02.11.2015 08:56:55
|
MÄRKTE EUROPA/Rücksetzer zum Start in den November erwartet
Von Thomas Leppert
Frankfurt (Dow Jones)--Nach dem goldenen Oktober an den Aktienmärkten heißt es zum Start in den November es erst einmal abwarten. Im Frühhandel am Montag zeichnen sich deutlichere Verluste ab. Zum einen können neue Wirtschaftsdaten aus China nicht überzeugen, zudem sind die Vorlagen der US-Börsen ungünstig. Dort war es im späten Handel am Freitag ohne neue Nachrichten abwärts gegangen mit den Kursen. Außerdem stehen in der neuen Woche weitere wichtige Konjunkturdaten auf dem Terminkalender, allen voran der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Im Vorfeld könnte sich vorsichtige Zurückhaltung breitmachen. Auch die laufende Berichtssaison kann Überraschungen liefern.
Der XDAX startet knapp 1 Prozent niedriger mit 10.745 Punkten. Auch für den Euro-Stoxx-50 dürfte es in diesem Umfang nach unten gehen. Der Euro startet mit 1,1030 Dollar kaum verändert in die Handelswoche. Auch Anleihen rentieren zunächst kaum verändert, zehnjährige Bundesanleihen werfen 0,52 Prozent ab.
Die mit Spannung erwarteten Einkaufsmanager-Indizes (PMIs) aus China haben am Wochenende keine klaren Vorgaben geliefert. Sie liegen weiter unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten, wenngleich sich der Abwärtstrend etwas verlangsamt zu haben scheint. Auch aus Europa werden Einkaufmanager-Indizes berichtet - für Deutschland, Frankreich und die Eurozone. Allerdings handelt es sich hier um Zweitveröffentlichungen. Neu sind die Daten für Italien und Großbritannien. In Deutschland stehen daneben die VDMA-Auftragseingänge auf dem Terminkalender, in den USA am Nachmittag der ISM-Index.
Ein Eigenleben führen am Montag die türkischen Finanzmärkte. Sowohl türkische Aktien wie auch die türkische Lira ziehen nach dem absoluten Wahlsieg der AKP-Partei von Präsident Recep Tayyip Erdogan kräftig an.
Unternehmensseitig stehen in Europa vor allem Banken mit Geschäftszahlen von HSBC, der Commerzbank und der BCP in Portugal im Fokus. Hinzu kommt der Stresstest der EZB der griechischen Banken. Der ermittelte Rekapitalisierungsbedarf der griechischen Banken von über 14 Milliarden Euro wird am Markt aber lediglich zur Kenntnis genommen, denn er sei in dieser Höhe erwartet worden, heißt es. Bis zum 6. November müssen National Bank of Greece, Piraeus Bank, Eurobank und Alpha Bank nun bekanntgeben, wie ihre Pläne zur Beschaffung des Kapitals aussehen. Bis zum Jahresende muss die Rekapitalisierung abgeschlossen sein.
Als "gemischt bis positiv" werden die Zahlen der Commerzbank im Handel eingeschätzt. Vor allem der operative Gewinn und Umsatz werden positiv hervorgehoben. "Es ist auffallend, dass die Commerzbank gerade beim Umsatz positiv überrascht, was der Deutschen Bank nicht gelungen war", sagt ein Analyst in einer ersten Einschätzung. Auch sonst seien die Daten ordentlich, so der Nettogewinn. Bremsend für den Kurs der Bank könnte allerdings wirken, dass Konzernchef Blessing seinen Vertrag nicht verlängere. "Blessing hatte einen guten Ruf und dass er nicht verlängert wird für Unsicherheit über seine Nachfolge sorgen", so der Händler. Im Spezialistenhandel steigt die Aktie um gut 2 Prozent.
Die britische Großbank HSBC Holdings hat im dritten Quartal ihren Gewinn kräftig hochgeschraubt und sieht Fortschritte in ihrem jüngst eingeleiteten Restrukturierungsprozess. Unter dem Strich verdiente das Institut 5,23 Milliarden US-Dollar, das waren 52,5 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode.
Belastend für Lufthansa werten Händler die erneute Drohung neuer Streiks. "Das Thema hatte man zuletzt als eher in ruhigeren Bahnen gesehen", sagt ein Händler. Lufthansa geben um 1,8 Prozent nach. Eine starke Sommersaison und niedrige Kerosinpreise haben unterdessen dem Wettbewerber Ryanair im zweiten Quartal einen Gewinnsprung beschert. Europas größte Billigairline rechnet nun für das Gesamtjahr mit einem höheren Passagieraufkommen und entsprechend einem Gewinn am oberen Ende ihrer Erwartungen. Der Kurs dürfte darauf positiv reagieren.
Unter Druck stehen Airbus nach dem Absturz einer Airbus-Maschine über dem Sinai. Die Aktie verliert 1,7 Prozent. Marktteilnehmer spekulieren aber auf eine nur kurze Schreckreaktion. "Schon beim Absturz des A400M in Spanien hatte der Markt zunächst nach unten übertrieben bis klar war, dass es nicht in der Verantwortung von Airbus lag", sagt ein Händler. Die Wahrscheinlichkeit sei auch diesmal groß, dass es nicht den Flugzeughersteller betreffe. Schließlich habe es sich um eine 18 Jahre alte Maschine gehandelt, für deren Flugtauglichkeit allein die Wartung der Betreiber-Airline zuständig sei.
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 17.35 Uhr EUR/USD 1,1031 -0,0% 1,1034 1,1033 EUR/JPY 132,87 -0,0% 132,93 133,24 EUR/CHF 1,0889 +0,1% 1,0879 1,0884 USD/JPY 120,47 -0,0% 120,48 120,78 GBP/USD 1,5427 -0,2% 1,5450 1,5444 Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/gos
(END) Dow Jones Newswires
November 02, 2015 02:25 ET (07:25 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 02 25 AM EST 11-02-15
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Ryanair Holdings plc (Spons. ADRS)mehr Nachrichten
Analysen zu Ryanair Holdings plc (Spons. ADRS)mehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
Air Liquide prime fidelite | 161,72 | -0,42% | |
Commerzbank | 18,12 | -0,14% | |
HSBC Holdings plc | 9,74 | -0,51% | |
Lufthansa AG | 6,17 | 1,88% |