30.10.2018 10:10:43
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MÄRKTE EUROPA/Rücksetzer während Berichtssaison tobt
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der Erholung vom Montag geht es am Dienstagvormittag an den europäischen Börsen wieder abwärts. Nach wie vor hängt der Zollstreit zwischen den USA und China wie ein Damoklesschwert über den Börsen. Je nach Nachrichtenlage schlägt das Pendel von Verkaufen auf Kaufen. Damit dürfte die Volatilität die Börsen weiter begleiten.
Einzelwerte erhalten Impulse von der Berichtssaison. Allein aus dem DAX haben mit Deutsche Börse, Volkswagen, Wirecard, Beiersdorf und Lufthansa fünf Unternehmen neue Zahlen vorgelegt. In diesem Umfeld notiert der DAX 0,5 Prozent leichter bei 12.274 Punkten, der Euro-Stoxx-50 verliert 0,4 Prozent auf 3.143 Zähler.
Deutsche Börse erzielt starkes Wachstum im dritten Quartal
Die Deutsche Börse bleibt auf Erfolgskurs. Die gestiegene Volatilität an den Finanzmärkten, aber auch organisches Wachstum spielte dem DAX-Konzern im dritten Quartal weiter in die Hände. Das Ergebnis legte trotz Sonderbelastungen aus dem Restrukturierungsprogramm deutlich zu. Die Jahresprognose wurde bestätigt, das Unternehmen spricht von einem "starken Auftakt des vierten Quartals". Für die Aktie geht es um 0,6 Prozent nach oben.
Wie an der Börse erwartet, hat die Deutsche Lufthansa in den ersten neun Monaten vor allem wegen der Integrationskosten bei Eurowings deutlich weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Auch höhere Ausgaben für Treibstoff und Technik sowie Wartung und die Kosten im Zusammenhang mit Verspätungen und Flugausfällen belasteten das Ergebnis. Die Analysten von Davy stufen das bereinigte EBIT als enttäuschend ein, Marktteilnehmer monieren den Ausblick. Die Aktie stellt mit einem Minus von 6,4 Prozent den größten Verlierer im DAX.
Volkswagen (plus 2,9 Prozent) hat trotz eines schwierigen Branchenumfeld im dritten Quartal bei etwas höheren Umsätzen den operativen Gewinn deutlich gesteigert. Allerdings zeigen sich auch in den Geschäftszahlen des Wolfsburger DAX-Konzerns die Spuren der sich abschwächenden Nachfrage und Verzögerungen infolge des neuen Abgasmessverfahrens. Sowohl bei Audi als auch bei der Kernmarke VW sank die operative Marge in den ersten neun Monaten spürbar.
Der Wachstumskurs des Bezahldienstleisters Wirecard (plus 1,1 Prozent) ist ungebrochen. Der DAX-Neuling steigerte im dritten Quartal Umsatz und operativen Gewinn erheblich. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen.
Konsumgütersektor enttäuscht
Zunehmend negativ wird die Abschwächung des Wachstums im Konsumgütersektor beurteilt. "Reckitt hat beim Wachstum auf vergleichbarer Basis enttäuscht", sagt ein Händler. Reckitt spreche von 2 bis 3 Prozent, die Analystenschätzungen seien jedoch mit bis zu 4 Prozent höher gewesen, obwohl das abnehmende Momentum bereits einbezogen worden war. Die Aktien fallen in London um 4,5 Prozent. Beiersdorf verlieren im Sog von Reckitt 3,3 Prozent, obwohl das Unternehmen nach Aussage von Marktteilnehmern überzeugende Zahlen vorgelegt und den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr bestätigt hat.
Als leicht enttäuschend stuft ein Aktienhändler die Zahlen der französischen Bank BNP Paribas ein. Der operative Gewinn habe die Markterwartung verfehlt. Hier belasteten gesunkene Einnahmen und höhere Ausgaben. Aber auch die Einnahmen fielen auf 10,35 von 10,39 Milliarden Euro zuvor. Die Aktie startet in Folge 3,3 Prozent leichter in den Handel, Societe Generale tendieren in Folge 1,2 Prozent leichter, Credit Agricole geben um 0,8 Prozent nach.
Gute Zahlen aus der zweiten Reihe
Als überraschend gut werden die Gewinne von Qiagen im dritten Quartal im Handel eingeschätzt. "Das Sahnehäubchen ist dann noch eine leicht erhöhte EPS-Prognose", meint ein Händler mit Blick auf den Gewinn je Aktie 2018. Der Gewinnbeitrag komme aus allen Segmenten. Positiv überrascht zeigen sich Händler von den Zahlen, die Aixtron vorgelegt hat. Den erhöhten Ausblick für das Gesamtjahr habe man nicht auf dem Radar gehabt. In Folge schießt die Aktie um 14 Prozent nach oben.
Der Softwarehersteller Nemetschek hat im dritten Quartal von einer fortgesetzt hohen Servicenachfrage profitiert und sowohl Umsatz als auch Gewinn um knapp ein Fünftel gesteigert. Für das Schlussquartal und darüber hinaus zeigte sich das Unternehmen "sehr zuversichtlich". Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte die Nemetschek SE.
Eine Prognosesenkung ließ die Aktie des Automobilzulieferers Schaeffler zeitweise um gut 9 Prozent einbrechen. Aktuell reduziert sich das Minus auf 4 Prozent. Continenal büßen 1,6 Prozent ein.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.142,92 -0,38 -12,01 -10,30
Stoxx-50 2.895,23 -0,06 -1,83 -8,89
DAX 11.273,73 -0,54 -61,75 -12,73
MDAX 23.494,50 -0,92 -218,90 -10,33
TecDAX 2.551,60 -0,05 -1,25 0,89
SDAX 10.694,26 -0,49 -53,00 -10,03
FTSE 7.026,75 0,01 0,43 -8,60
CAC 4.963,93 -0,51 -25,42 -6,56
Bund-Future 160,16 -0,30 2,54
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17.10 Uhr
EUR/USD 1,1377 +0,0% 1,1373 1,1391
EUR/JPY 128,21 +0,3% 127,77 128,13
EUR/CHF 1,1400 +0,0% 1,1394 1,1399
EUR/GBR 0,8903 +0,2% 0,8885 0,8898
USD/JPY 112,69 +0,3% 112,34 112,45
GBP/USD 1,2802 +0,0% 1,2800 1,2804
Bitcoin
BTC/USD 6.338,20 +0,2% 6.323,72 6.351,23
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,62 -0,63 -0,01
Deutschland 10 Jahre 0,39 0,38 -0,04
USA 2 Jahre 2,83 2,82 0,94
USA 10 Jahre 3,11 3,09 0,70
Japan 2 Jahre -0,13 -0,13 0,01
Japan 10 Jahre 0,12 0,10 0,07
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 66,78 67,04 -0,4% -0,26 +15,0%
Brent/ICE 77,15 77,34 -0,2% -0,19 +21,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.226,72 1.229,86 -0,3% -3,15 -5,8%
Silber (Spot) 14,48 14,48 -0,0% -0,00 -14,5%
Platin (Spot) 833,45 833,50 -0,0% -0,05 -10,3%
Kupfer-Future 2,72 2,74 -0,9% -0,02 -18,9%
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/cln
(END) Dow Jones Newswires
October 30, 2018 05:11 ET (09:11 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
AIXTRON SE | 13,89 | -2,08% | |
Beiersdorf AG | 125,75 | -0,16% | |
BNP Paribas (spons. ADRs) | 31,40 | 1,29% | |
BNP Paribas S.A. | 63,27 | 1,56% | |
Continental AG (spons. ADRs) | 6,30 | -4,55% | |
Continental AG | 67,66 | 1,84% | |
Credit Agricole SA Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-2 Sh | 6,95 | 1,46% | |
Crédit Agricole S.A. (Credit Agricole) | 14,19 | 1,10% | |
Deutsche Börse AG | 234,50 | 0,00% | |
Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) | 6,15 | 6,03% | |
Lufthansa AG | 6,03 | 1,45% | |
Nemetschek SE | 112,60 | 0,81% | |
Reckitt Benckiser Plc | 59,60 | 0,24% | |
Reckitt Benckiser Group Plc (spons. ADRs) | 11,70 | 0,00% | |
Societe Generale (spons. ADRs) | 5,85 | 1,74% | |
Société Générale (Societe Generale) | 29,84 | 1,70% | |
Volkswagen (VW) St. | 98,60 | 2,82% | |
Volkswagen (VW) AG Vz. | 95,80 | 1,59% | |
Wirecard AG | 0,02 | -1,15% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 21 335,95 | 0,38% |