,28 | 1,40% | |
Volkswagen (VW) St. | 90,90 | 2,13% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 984,32 | 0,68% |